Groß-Rohrheim

Bunte Fahne an der Kirche gehisst

Gottesdienst für queere Gläubige am 23. Juni

Von 
Corinna Busalt
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Seit Anfang Juni weht die Fahne in den Farben des Regenbogens. © ev. Kirche

Seit Anfang Juni weht eine Fahne in den Farben des Regenbogens vor der evangelischen Kirche in Groß-Rohrheim. Symbolisch steht das Himmelsphänomen als Zeichen für den Bund zwischen Gott und den Menschen. Seit vielen Jahren wird der Regenbogen auch als Zeichen in der queeren Community genutzt, unter dem sie sich für Vielfalt, Gleichberechtigung und Akzeptanz einsetzt. Diese beiden Bedeutungen sind als Hintergrund für den ökumenischen Regenbogengottesdienst in Groß-Rohrheim am Sonntag, 23. Juni, 17.30 Uhr, zu verstehen. Nach dem Motto „Alle sind willkommen“ laden der dortige Pfarrer Dominik Weyl mit Pfarrerin Josephine Haas aus Groß-Gerau und der katholischen Pastoralreferentin Christine Schardt von „Queer in Church“, der queersensiblen Seelsorge im Bistum Mainz, zum ersten ökumenischen Regenbogengottesdienst ein.

„Queere Menschen gibt es überall – auch auf dem Dorf“, sagt Pfarrer Weyl zu der Initiative. „Und sie sind herzlich zu uns eingeladen.“ Unter dem Begriff „queer“ sammeln sich lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen. Der Monat Juni gilt als „Pride Month“, in der die Vielfalt in der Gesellschaft gefeiert und gleichzeitig für größere Gleichberechtigung demonstriert wird – im Zeichen der Regenbogenflagge. „Auch im ländlichen Raum ist es wichtig zu signalisieren, dass bei uns alle willkommen sind – gerade vor dem Hintergrund, wie anders sich Kirche früher verhalten hat“, erklärt Weyl. Er und seine Kollegin Josephine Haas kennen sich aus dem Vikariat, über Haas kam der Kontakt zu Christine Schardt zustande. Alle drei setzen sich für eine wertschätzende Haltung und konstruktive Auseinandersetzung ein. „Es geht darum, aufeinander zu hören“, sagt Christine Schardt.

Glitzersegen und Begegnungen spüren

„Gemeinsam mit Euch wollen wir die Zeit färben: statt schwarz zu sehen, regenbogenbunt träumen. Gerade jetzt“, heißt es in der Ankündigung der Gemeinde. Es solle um Begegnungen gehen – mit anderen und mit Gott. „Wir wollen aufeinander zugehen, miteinander kreativ sein, zusammen singen und beten, gemeinsam feiern. Gottes Glitzersegen spüren.“ Nach dem Gottesdienst können sich die Besucher weiter unterhalten. Dazu werden Snacks und Getränke bereitstehen. Interessierte können aber auch nur zum Gottesdienst oder nur zum sogenannten „Get-Together“ danach kommen.

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Gerade, wer nicht so ganz wisse, was unter „queer“ zu verstehen sei, sei angesprochen. Wer sich queer identifiziere, sei besonders herzlich willkommen, sagt Pfarrer Weyl. Auch deren Familie und Freunde oder Unterstützer. Im Evangelischen Dekanat Bergstraße ist dies der einzige Regenbogengottesdienst im Juni. Für den musikalischen Rahmen sorgen Stefan Spreitzenbarth und KyungA Glaser-Yu beim Regenbogengottesdienst. cos

Redaktion Redakteurin des Südhessen Morgen und zuständig für die Ausgabe Bürstadt/Biblis

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