Heddesheim. Auf einem der letzten freien Grundstücke im Neubaugebiet „Mitten im Feld II“ in Heddesheim sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit 24 bis 28 Wohnungen entstehen. Der Gemeinderat hat dafür am Donnerstag den ersten Schritt gemacht. Mit der Änderung des Bebauungsplans soll eine viergeschossige Bebauung der Parzelle ermöglicht werden, die unweit des Nahversorgungszentrums mit Lidl, Rossmann-Drogerie, Alldrink und Bäckerei Theurer liegt.
Das Baugrundstück ist laut Hochbauchef Christian Pörsch rund 1600 Quadratmeter groß. Die Gemeinde hat es an den Bauträger LIG Bau aus Langen verkauft. Die Firma besteht seit mehr als 25 Jahren. Sie hat unter anderem das Parkensemble in der neuen Nordstadt von Ladenburg realisiert und plant am Weltkulturerbe Kloster Lorsch das Wohnquartier am Klosterpark.
28 Wohnungen mit Tiefgarage könnten entstehen
24 bis 28 Wohnungen unterschiedlicher Größe sind laut Pörsch geplant, außerdem eine Tiefgarage für 30 Fahrzeuge. „Eine sehr gelungene Planung“, findet der Fachmann. Auskragende Balkone lockern die Fassade optisch auf. Das Gründach soll mit Photovoltaik-Modulen belegt werden, um aus dem Licht der Sonne Strom zu gewinnen.
Anlass für die Lockerung der Vorschriften ist laut Bürgermeister Achim Weitz die Wirtschaftlichkeit. Die Gemeinde hatte sich von mehreren Interessenten Konzepte für die Bebauung vorschlagen lassen. Alle hätten signalisiert, „dass es ohne ein Staffelgeschoss nicht geht“. Die vorhandene Fläche soll also so gut wie möglich ausgenutzt werden. Der sparsame Umgang mit Grund und Boden sei ohnehin das Gebot der Stunde, erklärte der Bürgermeister.
Deshalb steigt die zulässige Höhe der Gebäude von 10,50 auf 13 Meter. Das begrünte Dach gleicht nach den Worten von Pörsch die stärkere Bebauung aus. Die Planung ermögliche „eine tolle Belichtung und Belüftung in den Wohnungen“, wie der Hochbauchef betonte. Daher seien die geringeren Abstände zwischen den Gebäuden unproblematisch.
Heinisch zweifelt an vereinfachtem Verfahren
Günther Heinisch (Grüne) äußerte die Auffassung, die Anwendung des vereinfachten Verfahrens nach § 13a des Baugesetzbuches sei „an den Haaren herbeigezogen“. Pörsch widersprach dieser Ansicht. Es handle sich um eine vom Gesetzgeber geforderte Maßnahme der Innenentwicklung. Zur Frage nach dem Wohnungsmix erklärte er, es seien Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen vorgesehen, wobei der Schwerpunkt auf zwei und drei Zimmern liege.
Der Gemeinderat hatte sich bereits hinter verschlossenen Türen mit dem Projekt befasst. Stellungnahmen gab es in der Sitzung nicht. Nach Angaben des Hochbauchefs sollen die Pläne noch im September in die Bürgerbeteiligung gehen. Wenn alles reibungslos läuft, könnte der geänderte Bebauungsplan also bis Ende des Jahres rechtskräftig werden. Im besten Fall wären die Häuser dann ab 2027 bezugsfertig. Der Investor plant einen Verkauf der Wohnungen, wie Bürgermeister Weitz auf Nachfrage dieser Redaktion sagte. Den Kaufpreis für das Grundstück wollte er unter Hinweis auf den Datenschutz nicht nennen. Orientiert man sich an den bisher erzielten Kaufpreisen, dürften es mindestens 800 Euro je Quadratmeter sein. Das wären dann insgesamt 1,3 Millionen Euro.
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