Edingen - Turnverein übergibt Erlös des virtuellen Sommerlaufs an Sozialfond und „Ärzte ohne Grenzen“

Zwei Institutionen profitieren

Von 
Hannelore Schäfer
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Spenden-Übergabe nach dem Sommerlauf des TV Edingen (v.l.): Claudia Kraft, Uli Herold, Bürgermeister Simon Michler, Allyn Raw und Laura Brosi. © Hannelore Schäfer

„Ich habe stark angefangen und dann stark nachgelassen“, scherzte Bürgermeister Simon Michler. Als Schirmherr des virtuellen Sommerlaufs des TV Edingen war es für den Rathaus-Chef natürlich Ehrensache mitzulaufen. 275 Teilnehmer hatten sich zu diesem „Solorun“ angemeldet, 255 wurden gewertet. Die Läufer waren nicht nur sportlich, sondern jeder für sich auch sozial unterwegs. Die Startgebühr kommt nämlich zu gleichen Teilen dem Sozialfond der Gemeinde und der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ zugute.

Es war der sechste Sommerlauf des TVE und der erste der Corona bedingt virtuell über die Bühne ging. Bei der Spendenübergabe in Höhe von jeweils 632,50 Euro sprach Bürgermeister Simon Michler von einer beeindruckenden Teilnehmerzahl. Er lobte das Organisationsteam bestehend aus Uli Herold, Claudia Kraft, Laura Brosi, Allyn Raw und Oliver Korth für ihr Engagement mit den Worten: „Sie haben in diesen veranstaltungsarmen Zeiten ein Zeichen gesetzt, anderen Mut gemacht und Menschen über Grenzen hinweg in Bewegung gebracht.“

Allyn Raw hatte gleich sechs britische Verwandte dazu animiert sich am Sommerlauf zu beteiligen. Die älteste unter ihnen war seine 75-jährige Mutter, sie hatte die 3,6 Kilometer lange Strecke für Einsteiger absolviert. „Am Ende war es ein tolles Gemeinschaftserlebnis, auch wenn wir getrennt unterwegs waren“, konstatierte Raw. Gleiches gilt für Uli Herolds Bruder Johannes, der in den Niederlanden an den Start ging. „Sogar Läufer aus Australien und Argentinien waren unter den Teilnehmern“, ließ Laura Brosi wissen und fügte an: „Das war das tolle an diesem virtuellen Laufwettbewerb, jeder konnte sich beteiligen, egal wo er wohnt.“

Nur wenig Vorlaufzeit

Die Mehrzahl der Teilnehmer habe sich jedoch aus den Reihen des TV Edingen rekrutiert. „Auch die Kinder und Jugendlichen waren motiviert“, konstatierte Claudia Kraft. Obwohl beim Sommerlauf jeder Teilnehmer seine eigene Streckenführung mittels Portale maßgenau im Rahmen der vier festgelegten Distanzen selbst wählen konnte, sei echtes Wettkampf-Feeling aufgekommen, versicherte Uli Herold. Dieses Gefühl bestätigte auch der Rathaus-Chef der beim Zehn-Kilometer-Hauptlauf auf seiner Lieblingsstrecke unterwegs war und knapp 52 Minuten bis zum selbstgewählten Ziel benötigte. Die Laufzeit wurde von jedem Teilnehmer selbst erfasst und auf Vertrauensbasis ausgewertet. „Die Zeiten sehen realistisch aus“, bemerkte Raw und fügte stolz hinzu: „Auf der 3,6-Kilometer-Strecke war ich der schnellste Edinger.“ Klar, dass der begeisterte Marathonläufer auch für die zehn Kilometer die Laufschuhe schnürte. Dabei sein ist alles, das galt selbstverständlich für das gesamte Organisationsteam, das sich neu formiert hatte.

„Es war organisatorisch eine Menge Arbeit, zumal wir nur einige Wochen Vorlaufzeit hatten“, erwähnte Claudia Kraft. Schön wäre es, wenn der siebte Sommerlauf 2021 dann doch wieder als gemeinsamer Lauf-Event stattfinden könnte, war sich das Team einig.

Freie Autorin

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