Groß-Rohrheim. Der Höhepunkt kam zum Schluss: mit dem Auftritt des Holger-Henning-Quartetts bei der Offenen Bühne der Musikkiste Groß-Rohrheim. Mit „Modern Jazz“ wurde der musikalische Abend auf der Terrasse des FC Alemannia quasi zusammengefasst. Das Quartett präsentierte durchweg Eigenkompositionen seiner Bandmitglieder Holger Henning (Gitarre), Thomas Hoffmann (Schlagzeug), Thomas Heldmann (Bass) und Reiner Lenz (Bluesharp).
Miles Davis und seine Zeitgenossen waren als Vorbilder herauszuhören. Die Musik klang munter swingend, wunderschön schräg kamen die unterkühlten Melodielinien von Holger Hennings Gitarre daher, während Reiner Lenz auf der Mundharmonika eher erdige und dem Blues verpflichtete Harmonien beisteuerte. Damit schlug er einen großen Bogen zur Musik der schwarzen Baumwollpflücker und nach New Orleans, wo einst aus dem Blues und weiteren Elementen der Jazz entstand, der bis heute frisch, munter und voller Humor daher kommt.
Für den Auftritt des Quartetts gab es viel Beifall, im Schlussapplaus wurden alle Darbietungen gewürdigt. Dazu gehörte als Eisbrecher der Auftritt von Wibke Wollny, von Jakob Woll am Klavier begleitet. Es folgten Ulrike Leifels (Gesang, Gitarre) und Ronald Geist (Bass) mit eigenen Liedern, die auch in Corona-Zeiten Optimismus verbreiteten. Hinzu kamen einige gut hörbare Coverversionen bis hin zu „Sunny“. Und weil es so schön war, sang auch Elly Gröhl, von Wolfgang Keinz auf der Gitarre begleitet, gleich noch eine Version von „Sunny“ – sehr zur Freude des Publikums. Es folgten einige weitere Swing-Standards von „I Got Rhythm“ bis „Hit The Road Jack“ und „I’ve Got You Under My Skin“.
Vielseitige Töne präsentierten Sebastian Göldenitz (Gesang, Gitarre) und Daniel Gimmle (Bass). Die Musik klang stilistisch von Blues und Rockabilly bis zu Pop-Klängen. Dazu hatte Göldenitz deutsche Texte verfasst. Die beiden Musiker von der Bergstraße feierten auf der Offenen Bühne ihre Premiere. Wobei sie anmerkten, dass sie gern wieder in der ungezwungenen Atmosphäre in Groß-Rohrheim auftreten wollen.
Eberhard Petri, Vorsitzender der „Musikkiste“ und Organisator der Offenen Bühne, der schon die Zuhörer begrüßt hatte, ließ in seinem Schlusswort die weiteren Termine offen. Er hofft allerdings, dass es im Herbst und Winter im Restaurant „Zorbas“ weitergeht. eib
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