Heddesheim. Beim Treffen der beiden Partnerschaftskommissionen von Nogent-le-Roi und Heddesheim ist im Heddesheimer Rathaus die Ausstellung des französischen Künstlers Jean-Marc Platel eröffnet worden. Mit dabei waren auch Bürgermeister Michael Kessler und sein ehemaliger Amtskollege aus Nogent-le-Roi, Jean-Paul Mallet.
Bernd Gerstner, Vorsitzender des Heddesheimer Kunstvereins, sagte zur Begrüßung: „Der heutige Tag ist ein tolles Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen den Künstlern von Nogent-le-Roi und Heddesheim“. Er schilderte Platel als Autodidakten, der sich seit seiner Jugend zum Impressionismus und Fauvismus hingezogen fühle. Der Fauvismus zeichnet sich durch kräftige Farben aus, ähnelt so dem Expressionismus. Die bekanntesten Vertreter dieser Stilrichtung waren Henri Matisse und George Braque. Zu Beginn seines kreativen Schaffens stand das Zeichnen und Malen mit Öl- und Acrylfarben im Vordergrund. „Malen war ein Bedürfnis für den Künstler“, so Gerstner, „er musste einfach malen.“ Platel lernte einen Maler und Koloristen kennen und entwickelte so sein ausgeprägtes Farbgefühl weiter. 2014 entdeckte er die Aquarellmalerei für sich. In dieser Phase entwickelte der Künstler eine Vorliebe für Portraits. „Seine bevorzugten Motive sind ausdrucksstarke Gesichter älterer Menschen. Aber auch Landschaften, Stadtansichten und Abstraktionen kamen hinzu“, informierte Gerstner. Eine Krankheit zwang Platel, sich eine neue Technik anzueignen. „Jetzt legt er Papier auf den Boden, sprüht Farbe darauf, klebt ab, benutzt Tusche“, so Gerstner. Der Vielmaler erschaffe etwa 400 Bilder pro Jahr.
Platel dankte für die Möglichkeit, in der Partnergemeinde ausstellen zu können, und freute sich über das große Interesse der Besucher. Mit Hilfe von Heide Raiser und Yvonne Naidja als Übersetzerinnen beantwortete der Künstler beim Rathaus-Rundgang die Fragen der Besucher.
Nach der Vernissage trafen sich die Partnerschaftskommissionen in der Mensa der Hans-Thoma-Schule zu ihrer jährlichen Sitzung. Erstmals dabei war auch der neugewählte Bürgermeister von Nogent-le-Roi, Philippe Renaud, der von Kessler zuvor Heddesheim gezeigt bekommen hatte. „Ich möchte dem Partnerschaftsverein eine Modernität verleihen“, kündigte Renaud an. Beide Seiten waren sich einig, dass der Jugendaustausch so schnell wie möglich wieder ins Rollen gebracht werden soll. Dabei werden die Schulen im Vordergrund stehen. Die Kontakte auf sportlicher und kultureller Ebene werden nun ebenfalls wieder intensiviert. Beim Heddesheimer Weihnachtsmarkt werden die französischen Freunde Erzeugnisse aus ihrer Heimat anbieten. Dora Auer bewährte sich bei der Sitzung wieder als Dolmetscherin.
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