Gesellschaft

Gesprächskreis in Heddesheim: Wie Kinder mit Tod umgehen

Der Gesprächskreis in Heddesheim beleuchtet, wie Kinder mit Trauer und Tod umgehen und bietet Austausch für Erwachsene.

Von 
Martin Tangl
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Luise Brand (l.) und Tanja Schmidt sprechen in Heddesheim über das Thema „Wenn Kinder trauern“. © Tanja Schmidt

Heddesheim. Bereits zum vierten Mal können Erwachsene im Rhein-Neckar-Kreis mit Pfarrerin Tanja Schmidt aus Leutershausen und Palliativ-Krankenschwester Luise Brand über ein spezielles Thema reden: „Wenn Kinder trauern!“ Denn: Kinder trauern auf ganz unterschiedliche Weise. Da kann das Meerschweinchen gestorben sein, die vertraute Kindergartenzeit zu Ende gehen, oder die beliebte Lehrerin plötzlich nicht mehr da ist. Schwerer wiegt die Trauer dann, wenn die Großeltern sterben, oder gar der Tod von Vater oder Mutter, ein Geschwisterchen betrauert werden muss.

„Kinder dürfen traurig sein“

Zum Trauer-Thema lädt diesmal die Evangelische Kirchengemeinde Heddesheim am Donnerstag, 13. November, um 19.30 Uhr ins Gemeindezentrum in der Beindstraße zum Gespräch. Geleitet wird der Abend wie immer von Tanja Schmidt und Luise Brand.

Wie können Kinder schon früh auf diese Lebenserfahrung vorbereitet werden? Wie können die Erwachsenen die Kleinen auf Tod, Verlust und Abschied vorbereiten? Was bedeutet Sterben für die Kids in verschiedenen Altersstufen? Was fühlen sie? „Kinder müssen, dürfen traurig sein“, erläutert Tanja Schmidt im Gespräch mit dieser Redaktion die Zielsetzung des Info-Abends mit der anschließenden Gesprächsrunde.

Eines der Ziele: Berührungsängste nehmen

Sie betont: „Ich und meine Freundin Luise wollen dabei gar nicht so viel reden, sondern mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern darüber sprechen, wie die Kleinen in solchen Fällen reagieren – und wie können die trauernden Kinder begleitet werden.“ Die beiden Frauen wenden sich dabei an alle, die sich aus privaten, aber auch beruflichen Gründen mit dem Thema beschäftigen und darüber gemeinsam in einen Austausch kommen wollen.

Oft würden Eltern ihre Kinder vom Sterben, von einem Trauerfall fernhalten wollen, sagt die Pfarrerin. Auch hier will sie Berührungsängste und Angst nehmen, den Beteiligten Mut machen, „denn der Tod gehört zum Leben!“ Ganz wichtig ist für sie, dass Kinder anders trauern als Erwachsene: „Oft erscheinen die Jungs und Mädchen gar nicht traurig, was bei Papa und Mama für Verwunderung und Verunsicherung sorgt. Die Kinder springen schnell in so eine Trauer-Pfütze, sind dann aber auch schnell wieder raus! Brechen nicht gleich in Tränen aus, drücken ihre Trauer eben anders aus“, so Schmidt, die seit September 2008 als Pfarrerin in Leutershausen arbeitet. Luise Brand bringt in die Gespräche ihre Erfahrungen aus der Palliativmedizin ein. Dabei zeige sich, dass Familien durchaus die Kinder mitnehmen können, „wenn die Omi im Sterben liegt“. „Eltern sollen ein Gespür entwickeln, was sie dem Kind anbieten können – und ihnen so die Angst vor dem Tod nehmen“, sagt Schmidt.

Da die Teilnehmerzahl an dem kostenlosen Informationsabend auf 20 begrenzt ist, wird bis zum 11. November um Anmeldung per E-Mail gebeten: Tanja.Schmidt@kbz.ekiba.de. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine Bestätigung – oder eine Absage, falls sich zu viele Interessenten anmelden. Pfarrerin Tanja Schmidt bietet außerdem über ihre Telefonnummer 06201 / 95 94 51 im Evangelischen Pfarramt in Leutershausen Rat und Hilfe an.

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