Heddesheim. „Die neuen Theaterkarten sind unpraktisch, sie passen nicht in die Handtaschen der Damen. Das passiert nicht wieder.“ Mit dieser Feststellung landete Bürgermeister Michael Kessler den ersten Lacher in der neuen Theatersaison. Bei seiner Begrüßung der Besucher in der Nordbadenhalle freute er sich, dass alle Karten wieder über die gesamte Saison hinweg an die Frau und den Mann gebracht worden waren. „Als Dankeschön haben wir unseren treuen Besuchern ein Gläschen Sekt kredenzt“, so Kessler. Er betonte: „Wir haben uns sehr angestrengt, um Ihnen wieder ein gutes Programm zu bieten“.
Im Namen des DRK lobte Kessler die Gäste, dass es am Einlass sehr gut nach den vorgegebenen Corona-Regeln funktioniert hat. „Die nächste Vorstellung kann wohl wieder im Bürgerhaus stattfinden“, hofft der Bürgermeister.
Das Stück „Falsche Schlange“ von Alan Ayckbourn war ein gelungener Auftakt der Saison 2021/22. Die drei Frauen auf der Bühne brillierten, waren ein furioses Schauspieltrio. Mit Gerit Kling, Mackie Heilmann und Astrid Rashed gastierten bekannte Schauspielerinnen in Heddesheim, die häufig auf den TV-Bildschirmen zu sehen sind. Die gebürtige Heidelbergerin Mackie Heilmann ist auf der Bühne, aber auch in zahlreichen TV-Serien präsent. Dies gilt auch für Astrid Rashed. Nicht nur auf der Bühne bestach Gerit Kling, sie führte in dem Stück auch die Regie.
Spärliche Hof-Dekoration
Die tragikomische Familiengeschichte spielt in England und fand vor einer spärlich ausgestatteten Hof-Dekoration statt. Der Vater zweier Schwestern spielte dabei eine wichtige Rolle, ohne auf der Bühne zu erscheinen. Da wurde der tyrannische Vater aus Sicht der Schwestern geschildert, während die ehemalige Pflegerin eine undurchsichtige Rolle spielte. Die ungleichen Schwestern kamen sich näher – und blieben sich doch auf eine bestimmte Weise fremd.
Macki Heilmann gelang es glänzend, ihr komödiantisches Können auch auf der Bühne zu beweisen. Sie war der Mittelpunkt des Stückes. Auch Astrid Rashed und Gerit Kling kamen beim Publikum sehr gut an. Zum 14. Mal hintereinander standen die drei Künstlerinnen gemeinsam auf der Bühne.
Erstmals mit Mikrofon
„Es ist so toll, wieder vor Publikum spielen zu können“, erzählte Gerit Kling in der Pause gegenüber dieser Redaktion. „Wir geben alles. In so einer großen Halle ist es aber schwerer für uns, zumal wir heute erstmals mit Mikrofon spielen“, so Kling. Für die Schauspielerin ist Theaterspielen immer wieder eine große Abwechslung zu den Fernsehproduktionen.
Auch nach der Pause ging es lebhaft auf der Bühne weiter. Verdächtigungen, harte Worte und Unterstellungen wechselten sich ab. Dies und die Aufarbeitung der Jugendzeit führten letztlich zu einem insgesamt gelungenen Theaterabend. Der lange Beifall des zufriedenen Heddesheimer Publikums war am Ende der verdiente Lohn für die drei Schauspielerinnen.
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