Edingen-Neckarhausen

Neckarhausen: Fast 90 neue Wohnungen entstehen ab 2022 in Nord

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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In Neckarhausen Nord könnten ab 2022 in einem ersten Bauabschnitt (rot markiert) Mehrfamilienhäuser mit Sozialwohnungen entstehen. © Bernhard Zinke

Das Neubaugebiet Neckarhausen Nord kann kommen. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Bebauungsplan als Satzung beschlossen und damit die Voraussetzung dafür geschaffen, dass das rund sechs Hektar große Areal im Norden der Gemarkung.

„Wir sind planerisch am Ziel“, sagt Bürgermeister Simon Michler in der Sitzung. Im Gespräch mit dem „MM“ erläutert er weitere Einzelheiten. Danach sollen in einem ersten Bauabschnitt am nördlichen Rand primär Mehrfamilienhäuser mit Sozialwohnungen entstehen. Wer hier baut, das sollen Gespräche im Arbeitskreis und Verhandlungen mit potenziellen Partnern zeigen. Als wichtige Partner nennt Michler in diesem Zusammenhang die beiden Genossenschaften, die Bauhütte Heidelberg und die Familienheim Rhein-Neckar.

Großer Vorteil für die Gemeinde: Ihr gehört das Gelände komplett. Sie kann also selbst entscheiden, an wen, für welche Projekte und zu welchen Konditionen sie das Bauland vergibt. In diesem ersten Bauabschnitt sind laut Bürgermeister zwei Drittel in Erbpacht und ein Drittel zum Verkauf vorgesehen und auch schon im Etat eingeplant. Ein reiner Verkauf würde der Gemeinde insgesamt rund 15 Millionen Euro bringen. Mit der teilweisen Vergabe in Erbpacht würden die Einnahmen auch zur Finanzierung laufender Ausgaben beitragen.

Wann es mit dem Bau der ersten Häuser losgeht, hängt jetzt vor allem von den Verhandlungen mit den Genossenschaften ab. „Ich hoffe, dass ich noch in diesem Jahr ein Ergebnis präsentieren kann“, gibt sich Michler optimistisch. In diesem Fall wäre ein Baubeginn im Jahr 2022 denkbar. „Wir rollen das Feld von oben auf“, erläutert er die weitere Vorgehensweise. Danach wird das gesamte Gebiet abschnittsweise bebaut.

Für den Umzug der Ballsportvereine wurden mit dem Bau der Tennisplätze und dem neuen Kunstrasen im Sport- und Freizeitzentrum bereits die Voraussetzungen geschaffen. Wegen einer neuer Heimat für die Hundesportvereine sei man in einem guten Dialog, mit den übrigen Vereinen gebe es nach den Ferien erneut Gespräche, kündigt der Bürgermeister an.

Dass es nach vielen Jahren der Vorbereitung jetzt endlich vorangeht, stößt auch im Gemeinderat auf eine positive Resonanz. „Jetzt geht es einen Schritt weiter“, zeigt sich Klaus Merkle von der Unabhängigen Bürgerliste (UBL-FDP/FWV) zufrieden und verweist zugleich auf die Arbeit der fraktionsübergreifenden Baulandgruppe, die sehr aktiv sei und gute Vorarbeit geleistet habe.

Das Projekt beschäftige die Gemeinde schon deutlich länger als das Gewerbegebiet in den Milben, betont Markus Schläfer (CDU) und fügt hinzu: „Jetzt liegt alles auf dem Tisch.“ Man habe viel diskutiert und sei große Schritte vorangegangen. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, lobt der Christdemokrat: „Wir freuen uns, dass es losgeht.“

Thomas Hoffmann von der Offenen Grünen Liste (OGL) bedauert zwar, dass es kein Schottergartenverbot gibt. „Die Planung hat sich positiv entwickelt“, stellt auch er zufrieden fest. Mehrgeschossige Bauweise und preisgünstiges Wohnen seien möglich: „In dieser Form können wir das Vorhaben akzeptieren.“

„Ein wichtiges Signal“

„Jetzt kann man eigentlich nur noch zurufen: Los geht’s“, sagt Andreas Daners (SPD) und mutmaßt: „Wir werden spätestens in drei Jahren etwas sehen.“ Edgar Wunder (Linke) findet, der Plan sei „mit der Zeit auch besser geworden“. Mit der Satzung als planungsrechtlichem Schlussstein werde zugleich das Signal nach außen gesetzt, „dass die Diskussionsphase vorbei ist“. Dies sei auch wichtig für diejenigen, „mit denen wir verhandeln müssen“.

Baugebiet Neckarhausen Nord

2007 bringt die Gemeinde mit einem Gutachten zur Sportstättenentwicklung den Stein ins Rollen.

2010 zeigt eine Studie auf, wie das knapp sechs Hektar große Areal abschnittsweise neu strukturiert werden kann.

Seit 2020 ist das Gebiet für Wohnbebauung im Flächennutzungsplan enthalten.

Neben Wohnbebauung sind auch ein Kindergarten und ein Ersatz des bestehenden Abwasserpumpwerks vorgesehen.

Im gesamten Baugebiet können rund 1000 Menschen wohnen, im ersten Bauabschnitt sind fast 90 neue Wohnungen möglich. hje

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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