Stolz durften die Kinder am Ende die Goldmedaillen mit einem Boulespieler darauf entgegennehmen: Beim Jugendferienprogramm der Gemeinde bot die Boule-Abteilung des Tennisclubs Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, das Spiel mit den schweren Eisenkugeln in entspannter Atmosphäre und mit sichtlich Spaß auszuprobieren. Eine Anmeldung zum Schnupperboulen war nicht notwendig und so waren 16 Kinder zwischen acht und 14 Jahren gekommen.
Jede der vier Mannschaften spielte mit einer anderen Kugelfarbe auf einer separaten Bahn des "Bouledrômes". Es wurden keine Punkte gezählt, daher gab es am Ende gab für jeden eine Medaille für die Teilnahme.
Die Boule-Abteilung des Tennisclubs Heddesheim nahm schon oft am Jugendferienprogramm der Gemeinde teil. "Das ist immer gut angenommen worden", so der Abteilungsvorsitzende Fritz Rosner. "Uns macht es Spaß mit den Kindern." Zwölf Mitglieder hatten sich als Betreuer für die Kinder und Jugendlichen zur Verfügung gestellt. Sie koordinierten die Mannschaften, gaben Anweisungen und hilfreiche Tipps für den perfekten Wurf. Zudem passten sie auf, dass niemand die schwere Eisenkugel auf den Fuß fallen ließ. Und so rollten die Kugeln über den Schotterplatz hinter der Tennisanlage am Badesee.
Zur Stärkung standen Süßigkeiten und Getränke bereit, gegen Ende gab es heiße Würste mit Bauernbrot und Senf. Vier Kinder spielten zur Abwechslung eine Partie Jumbo-Schach auf dem Schachbrett, das neben den Bahnen auf dem Boden eingezeichnet ist.
Die Abteilung Boule, die zum Tennisclub gehört, gibt es erst seit 2010. Dreimal in der Woche treffen sich die Mitglieder am Abend, um auf ihren insgesamt sieben Bahnen die Kugeln rollen zu lassen. Für die Spielerinnen und Spieler ist das Boulen mehr eine Freizeitbeschäftigung als Sport. Das liegt auch daran, dass die meisten von ihnen über 60 Jahre alt sind. Für Rosner sind die Vorzüge des Sports der Grund für die spezielle Altersstruktur: Boulen ist bis ins hohe Alter möglich, da nicht sehr viel Beweglichkeit erforderlich ist - und dennoch halte es fit. Zudem seien ältere Menschen oft nicht mehr in soziale Gruppen eingebunden und viel alleine. Die Boulespieler können sich dreimal in der Woche untereinander austauschen und gleichzeitig fit halten. Auch andere ortsansässige Vereine nutzen die Bahnen für einen sportlichen Ausflug, sagte der Vorsitzende.
Mit Blick auf die begeisterten Kinder erzählte Rosner, dass man schon über eine Jugendgruppe der Boule-Abteilung nachgedacht habe. Der Reiz des Sports bestünde nämlich darin, dass man schnell Erfolgserlebnisse sähe, wenn die große Kugel immer näher an das sogenannte "Schweinchen" komme. "Schweinchen" wird eine kleinere Kugel genannt, die zuerst geworfen wird und an die die großen Kugeln so nah wie möglich platziert werden müssen. Sicher kämen genug Spieler für eine Kindermannschaft zusammen. Denn auf Rosners Frage, wer nächstes Jahr wieder zum Boulespielen komme, streckten alle die Hände in die Höhe.
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