Bildung

Lindenhofschule: Schülerinnen und Schüler erobern das neue Gebäude in Groß-Rohrheim

Die Lindenhofschule in Groß-Rohrheim wurde nun nach über drei Jahren Umbauphase neu eröffnet. Insgesamt wurden zwölf Millionen Euro in die Modernisierung des Standorts investiert

Von 
Thomas Tritsch
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Freude bei den Schülerinnen und Schülern: In der Lindenhofschule Groß-Rohrheim wurde nun die Einweihung gefeiert. © Thomas Tritsch

Groß-Rohrheim. Baubeginn war im Dezember 2020: Die Sanierung und Erweiterung der Lindenhofschule in Groß-Rohrheim ist eines der zeitaufwendigsten Schulbauprojekte im Kreis. Und eines der teuersten noch dazu. Rund zwölf Millionen Euro investiert der Schulträger über seinen Eigenbetrieb in die Grundschule an der Beinstraße. Am Montag wurde der neue Komplex vor zahlreichen Gästen offiziell eingeweiht.

Nach mehr als drei Jahren Bauzeit und dem aufwendigen Umzug ins Ausweichquartier Schüco-Gebäude konnte der Zeitplan gerade noch eingehalten werden. Mit Beginn des Schuljahrs 2023/24 steht Kindern und Kollegium jetzt ein runderneuertes Gebäude mit adäquater Ausstattung zur Verfügung. Und auch die architektonische Integration des Neubaus in den Bestand könne sich sehen lassen, wie Schulleiterin Christiane Ritzert betonte: „Die Balance aus Alt und Neu ist gelungen. Das ist neben der Kirche das schönste Gebäude der Gemeinde.“ Es sei eine fordernde Zeit gewesen. Vor allem der Umzug der rund 130 Schüler während der Einschränkungen der Pandemie habe viel Energie und Ausdauer erfordert. Jetzt blicke man aber optimistisch nach vorn. Ritzert leitet die kleine Grundschule am Ortsrand seit 14 Jahren.

Das Haus hat eine lange Biografie: Der Altbau wurde 1894 eingeweiht und in den 1960er Jahren um einen Gebäuderiegel, den Schusterbau, ergänzt. Verbunden wurden die beiden Baukörper des denkmalgeschützten Ensembles durch ein kleines Nebengebäude mit Toiletten, das im Zuge der Maßnahme entfernt wurde. Durch eine „wegweisende Entscheidung“ der Kreisgremien vor gut vier Jahren habe man dann die Weichen gestellt für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der zweizügigen Grundschule, in der nun eine zeitgemäße pädagogische Arbeit inklusive eines umfangreichen Ganztagsangebots möglich sei, so Ritzert.

Ein besonderer Dank galt Astrid Hartmann vom Eigenbetrieb Schule und Gebäudewirtschaft des Kreises Bergstraße, die der Schulleitung während des gesamten Prozesses sehr kooperativ zur Seite gestanden habe, so Ritzert. Aber auch alle Kollegen sowie Eltern und Kinder hätten viel Geduld und Verständnis für das Großprojekt aufgebracht. Nun warte die Schule darauf, mit Leben gefüllt zu werden. Die musikalische Reaktion der Kinder ließ am Montag nicht lange auf sich warten: „Wer will fleißige Handwerker sehen, der muss nach Groß-Rohrheim gehen.“

Viele Darbietungen

Das Projekt gilt als Meilenstein im kreisweiten Schulentwicklungsprogramm. Aktuell laufen im hessischen Ried zeitgleich Maßnahmen in Bürstadt, Biblis und demnächst in Lampertheim. Landrat Christian Engelhardt betonte, dass in allen vier Teilregionen der Bergstraße exzellente Bildungschancen gegeben sein sollen. Dafür gibt es der Kreis allein in diesem und im nächsten Jahr jeweils rund 50 Millionen Euro aus.

Eine Investition in die Zukunft war dringend geboten. Bereits im Jahr 2017 wurde die Bausubstanz der Schule genauer überprüft. Das hatte damals circa 190 000 Euro gekostet. Ursprünglich sollte die Maßnahme Ende 2019 starten.

Architekt Jörg Blume rekapitulierte am Montag die Herausforderungen und Zielsetzungen der Maßnahme. Insgesamt waren 40 ausführende Firmen beteiligt, die zusammen mehr als 150 000 Arbeitsstunden geleistet hatten, so Blume, der dem Landrat einen Ziegel vom alten Dachfirst überreichte und sich für die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Schulträger bedankte. Der Erste Beigeordnete Peter Heß sprach von einem attraktiven Gebäudeensemble, das sich sehr harmonisch in die Gemeinde integriere. Die Entkernung des Altbaus und die Erweiterung des Schusterbaus seien überaus gelungen und würden trotz der Modernisierung des Areals nicht das ursprüngliche Gesicht der Schule verwischen.

Umrahmt wurde die Eröffnung von mehreren Darbietungen der Schulgemeinde mit Tanz und Gesang. Der hohe finanzielle Investitionsaufwand, von dem der Landrat wiederholt sprach, war den Kindern am Montag übrigens ziemlich gleichgültig. Für sie war das Wichtigste: das süße Buffet in der nagelneuen Mensa.

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