Edingen-Neckarhausen

Neujahrsempfang in Neckarhausen mit erster Rede des neuen Bürgermeisters

Beim Neuhajrsempfang der Kummetstolle in Neckarhausen setzt auch der neue Bürgermeister Florian König erste Zeichen. Auf eine Forderung des Karnevalvereins reagiert er aber zurückhaltend.

Von 
Martin Tangl
Lesedauer: 
Kummetstolle-Präsident Marius Ebert (v.l. vorne), Prinzessin Michaela I. und Neu-Bürgermeister Florian König präsentieren den neuen Fasnachtsorden. © Martin Tangl

Sechs Tage im Amt – und schon ist Florian König aus seinem Schloss verbannt. Die Fasnachter des KV Kummetstolle haben an Dreikönig den noblen Amtssitz des Bürgermeisters in Neckarhausen gestürmt. Dabei kündigt der neue Chef im Rathaus in seiner ersten offiziellen Rede locker karnevalistisch „keine Verschnaufpausen“ an. Gleich mehrere Herausforderungen warten auf Florian König, seine Gemeindeverwaltung sowie die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde. Dabei steht 2023 das 1250. Gründungsjahr von Neckarhausen mit der Festwoche im Sommer im Mittelpunkt.

Böllerschuss der Fasnachter

Ein Böllerschuss und drei donnernde „Kummetstolle Ahoi“ kündigen den Sturm auf des Königs Schloss an. Und schon rücken die Fasnachter an, im Schlepptau von Prinzessin Michaela I., der Regentin des Nordens, mit Kummetstolle-Präsident Marius Ebert, seinem Vize Alexander Jackel und den Garden des Karnevalsvereins.

„Wir kennen uns schon lange, mein lieber Florian“, begrüßt Marius Ebert den neuen Bürgermeister. Da darf die erste Frotzelei nicht fehlen. „Du hast versprochen, wenn du gewählt wirst, hältst du als erster Bürgermeister bei unserer Prunksitzung eine Büttenrede,“ erinnert sich der Präsident. „Hab‘ ich nie zugestimmt“, kontert König. „Doch, der Flo hat’s gesagt“, entgegnet Ebert und benennt gleich mehrere Zeugen. Die Fasnachter sind gespannt. Die Karnevalisten haben einen weiteren Wunsch: Sollte die Eduard-Schläfer-Halle 2023 saniert werden, müsse das im Sommer passieren. „Im Winter brauchen wir die Halle“, betont Marius Ebert. Auch da antwortet der Bürgermeister ausweichend, verspricht aber: „Wir kümmern uns.“ In seiner kurzen Rede im Freien vor dem Schloss appelliert Florian König an seine Neckarhäuser, sich im wichtigen Jubiläumsjahr zu engagieren: „Wir brauchen die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger, der Verbände und Vereine. Lasst uns nicht im Abseits stehen.“ Auch die Städtepartnerschaft mit Plouguernau begeht in diesem Jahr ein Jubiläum, zum 55. soll zünftig mit Cidre und Bier gefeiert werden.

Wichtige Themen angesprochen

Mit dem Freizeitbad schneidet die 33-jährige Rathaus-Chef ein kommunalpolitisches Thema an, „damit wir noch in etlichen Jahren hier unsere Bahnen ziehen können“. Auch das Hilfeleistungszentrum soll endlich ein Dach über dem Kopf bekommen, so der Wunsch des Bürgermeisters.

Und schließlich liege ihm die Nahversorgung im Ort „im Magen“, sagt Florian König unter beifälligem Gemurmel des Publikums. Sein Fazit: „Es bleibt wenig Zeit, sich auszuruhen!“ Deshalb sei er auch froh, dass ihm die Prinzessin nach dem Sturm aufs Schloss dort ein berufliches Asyl gewähre. Ansonsten wünsche er sich für Edingen und Neckarhausen „Harmonie – und dass es uns allen gut geht!“

„Fürs Lachen ist gesorgt“, verspricht Michaela I.. Auch von ihr ergeht die Aufforderung, sich am Jubiläumsfest rege zu beteiligen: „Lasst uns alle mitanpacken!“ Ein Seitenhieb auf Alt-Bürgermeister Simon Michler darf nicht fehlen: „Der hat das verflixte siebte Jahr nicht überstanden.“

Bevor die Kleinen der Konfetti-Garde mit einem Tanz vor dem Schloss für Eiscreme, Gummibärchen und Schokolade werben, überbringt Stefan Specht von den Edinger Kälble noch einen karnevalistischen Neujahrsgruß und wünscht einen guten Start in die Kampagne. Zur Beteiligung der Edinger am Jubiläum in Neckarhausen meint er sybillinisch: „Wir kommen, wir schauen, wir werden sehen!“

Autor

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen