Edingen - Konzert des evangelischen Posaunenchors mit Lesungen / Liedautoren vorgestellt

Stücke zum Zuhören und Mitsingen

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Die Musiker des evangelischen Posaunenchors Edingen präsentierten ein Konzert mit Liedern zur Adventszeit.

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Lieder des Advents mit ihren dunklen und hellen Tonarten brachte der evangelische Posaunenchor Edingen unter Leitung von Albrecht Merdes zu Gehör. Unter dem Motto "Macht hoch die Tür" spielte das Bläserensemble Musik zum Zuhören und Mitsingen. Das anspruchsvolle Programm hatte zahlreiche Besucher in das vorweihnachtlich geschmückte Gotteshaus gelockt.

Zum Auftakt spielten die Musiker den ersten Teil des alten gregorianischen Weihnachtschorals "Puer natus in Bethlehem" - ein Kind ist geboren zu Bethlehem. "Der Choral steht am Anfang und am Ende unserer heutigen Adventsmusik", ging der Obmann des Posaunenchors, Jens Nader, kurz auf die Musik und deren Bedeutung ein. Die Geburt des Heilands werde erwartet, auf den alle Hoffnungen gerichtet seien. Gemeinsam wolle man drei Adventschoräle genauer betrachten und hinterfragen.

Die Musikstücke stammten aus verschiedenen Jahrhunderten, und sie machten deutlich, wie sich die Christen in ganz unterschiedlichen Epochen auf die Ankunft Jesu in dieser Welt vorbereitet haben. Beispielgebend nannte Nader Martin Luther als Verfasser des deutschen Textes von "Nun kommt der Heiden Heiland", Jochen Klepper als Dichter des Liedes "Die Nacht ist vorgedrungen" und Pfarrer Georg Weissel, Verfasser des wohl bekanntesten Adventsliedes "Macht hoch die Tür".

"Diese Menschen erlebten Kriege und persönliche Krisen", bemerkte Nader. In den unterschiedlichen Sätzen verschiedenster Komponisten seien diese Gefühle erfahrbar. Und so war es dann auch. Ob in kleinerer Besetzung oder mit großen orchestralen Klängen, der Posaunenchor verstand es, die Besucher mitzunehmen auf den gedanklichen Weg nach Bethlehem.

Adventliche Hoffnungen

Einen würdigen Kontext zu den Stücken brachten auch die Lesungen. Besonders deutlich wurde dies beim Lied "Die Nacht ist vorgedrungen". Es ist die aus dem Jahr 1937 stammende adventliche Hoffnung des gläubigen evangelischen Christen Jochen Klepper. Der Theologe arbeitete als Journalist und Schriftsteller und gilt als einer der bedeutendsten Dichter geistlicher Lieder des 20. Jahrhunderts. Kleppers Leben endete tragisch: 1942 wählte er mit seiner Familie der Freitod, da seiner jüdischen Frau die Deportation drohte (Quelle: Wikipedia).

"Sowohl im Liedtext als auch in der von Johannes Petzold komponierten Melodie stehen nicht die Not am Ende, sondern der Beginn von etwas ganz Neuem", sagte Heike Stefan. Danach war mit "Macht hoch die Tür" das wohl bekannteste Adventslied an der Reihe, das ebenfalls in verschiedenen Bearbeitungen gespielt wurde. Der Königsberger Pfarrer Georg Weissel hat den Liedertext im Jahr 1623 in Anlehnung an den Psalm 24 geschrieben.

"Das Lied steht in unseren Gesangbüchern ganz vorne, und das erklärt auch dessen exponierte Stellung", bemerkte Stefan. Zum Abschluss spielte der Posaunenchor den zweiten Teil des Weihnachtschorals " Puer natus in Bethlehem".

"Das Ensemble ist ein brillanter musikalischer Botschafter der Adventszeit, eine wunderbare und hoffnungsfrohe Einstimmung auf das Kommende", meinte eine Besucherin. An Heiligabend spielt der Posaunenchor nachmittags an verschiedenen Plätzen, gegen 15.45 Uhr auf dem Friedhof. Am ersten Weihnachtsfeiertag gestalten die Bläser den Gottesdienst mit. fer

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