Edingen: Gestern wurden Container an der Pestalozzischule angeliefert / Behelfsunterkunft für 150 Schüler während der Sanierung

Fliegende Klassenzimmer landen weich

Lesedauer: 

Klaus Backes

Spektakulärer Auftakt zur "heißen Phase" der Schulsanierung: Am Arm eines riesigen Krans schwebt ein sieben Meter langes, drei Meter breites und drei Meter hohes Container-Element über die Turnhalle hinweg. Ein fliegendes Klassenzimmer sozusagen. Auf der Tartanbahn entstehen aus den insgesamt 27 Elementen sechs Container, in die nach den Sommerferien Klassen einziehen. Über das Wochenende werden die Elemente verbunden, Strom- und Wasserleitungen gelegt und die Elektroheizungen eingebaut. Nach Angaben von Jochen Lange und Projektleiter Steffen Blankart, beide vom Architekturbüro Schmucker, soll bis Montag alles fertig sein.

Auch die Schule hat einen Zeitplan entwickelt, wie Rektor Endrik Ebel erläutert. Am Montag und Dienstag packen die Klassen, am Mittwoch wird umgezogen und am Donnerstag in den Containern ausgepackt. Alles, was nicht unbedingt benötigt wird, kommt in ein Zwischenlager im Keller der Schule.

"Heimat" für sechs Klassen

"Es war uns wichtig, dass alles eingerichtet ist und wir nach den Ferien mit sechs Klassen und 150 Schülern nicht ins Chaos zurückkommen", erläutert der Rektor. Fünf 3. und 4. Klassen sowie eine 1. Klasse werden bis Januar in den Behelfsunterkünften unterrichtet. Sieht der Rektor durch die ungewohnte Unterbringung Probleme auf Schüler und Lehrer zukommen? "Ich habe da noch keine Erfahrungen", erwidert Endrik Ebel. "Wir sind gespannt." Rund 60 00 Euro zahlt die Gemeinde laut Raimund Hartmann vom Bauamt als Miete für die Container.

Bereits abgeschlossen ist die Betonsanierung an dem rückwärtigen Bau. "Wir haben das in den Pfingstferien vorgezogen", erläutert Projektleiter Blankart. Keine leichte Arbeit. Die rostigen Armierungseisen wurden freigelegt, per Sandstrahler gereinigt und mit kunststoffhaltigem Reparaturmörtel umgeben. Der Grund für die schweren Schäden: Die Eisen waren von einer viel zu dünnen Betonschicht bedeckt. Das Gerüst steht noch, weil die Unterkonstruktion für die neuen Fenster montiert wird. Fertiggestellt ist eine Wandscheibe, an die die Fluchttreppe angehängt wird. Die zweite Wandscheibe auf der anderen Seite des Gebäudes verdeckt noch ein Gerüst.

Bis zur Fertigstellung der Sanierung im Januar 2010 wird sich am Aussehen des hinteren Teils der Pestalozzischule Einiges ändern. Doch die wichtigste Neuerung überhaupt betrifft die Struktur der Schule: Die Hauptschüler verlassen Edingen. Rektor Ebel: "Am 3. August werden die Möbel der Hauptschule zum Teil nach Neckarhausen und zum Teil nach Ladenburg gebracht. Ein sehr komisches Gefühl."

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen