Zur Prunksitzung des Karnevalvereins (KV) Kummetstolle unter dem Motto „Zirkus Kummetstolle“ verwandelte sich die Eduard-Schläfer-Halle in Neckarhausen am Samstagabend in ein Zirkuszelt. Bis weit nach Mitternacht ließen sich 300 Zirkusfans von dem Spitzenprogramm des Karnevalvereins begeistern.
Es war die erste von drei restlos ausverkauften Prunksitzungen der Kummetstolle, und das mit weitgehend eigenem Programm. Seit Gründung der Kummetstolle als Abteilung des Gesangvereins Germania wuchsen sie zunächst als Abteilung und anschließend als Verein stetig weiter, verloren dabei jedoch nie ihre Identität. Leitidee bei der Gründung war der Gedanke, Fasnacht von Neckarhäusern für Neckarhäuser auf die Beine zu stellen. Diesem Grundsatz einer „Dorffastnacht“ blieben die Kummetstolle treu.
Marius Ebert als Zirkusdirektor
Das furiose Halligalli der Aktiven kam beim Publikum gut an. Unter der erfahrenen Regie von Zirkusdirektor und KV-Präsident Marius Ebert begeisterten die Elferräte als Messerwerfer, Zauberer, Akrobaten, Dompteure, Raubkatzen sowie – als Highlight – KV-Prinzessin Kira I. vom tänzerischen Dreierlei, die unterstützt von Clowns und einem muskelbepackten Kraftsportler in die Manege strömten und die Narrenwelt im Zirkuszelt mit allerlei Zauber begrüßten. Die „Funkinies“ brachten mit ihrem Marionettentanz weiteren Schwung in die Manege.
Heidi Gade, Susi Kanka und Ingrid Hauk wurden für 50 Jahre Treue zum Verein geehrt. Außerdem wurde Franz Ebersmann in den Club 111 aufgenommen.
Der scheinbar harmlose „Poschtler“ (Carsten Schüssler), der kurz vor seinem Vorruhestand stand, erwies sich als gewitzter „Hans Dampf in allen Gassen“. Danach wirbelte Tanzmariechen Tamina Maiwald über die Bühne.
Die Gäste erhoben sich von den Plätzen, denn jetzt kam hoher Besuch: Aber das Prinzenpaar des KV (Lennard und Yanick Schier) wollte nicht so recht in Fahrt kommen. Weil Prinz Karl-Heinz letztes Jahr sein Motto nicht auf die Reihe gekriegt hat, unterzog Waltraud V. aus dem kleinen Tannenwäldchen ihren trinkfreudigen Prinzen vor lachendem Publikum einer strengen Prüfung, die bei seinem schrägen Fasnachtslied nur mit Hilfe von Musiker Sven Schork gelang.
Bütt zum lokalen Geschehen
Nach dem zackigen Marsch der Garde eroberten „Die Hütchen“ (Ralf Zabrosch, Gerd Stein, Pascal Albuzat und Hansjörg Ebert) die Bühne mit mitreißenden Liedern und viel Schrägem zum Lokalgeschehen. Davon gab’s viel, angefangen von dem noch immer nicht fertigen Kreisverkehr, dem neuen Theo-Laden, der Konkurrenz zwischen Edingen und Neckarhausen bis hin zum „Baustellen-Tango“, der eigentlich ein Cha Cha Cha war.
Nach der Pause brachten die „Funken“ mit einem rasanten Piratentanz weiter Schwung in die Manege. „Iwwer die Brick“ aus Ladenburg gekommen war Barbara Volk, obwohl für die eingefleischte „Ladebergerin das Schönste an Neckarhausen der Blick nach Ladenburg“ ist. Mit der „neuen Ausgabe der Bravo“, Schlagern und Hits, rissen die „Tenöre“ das Publikum bei ohnehin schon brodelnder Atmosphäre in der wunderbar geschmückten TV-Turnhalle mit. Für die auf den Stühlen tanzenden Zuschauerinnen und Zuschauer gab es als Zugabe noch eine amüsante „Misswahl“ – geballte Weiblichkeit in ansonsten gestählten Männerkörpern.
Lob von befreundeten Vereinen
„Die Tenöre sind Weltklasse, die Garden liefern teilweise schon Leistungssport ab, das Programm ist toll“, lobten die Abordnungen befreundeter Fasnachtsvereine aus Mannheim-Waldhof (CCW) und Hockenheim (HCG).
Anja Speicher und René Zieher vom MGV Neckarhausen stiegen als dauerzankendes Ehepaar zum letzten Mal in die Kummetstolle-Bütt. Als römische Kohorte eroberte das Männerballett die Bühne. In klassischem Outfit mit Schwertern und keckem Hüftschwung präsentierten sie einen mitreißenden Schautanz. Das Publikum jubelte und erklatschte sich erneut eine Zugabe.
Furioses Finale
Mit italienischem Charme und mitreißenden Hits brachte Giuseppe Cortese, der sich auch selbst mit der Gitarre begleitete, schließlich den Saal zum Kochen.
Mit ihrem zauberhaften Regen-Schautanz und befeuert vom Publikum eröffnete die Garde das Finale, das alle Aktiven und die Narrenschar vereinte zu einem großen bunten Bild. Präsident Ebert dankte Küchenchef Guiseppe Fallica sowie allen Helfern in der Küche und beim Service, die für einen reibungslosen Ablauf sorgten.
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