Hochwasser

Auerrinder weiden wieder in der Groß-Rohrheimer Hammerau

Das Rheinhochwasser hat große Schäden hinterlassen. Die Auerrinder auf den Weiden bei Groß-Rohrheim mussten in Sicherheit gebracht werden. Jetzt geht es in neuer Besetzung weiter.

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sbo/red
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Alma und Gustav kommen in der Hammeraue an. © Walter Öhlenschläger

Groß-Rohrheim. Auerrind Alma ist mit ihrem neuen Begleiter Gustav in die Hammerau zurückgekehrt, Frieda bleibt weiter in Lorsch. Das dritte Rhein-Hochwasser innerhalb von acht Monaten hat auf den Weiden in Groß-Rohrheim einiges durcheinander gewirbelt. Auch die Helfer des Rückzucht- und Beweidungsprojektes waren über Tage in der Hammerau im Dauereinsatz, wie Walter Öhlenschläger jetzt mitgeteilt haben. Der Groß-Rohrheimer engagiert sich schon seit Jahren für das Projekt, das der Förderkreis Große Pflanzenfresser gemeinsam mit dem Freilichtlabor Lauresham in Lorsch betreibt. Ziel ist es, eine Rinderrasse zu züchten, die dem ausgestorbenem Auerochsen möglichst nahekommt.

Angesichts des drohenden Hochwassers wurden erneut in aller Eile die Vorbereitungen für die Evakuierung der Tiere getroffen, wie Öhlenschläger erläutert, außerdem zusätzliche Fangzäune aufgebaut und ein Treibwagen geholt. Zwei der bisher in Groß-Rohrheimer befindlichen Tiere seien ohnehin gerade nach Schwanheim in einen Zuchtbetrieb gebracht worden. So mussten nur die Leitkuh Alma sowie die Groß-Rohrheimer Nachzucht Frieda in Sicherheit gebracht werden.

Frieda lässt sich erst nach einer Woche einfangen

Alma, schon seit 2018 in der Hammerau, war auch schnell gefangen. „Frieda ist jedoch überaus nervös gewesen.“ Öhlenschläger schildert die dramatische Situation: Das bereits in die Weide flutende Hochwasser lies alle Versuche scheitern, Frieda in den Treibwagen zu bekommen. Das Tier zog sich auf die höhergelegenen Flächen der ehemaligen Rheininsel Sandwörth zurück, wo sie erst nach rund einer Woche mit Unterstützung eines professionellen Tierretters eingefangen werden konnte. Zur Sicherheit wurden beide Tiere zunächst nach Lorsch gebracht, um sie dort in eine andere Herde zu integrieren, so der Groß-Rohrheimer.

Am Beweidungsstandort in der Hammerau geht es jetzt trotzdem weiter. Inzwischen ist Alma auf die Winterweide am Damm zurückgekehrt. Begleitet wurde sie von Gustav, bei dem es sich um eine eigene Nachzucht des Freilichtlabors Lauresham handelt.

Im September soll ein weibliches Tier umziehen

Voraussichtlich im September soll ein weibliches Tier, das noch auf der Weide in Schwarzach steht, die Herde in der Hammerau komplettieren, kündigt Öhlenschläger an.

Nach dem Abklingen des Hochwassers wartet jetzt eine ganze Menge Arbeit auf die Tierbetreuer aus Lorsch und Groß-Rohrheim: Die Zäune um das rund fünfeinhalb Hektar große Gelände müssen komplett neu aufgebaut werden, denn hier hatte das Hochwasser mit voller Wucht zugeschlagen. Danach können die Tiere wieder auf ihre angestammte Weide zurück. sbo/red

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