Fotografie

Fotograf zeigt in Neckarhausen Gesichter des Krieges in der Ukraine

Der Fotograf Alexander Chekmenev zeigt Menschen im Krieg in Kiew. Erstmals sind seine Bilder in Deutschland zu sehen, und zwar ab Samstag, 23. Juli, in der Kirche St. Michael in Neckarhausen.

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Fotojournalist und Fotograf Alexander Chekmenev. © Arthur Bondar

Neckarhausen. Alexander Chekmenev hat sie mit der Kamera festgehalten, die Gesichter der Menschen in Kiew. Es sind Gesichter zwischen Angst und Zuversicht, zwischen Mut und Verzweiflung. Unmittelbar nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine startete der Fotograf sein jüngstes Projekt mit dem Titel „Citizens of Kyiv“, im Auftrag des New York Times Magazines. Dessen Titelbild der April-Ausgabe zeigt eines seiner eindrucksvollen Fotos.

Mehr als ein Jahrzehnt lang hat der heute 53-Jährige das Leben der Kohlearbeiter im Donbass dokumentiert. Im Zusammenhang mit Aufnahmen von Patienten in der Psychiatrie schreibt die FAZ über ihn: „In seinen Porträts erreichen Eigenschaften und Stimmungen eine destillierte Form: Freude, Einsamkeit, Gnade, Furcht, Stille, Finsternis.“

Die jüngsten Aufnahmen des Dokumentarfotografen und Fotojournalisten waren bislang nur in Venedig und Den Haag zu sehen, jetzt kommen sie zum ersten Mal nach Deutschland. In der alten Kirche St. Michael in Neckarhausen werden sie am Samstag, 23. Juli, ab 17 Uhr präsentiert. Der Künstler kommt aus diesem Anlass selbst nach Deutschland und wird auch über die Entstehung seiner Aufnahmen sprechen.

Die Ausstellung ist Teil eines ukrainischen Kulturfestivals, das Matthias Loose und seine aus der Ukraine stammenden Frau Yana Hrytsai initiiert haben. Neben den Fotos gibt es eine Lesung aus den Werken Werken von Mykola Zymomrya, Vorstandsmitglied des ukrainischen Schriftstellerverbandes, und ein Konzert mit weißrussischen und georgischen Musikern. Die Veranstalter wollen den Besuchern die ukrainische Kultur näher bringen „und den russischen Angriffskrieg wieder ins Gedächtnis rufen werden“, wie sie schreiben. Der Eintritt ist frei, um Spenden für die Ukraine wird gebeten. Spenden und der Erlös gehen ausschließlich an die Opfer des Krieges in der Ukraine, unter anderem an den Verein „TUN - Vereinigung der NICHT-Gleichgültigen“ in Charkiw.

Infos zum Künstler: alexanderchekmenev.com

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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