Lindenhofschule - Grundschüler Groß-Rohrheims bringen Musical um ein einsames Monster auf die Bühne

"Wir brauchen mehr Hirn in der Birn!"

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Die Lindenhofschüler zeigen das Musical um Monster "Horri" (Elena Czanderle, l.), auch der Schulchor singt mit.

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Groß-Rohrheim. "Vorhang auf für die kleine Horrorshow" heißt es beim Schultheater an der Lindenhofschule Groß-Rohrheim. Mit dem Musical "Horri" bringen die Grundschüler ein Stück auf die Bühne, das sich gegen Vorurteile auflehnt, sich gegen Lösungen durch Waffengewalt und für mehr Mitmenschlichkeit und Empathie einsetzt. Denn "Horri" das kleine Monster sucht nur Anschluss.

"Huhu", schallt es furchterregend aus einem leerstehenden Haus. Jede Nacht heult ein Monster und verursacht Gänsehaut bei den Bewohnern im Dorf. Sie sind verzweifelt: "Wir halten es nicht mehr aus. Wir schließen unser Geschäft. Wir ziehen weg!" Es gebe nur zwei Möglichkeiten: abhauen oder das Monster vernichten. "Wir brauchen Mut unterm Hut", singen die "Männer" und bekommen leuchtende Augen, als sie von Waffen, Raketen und Feuerwerfer sprechen. "Alles fliegt in die Luft", jubeln sie.

"Da machen wir nicht mit!", rufen ihre Frauen jedoch. "Wir brauchen mehr Hirn in der Birn!" So amüsieren sich die Zuschauer im ersten Teil des Stücks über den Aufruf zur Waffe und dem Hausfrauenstreik. "Was ist ein Mann ohne Kanone", entgegnen die Männer und schieben das schwere Ding auf die Bühne. Nachts kommen jedoch die Kinder und entschärfen die Waffen. Denn es sei Zeit, sich zu wehren. Der Nachwuchs reagiert vernünftig und findet am Ende eine Lösung des Problems.

"Huhu", heult "Horri", "alle rennen weg von mir!" Elena Czanderle hat sich gruselig angemalt und verkleidet für ihre Rolle. "Warum versteht mich denn keiner im Ort?" Der Schulchor unter der Leitung von Anja Adam-Huber unterstützt die Darsteller. Adam-Huber begleitet das Stück auch erzählerisch und fasst Situationen zusammen.

Als die Kinder endlich das Regiment übernehmen, erkennen sie schnell, dass das Monster "Horri" nur so laut heult, weil es einsam und alleine ist. Die Moral von der Geschichte lautet schließlich, dass man sich nicht von Vorurteilen treiben, sondern lieber auf Fremdes einlassen sollte. Und "Horri" zeigt den Erwachsenen und Kindern, dass es ein liebes Monster ist - wenn es an der Gemeinschaft teilhaben kann.

Tanz zu "Thriller" in der Pause

Die Kinder zeigen ihr Theaterstück unter der Leitung von Verena Kopp gleich zwei Mal hintereinander, in der Aula sitzen jeweils mehr als hundert Besucher. Dabei stehen unterschiedliche Kinder auf der Bühne, denn wegen der hohen Teilnehmerzahlen gibt es Doppelbesetzungen. Der Schauspielnachwuchs stammt aus dem dritten und vierten Schuljahr, seit Beginn des Schuljahres fand die AG statt, nach den Herbstferien starteten die Proben richtig.

Während der Pause erlebt das Publikum auf dem Schulhof "Thriller": Den Tanz hat Monika Pertschig mit den Kindern einstudiert. Wie im bekannten Video verwandeln sich die Kinder in tanzende Zombies. str

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