Handel & Wandel - Fenster- und Türen-Hersteller errichtet Pulverbeschichtungsanlage in Groß-Rohrheim / Seniorchef geht in Ruhestand

Jäger verabschiedet sich beim Neuanfang

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Spatenstich für die neue Pulverbeschichtungsanlage der Firma Jäger: Jens Harzer (v.l.), Dirk Wiedemann, Klaus Menger, Franz Jäger, Vait Kaya, Sascha Jäger, Matthias Frei und Sebastian Jäger packen mit an.

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Groß-Rohrheim. "Es fällt mir wirklich schwer, mich herauszuhalten. Wie oft dachte ich schon: Halt den Mund, dreh dich um, das geht dich jetzt nichts mehr an", gibt Franz Jäger zu. Mit nun 65 Jahren hat er seinen Chefposten aufgegeben. Immerhin hat er das Geschäft Fenster-Türen-Jäger selbst aufgebaut. Beim Spatenstich für die neue Pulverbeschichtungsanlage in Groß-Rohrheim verabschiedet er sich offiziell.

Die nächste Generation solle den Betrieb in die Zukunft führen, erklärt Jäger. "Ich war 42 Jahre lang rund um die Uhr nur für das Geschäft aktiv, da blieb vieles auf der Strecke: Privates, Freundschaften, Hobbys", resümiert Jäger. Drei Standorte entstanden unter seiner Führung, im ostdeutschen Groitzsch, in Groß-Rohrheim sowie auf dem erneut aktivierten Gelände in Biblis.

Nachfolger heißt Dirk Wiedemann

Den neuen Geschäftsführer hat er selbst ausgesucht. Dirk Wiedemann gehört seit Anfang des Jahres zum Team und ist nun auch entsprechend beim Amtsgericht eingetragen. "Er macht manches anders als ich, aber ich bin froh, als Unternehmer und Vater, ihn zur Seite zu wissen. Sicherlich hilft er auch meinen Jungs, zeigt die richtigen Wege auf und übt auch mal Kritik", sagt Jäger.

Für ihn sei es wichtig, das Geschäft in kompetente Hände zu legen, damit das, was er aufgebaut hat, weiter Bestand habe. So appelliert Jäger an die Belegschaft, ihn zwar nicht zu vergessen, aber ihr Vertrauen Wiedemann und seinen Söhnen zu schenken. "Ich komme immer mal zu Besuch, aber übers Geschäft reden wir dann nicht, da habt ihr nun andere Ansprechpartner."

Das Alltagsgeschäft sei nun für ihn passé. Schon seit seinem Geburtstag trete er kürzer. "Aber wenn man vorher immer gesagt hat, wo es lang geht, dann ist es sehr schwer, nun den Mund zu halten", bekennt er lachend.

Wiedemann zeigt sich beeindruckt, was Jäger innerhalb einer Generation aufgebaut hat. Er wolle zukunftsweisend weiter machen und sich im Markt noch stärker positionieren. Dazu gehört auch der Bau einer hochmodernen Pulverbeschichtungsanlage und die Blechbearbeitung für den Aluminiumbereich neben dem aktuellen Geschäftsgelände in Groß-Rohrheim. "Mein Sohn Sebastian wird hier die Geschäftsführung übernehmen", verkündet Franz Jäger stolz.

Der Platz der neuen Anlage sei gut gewählt, liege nahe der Transportwege an der B 44 und in unmittelbarer Nähe zur Verzinkerei. Dadurch könnten Kundenwünsche noch schneller erfüllt werden. Die neue Pulverbeschichtungsanlage sei für Stahl als auch Aluminium geeignet. Den Spatenstich für die neue Anlage führte Franz Jäger noch mit aus, alles andere gibt der Chef a.D. nun in andere Hände. str

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