Entwicklungskonzept - Institut stellt in Ergebnisse der Umfrage vor / Nur drei Teilnehmer beim Bürger-Workshop / Groß-Rohrheimer können sich weiterhin beteiligen

"Insgesamt positives Bild gezeichnet"

Von 
Sabine Zeuner
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Umfrageergebnisse vorgestellt: Gemeindevertretervorsteher Walter Öhlenschläger (v.l.), Bürgermeister Rainer Bersch, Kirsten Janson, Gabi Troeger-Weiß, Hans-Jörg Domhardt und David Kavitz vom Beratungszentrum.

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Gross-Rohrheim. Damit sich Groß-Rohrheim lebenswert verändern und entwickeln kann, sind neben Spezialisten auch die Bürger gefragt. Auch wenn zum Bürger-Workshop gerade einmal drei Besucher auftauchten, stellten die Verantwortlichen des Gemeindeentwicklungskonzepts klar, dass man für weitere Anregungen und Ideen offen sei.

Ab Montag steht alles, was eigentlich im Workshop konkret besprochen werden sollte, im Internet auf der Homepage der Gemeinde parat. "Wir arbeiten eine Funktion ein, mit der man direkt einen Kommentar verfassen kann", erklärte Bürgermeister Rainer Bersch.

Kirsten Janson vom beauftragten Kommunalentwicklungsinstitut aus Kaiserslautern ermunterte die Bürger, sich weiterhin zu beteiligen. "Alle Interessierten können sich immer noch bei uns melden und aktiv mitarbeiten."

Jürgen Katzameyer, ein engagierter Bürger, war beim Treffen allerdings etwas enttäuscht: "Ich dachte, es käme zum Austausch über die eingebrachten Ideen." Zumindest die herausragendsten Ergebnisse der Befragung wurden als Eckdaten knapp vorgestellt. "Vielleicht sollte man vor dem nächsten gemeinsamen Termin mehr Werbung dafür machen - die Leute noch einmal direkt darauf hinweisen", meinte er. Es sollten Infoblätter an alle Haushalte verteilt werden, schlug er vor.

Das Beratungszentrum Regional- und Kommunalentwicklung an der Universität Kaiserslautern hatte vor Monaten von Gemeinde und Politik den Auftrag erhalten, für die kleine Riedkommune Wege der Fortentwicklung aufzuzeigen. Dafür erfolgte bereits eine umfassende Bestandsaufnahme aller Angebote auf Sozial-, Kultur-, Bildungs- und Infrastrukturebene.

Mit verschiedenen Bürgern wurden Gespräche geführt. Fragebogen gingen an alle Haushalte. Darin wurden detaillierte Angaben gefordert, Raum für Wunschäußerungen gab es obendrein. "Wir haben einen sehr guten Rücklauf von 273 Fragebögen", freute sich das Team. In Groß-Rohrheim haben somit über 15 Prozent der Befragten reagiert. Mit den Vereinen kam man vor wenigen Wochen am Runden Tisch ins Gespräch. "Daraus ergaben sich zusätzliche Impulse für unseren Plan", erläuterte Janson. Ideen seien bestätigt, andere Impulse zurückgenommen worden.

"Erstaunlich und erfreulich ist, dass ebenso viele Ur-Groß-Rohrheimer wie Zugezogene sich an der Frageaktion beteiligten", betonte Janson. "Insgesamt zeichnet sich ein sehr positives Bild des Gemeinwesens ab", teilte die Ingenieurin mit. Der Altersschwerpunkt der Teilnehmer liege bei den 49- bis 59-Jährigen.

Große Bedeutung für die Bürger habe die Ausstattung mit Geschäften vor Ort, der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs sowie das Betreuungsangebot an Kindergärten und Schulen. Insgesamt seien die ländliche Wohngegend sowie die Miet- und Grundstückspreise positiv bewertet worden.

Der größte Teil der Erwerbstätigen arbeitet außerhalb von Groß-Rohrheim. Mannheim, Darmstadt, Frankfurt und Gernsheim sind die Orte, wo Groß-Rohrheimer Bürger ihr Geld verdienen. "Das zeigt die enge Verbindung zum Rhein-Main-Gebiet", schlussfolgerten die Experten.

Wenig erfreulich schlug sich das gastronomische Angebot und die innovativen Unternehmensansiedelungen in der Auswertung nieder. Ebenso lasse die seniorengerechte Ausstattung zu wünschen übrig. Die Möglichkeit zum täglichen Einkauf sei dank Bäcker, Metzgerei und Supermarkt vor Ort recht gut eingeordnet worden. Sehr negativ sei dagegen die Einschätzung der Einkaufsmöglichkeiten für den "nicht täglichen Bedarf" ausgefallen.

In Einzelbeurteilungen sind die Ergebnisse ab kommenden Montag im Internet hinterlegt. Dort gibt es auch einen Einblick in die Vorschläge der Fachleute, die eine Basis der örtlichen Fortentwicklung bilden sollen. Was unterm Strich bei allen Bemühungen herausgekommen ist, wird als Gesamtkonzept im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung am Mittwoch, 28. November, präsentiert.

Freie Autorin freie Mitarbeiterin

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