Kultur

Erfolgreiches Experiment: Erstes Krimi-Konzert in Neckarhausen

Die Musikvereinigung Neckarhausen hat sich an ein Experiment gewagt, und der Mut sollte sich auszahlen. Das erste Krimi-Konzert war ein Volltreffer.

Von 
Sylvia Osthues
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Krimi-Konzert der Musikvereinigung Neckarhausen: Dirigent Carlos Trujillo Mendez in James-Bond-Pose, rechts Sängerin Sophie Speicher. © Marcus Schwetasch

Das Wichtigste in Kürze

- Die Musikvereinigung Neckarhausen feierte ein Krimi-Konzert in der Eduard-Schläfer-Halle. - Das Experiment kombinierte Theater und Musik mit bekannten Krimi-Melodien. - Das Publikum war begeistert von der spannenden und unterhaltsamen Darbietung.

Edingen-Neckarhausen. Einen spannenden und unterhaltsamen Abend haben rund 270 Zuschauer bei der Uraufführung des „Krimi-Konzerts – Klangvolle Ermittlungen!“ am Samstagabend in der Eduard-Schläfer-Halle erlebt. Die Musikvereinigung 1923 Neckarhausen (MVN), unterstützt von Mitgliedern des Gesangvereins Neckarhausen, feierte eine überragende Premiere. Mit Ovationen verabschiedete das Publikum am Ende Musiker und Schauspieler bei der gelungenen Uraufführung eines Krimi-Theater-Konzertes. Das gab es in dieser Kombination auf einer Bühne in der Metropolregion noch nie.

Durch das Projekt konnten neue Musiker gewonnen werden

„Durch das Projekt, Aufruf vor einem Jahr, konnten wir zudem neue Musiker gewinnen“, freute sich MVN-Vorsitzende Helen Duttenhöfer. Das Stück, speziell für diesen Abend geschrieben, stammt aus der Feder von Susanne Witt. Regie und Choreographie Renate und Seppl Stein, beide in einer Doppelrolle – Renate Stein als verirrte Hawai-Touristin und Ärztin, Seppl Stein als Nachrichtensprecher – selbst auf der Bühne aktiv. An ihrer Seite spielten Angelika Berens als findige Detektivin, Ulrike Nothhof als ihre tapsige Praktikantin, Melissa Würz als rachsüchtige Assistentin und Roland Kettner, ein immer zu spät kommender Musiker als „Tatverdächtiger“.

Helen Duttenhöfer ist seit April 2024 Vorsitzende der Musikvereinigung Neckarhausen 1923. © Martin Tangl

Abwechselnd spielten auch Musiker, darunter die MVN-Vorsitzende, in sechs Rollen und andere Personen mit als eifrig mitratendes Publikum, wobei ein spontanes Interview der MVN-Vorsitzenden mit Bürgermeister Florian König als Gast, „was er sagt zu dem abscheulichen Verbrechen, ein besonderes Instrument ist verschwunden, ohne dass das Finale nicht stattfinden kann“, in die spaßig-turbulente Handlung mit einfloss – auch dies „dramaturgisch“ elegant gelöst.

Elf Szenen gehen voller Spannung ineinander über

Die Abstimmung mit dem Orchester passte perfekt. Bei jedem „Schnitt“ wurde eine Musiksequenz gespielt, um die elf Szenenwechsel gekonnt zu überbrücken. Dazwischen interpretierte das Orchester mit viel Klangfülle bekannte Krimi-Melodien wie aus „Mission Impossible“, „Inspector Gadget“, „Hawai 5-0“, „Inspector Clouseau“ aber auch „James Bond 007“, wobei Sängerin Sophie Speicher mit ihrer souligen Stimme besondere Akzente setzte. Musik und Schauspiel gingen fließend ineinander über, das passte und hielt die Spannung aufrecht. Das gewagte Experiment aus Theaterspiel und Orchestermusik, nach einer Idee von Renate und Seppl Stein, Susanne Witt und Helen Duttenhöfer, lief wie aus einem Guss, zumal auch einige Musiker kurzzeitig in die Spielszenen mit eingebunden waren.

Spannend verlief auch die Handlung der Krimigeschichte, die auf ein Musikorchester abgestimmt war. Turbulent wurde es bei den Verhörszenen (Roland Kettner im Neckarhausener Dialekt), bei dem auch Dirigent Carlos Trujillo einiges „abkriegt“.

Roland Kettner, Neckarhausen, Gemeinderat der Unabhängigen Bürgerliste (UBL-FDP/FWV) und Amateurschauspieler © UBL

In der Pause durften die Besucher Tipps zum Täter abgeben. Nach spannendem Verlauf kann die Detektivin den Dieb des besonderen Instrumentes ermitteln, der mit vereinten Kräften und unter tatkräftiger Hilfe von Statist Klaus Dittrich dingfest gemacht werden kann. Es folgte langer Beifall für einen mal etwas anderen, aber perfekt gelungenen Konzertabend der „kriminellen Art“, dank hervorragender Schauspieler, Sängerin Sophie Speicher und einem vielseitigen Blasmusikorchester, das die musikalischen Ausrufezeichen am „Tatort-Eduard-Schläfer-Halle“ setzte.

Freie Autorin

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