Kommentar CDU-Liste in Heddesheim hat eine Mischung mit Potenzial

Mit ihrer Liste für die Kommunalwahl im Juni hat die CDU Heddesheim gute Chance, kommentiert Hans-Jürgen Emmerich. Es kommt nun ganz auf die Mitbewerber udn die Wähler an

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Hans-Jürgen Emmerich
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Mehr Frauen, mehr junge Leute und eine breite Mischung aus der Gemeinde: Die CDU in Heddesheim hat es geschafft, eine attraktive Liste für die Wahl des Gemeinderates am 9. Juni zusammenzustellen. Der altgediente Gemeinderat Volker Schaaff macht nach 35 Jahren den Weg für junge Bewerber frei – wenn sie denn gewählt werden. Denn die Vielzahl junger und weiblicher Kandidierender ist keineswegs eine Garantie dafür, dass sie auch tatsächlich gewählt werden. Die Kommunalwahl ist eine Persönlichkeitswahl, und das unterstreicht auch die durchaus ungewöhnliche Vorgehensweise, den Wählenden eine alphabetische Liste vorzulegen.

Mit dieser Liste muss die CDU nun überzeugen. Bei der Wahl vor fünf Jahren hatte sie sieben Prozentpunkte und zwei Sitze eingebüßt. Mit Volker Schaaff fehlt ihr ein Bewerber, der nach Rainer Hege die meisten Stimmen geholt hatte. Und der Fünftplatzierte in den eigenen Reihen, Martin Kemmet, tritt diesmal bei der Heddesheimer Liste an. Zugute kommen könnte den Christdemokraten diesmal die politische Großwetterlage. Denn die Grünen, die 2019 fünf Prozentpunkte und ein Mandat zulegten, stehen auf Bundesebene aktuell nicht allzu hoch im Kurs.

Mit der Nominierung haben die Christdemokraten die Nase vorn. Mit Spannung darf man jetzt darauf warten, welche Bewerber Grüne, SPD und Heddesheimer Liste für sich gewinnen können. Auch davon wird abhängen, ob sich die CDU als stärkste kommunalpolitische Kraft in der Gemeinde behaupten kann. Ein positives Zeichen ist es, dass sich noch immer genügend Menschen in Heddesheim finden, die bereit sind, für den Gemeinderat zu kandidieren. Ob sie gewählt werden oder nicht: Sie haben großen Respekt verdient. Wer das würdigen will, der sollte am 9. Juni zur Wahl gehen. Auch das wäre dann ein klares Bekenntnis zur Demokratie und zur Freiheit, das in diesen Zeiten des erstarkenden Rechtsextremismus wichtiger ist als je zuvor.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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