Die einen waren ganz cool, andere bekamen vor ihrem großen Auftritt kräftig Herzklopfen. Doch einmal auf der Bürgerhaus-Bühne, schien bei den jungen Musikern das Lampenfieber wie weggeblasen. Das sei auch die Kunst solcher Vorführungen, wie Klavierlehrer Thomas Jandl ausführte: „Man muss alle fünf Sinne zusammen sammeln, sich konzentrieren – und das trotz der Aufregung.“ Ein gutes Training für viele Gelegenheiten im Leben.
In Vertretung des erkrankten Leiters der Musikschule Heddesheim, Andrés Bertomeu, führte Jandl durch den Klavierabend im Bürgerhaus. Dieser gibt den Schülern des Sachgebiets Tasteninstrumente traditionell Gelegenheit, ihr Talent vor Publikum zu zeigen. Mit von der Partie waren Schüler der Musikschule Mannheim und ihrer Außenstellen, zu denen neben Heddesheim auch Edingen-Neckarhausen und Ilvesheim zählen.
„Wir mussten das Programm kürzen, da viele Schüler jeweils vier oder fünf Stücke spielen wollten“, informierte Jandl die Zuhörer in seiner Begrüßung. Das spreche vor allen Dingen für die große Vorfreude auf so einen Abend. Insgesamt 18 junge Pianistinnen und Pianisten saßen an dem großen Yamaha-Flügel auf der Bühne. Jeder einzelne von ihnen überzeugte mit seiner Fingerfertigkeit und erhielt lauten Beifall. Fast zwei Stunden lang konnten die rund 50 Gäste der Klaviermusik lauschen. Auf dem Programm standen Stücke verschiedener Komponisten, von Johann Sebastian Bach über Wolfgang Amadeus Mozart bis hin zu György Ligeti und Alexander Gretchaninoff. Mal wurde richtig in die Tasten gehauen, ein anderes Mal wurden sie regelrecht gestreichelt.
Den Fingern von Margarita Dmitrashina (17) konnte man kaum folgen, so flott flogen sie über das Piano. „Ich spiele, seit ich fünf Jahre alt bin und spüre wahrscheinlich deswegen überhaupt keine Nervosität mehr vor solchen Auftritten“, erklärte sie dem „MM“. Dagegen waren Isabella Kluß (9) und ihre Freundin Julia Cheng (9) sehr aufgeregt, wie die beiden später verrieten. Sie hatten Jürgen Mosers „Regentag“ zu einem vierhändigen Stück arrangiert, worauf ihr Lehrer und ihre Eltern besonders stolz waren. Die eine oder andere Träne floss ebenfalls – selbstverständlich nur vor Freude oder Rührung.
Das nächste Mal werden die Musikerschüler voraussichtlich beim Sommertagsumzug am 26. April in Heddesheim zu hören sein.
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