Heddesheim

Drei Heddesheimer Vereine profitieren von zweitem Bauabschnitt des Nahwärmenetzes

Mit dem Nahwärmenetz im Sportgebiet will die Gemeinde Heddesheim eine CO2-sparende Energieversorgung ermöglichen. Wann der zweite Abschnitt ausgebaut wird und welche Vereine davon profitieren

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Martin Tangl
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Der Gemeinderat hat den zweiten Bauabschnitt der Nahwärmeversorgung im Sportgebiet beschlossen, mit dem drei Vereine angeschlossen werden. © Martin Tangl

Einstimmig hat der Heddesheimer Gemeinderat den zweiten Bauabschnitt beim Ausbau des Nahwärmenetzes beschlossen und die Aufträge für die Tiefbauarbeiten und die technische Ausrüstung im Sportgebiet vergeben. Jochen Ohl vom Ingenieurbüro 3P EnergiePlan in Viernheim zog dabei Bilanz des ökologischen Versorgungsprojekts, das aus der Biogasanlage in der Nahbarschaft gespeist wird. Außerdem stellte Bauamtsleiter Christian Pörsch dem Gemeinderat die Fortschreibung des Teilregionalplans Windenergie und Freiflächen-Photovoltaik vor. Ergebnis: Auf Heddesheimer Gemarkung wird es keine Windkraftanlagen geben.

Nachdem der erste Bauabschnitt der Nahwärmeversorgung des Heddesheimer Sportgebiets Ende 2022 abgeschlossen war, steht jetzt die zweite Phase an. Dabei werden die Vereinshäuser der TG und ATB Heddesheim sowie der Tennisclub an die CO2-sparende Energieversorgung angeschlossen. „Trotz anfänglicher Startschwierigkeiten läuft der Heizbetrieb inzwischen weitestgehend stabil, nur einige Regler mussten nach der Inbetriebnahme im Dezember 2022 noch optimiert werden“, berichtete Bürgermeister Achim Weitz dem Gemeinderat.

Nach Hallenbad, Eisbahn, Nordbadenhalle, Jugendhaus und Sportkindergarten kommen jetzt die vereinseigenen Liegenschaften im Sportgebiet an die Reihe. Der Auftrag für die Tiefbauarbeiten in Höhe von 111 500 Euro geht an die Firma Josef Schnell in Ladenburg, die technische Ausrüstung übernimmt Sanitär und Heizung Frank in Heddesheim für etwas mehr als 105 000 Euro.

„Wir haben die Probleme im ersten Bauabschnitt nach einigen Nachregulierungen und dem Justieren einiger Stellschrauben jetzt ganz gut im Griff. Optimierungen sind aber noch möglich“, betonte Jochen Ohl. 80 Prozent des Wärmebedarfs könne mit der neuen Anlage gedeckt werden. Den Rest übernehme der Gaskessel im Hallenbad. Der Experte geht dabei von einer CO2-Ersparnis im Jahr 2024 von rund 300 Tonnen aus.

Auch die drei Vereinsanlagen eignen sich nach Ansicht von Jochen Ohl für die Nahwärmeversorgung. Wenn die Gemeinde das wolle, könnte dazu auch noch ein Antrag auf Fördergelder eingereicht werden. Für den Anschluss von TG, ATB und Tennisclub soll nun die heizfreie Zeit im Sommer genutzt werden. Der Bürgermeister bestätigte, Heddesheim werde sich auch für den zweiten Bauabschnitt „um Fördermittel bemühen“. Geschätzt werden diese Zuschüsse auf rund 40 000 Euro. Laut Achim Weitz „freuen sich die drei Vereine auf die neue Technik“.

Ebenfalls um Klimaschutz und CO2-Einsparungen ging es im Gemeinderat beim Thema Windenergie und Freiflächen-Photovoltaik. „Das politische Ziel ist, knapp zwei Prozent der Landesfläche bis Ende 2032 für die Windenergie zu nutzen“, berichtete Christian Pörsch. Allerdings sei die Heddesheimer Gemarkung für Windkraftanlagen nicht geeignet. „In den Tieflagen des Rheingrabens ist das auch nicht verwunderlich“, erklärte der Chef des Bauamts. Geeignete Flächen liegen nach Meinung der Experten in der Rhein-Neckar-Region eher im Odenwald, hinter Schriesheim und Dossenheim.

Keine Vorranggebiete für die Flächen-Photovoltaik vorgesehen

Auch für Flächen-Photovoltaik sind für Heddesheim von den Regionalplanern keine entsprechenden Vorrang- oder Vorbehaltsgebiete vorgesehen. „Ein wesentlicher Grund dafür sind die vorherrschend sehr guten Böden und deren hohe Bedeutung für die Landwirtschaft“, heißt es als Begründung. Der Regionalplan schließt allerdings Freiflächen-Photovoltaik in Heddesheim nicht grundsätzlich aus. Dafür müssten dann Entscheidungen auf kommunaler Ebene getroffen werden. Günter Heinisch, Fraktionsvorsitzender der Grünen, äußerte durchaus Interesse an der Flächen-Photovoltaik und meinte: „Wir werden nicht herumkommen, uns in diese Richtung zu bewegen.“

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