Es hätte so schön werden können. Das Erntedankfest, die Edinger Kerwe und der „Tag der Deutschen Einheit“ fielen in diesem Jahr zusammen auf das erste Oktoberwochenende. Der Rahmen stimmte und nach den Corona-Einschränkungen der vergangenen Jahre waren drei Tage volles Programm der Vereine und des Kultur-und Heimatbundes angesagt. Allein der Wettergott meinte es gar nicht gut mit den Edingern. Selbst ältere Generationen konnten sich schwerlich an „eine so nasse Kerwe“ erinnern. Das drückte sich in den Besucherzahlen aus.
Erst am Montag ließ sich die Sonne zur Schadensbegrenzung wieder blicken. „Schade dafür, denn die Kerwe als ältestes Volksfest der Gemeinde bietet die Gelegenheit für viele Begegnungen und Gespräche“, betonte Bürgermeisterstellvertreter Dietrich Herold bei seiner Eröffnung am Samstagnachmittag.
Zum ersten Mal gab sich auch der Landrat des Rhein-Neckar Kreises, Stefan Dallinger, die Ehre und schlug das Festbierfass gekonnt an. Das Fass wurde von Diplombraumeister Oliver Honsel gebraut und gestiftet. Unterstützung bei seiner „Öffentlichkeitsarbeit“ erfuhr Dallinger zusätzlich von der Schriesheimer Landtagsabgeordneten Fadime Tuncer (Grüne), vom Vertreter des Kultur- und Heimatbundes (KuHB) Markus Schläfer, etlichen Honoratioren der Gemeinde und anwesenden Bewerbern um den vakanten Bürgermeisterposten. „Ich bin gerne gekommen, auch um die Bürgermeisterkandidaten zu sehen“, offenbarte Dallinger.Wie gewohnt spielte die Musikvereinigung Neckarhausen dazu auf. Insgesamt wurde die Livemusik am Kerwe-Wochenende allerdings etwas reduziert – auf Bitten der Anwohner.
Spannende Fotoausstellung
Trotz des Wetters gab es ein vielfältiges Programm. In der Foto-Ausstellung in der Alten Schule zeigte die Fotogruppe des KuHB, die zum 52. Mal ausstellte, Bilder zum „Zahn der Zeit“ und „Architektur“. Unter den ersten Besuchern war auch der Ehrenringträger der Gemeinde, Georg Kohler, „und schon seit 1962 im Gemeinderat, wie auf Fotografien der „Edinger Geschichten von 1964- 1992“ zu erkennen.
Kulinarisch konnten die Besucher aus dem Vollen schöpfen. Steffi Würsch und Birgit Dittmer luden bereits zum 15. Mal am Freitagabend zum traditionellen Kerwe-Vorglühen in ihre Freiluftbar in die Gartenstraße ein. Auch bei Georg Schneider (Apfelhof) gab es am Freitag ab 19 Uhr aus Anlass des 100-jährigen Firmenjubiläums, in Kooperation mit den Edingern Haien (Handball), vorab Programm und leckeres Essen.
Der DRK-Ortsverein Edingen versorgte bereits am Samstag ab 9 Uhr mit seiner „rollenden Straußwirtschaft“ die Leute mit Zwiebelkuchen und neuem Wein. Und wer den Spaziergang zum „Schlösschen“ nicht scheute, wurde am Samstag und Sonntag von der „BürgernInAktion“ mit Essen und regionalen Weinen belohnt.
Der Ökumenische Gottesdienst eröffnete am Sonntagmorgen im Festzelt auf dem Messplatz den zweiten Tag der Kerwe – unter enormen Wassermassen. Um 14 Uhr war traditionsgemäß die Inthronisation der Kerweschlumbel mit den Edinger Kälble angesagt. Aber anstatt von ihrem gewohnten luftigen Sitz, überwachte die „Kerwe-Gretel“ das bunte Treiben notgedrungen im Zelt der Karnevalsgesellschaft. Die Edinger Landfrauen brachten ihre hausgemachten Kuchen in zwei Stunden an die Kundschaft. Erstmalig bei der Kerwe waren der Tischtennisclub und die Jagdgemeinschaft „Die WilDen vom Königstuhl“.
Festprogramm für die Kleinen
Zum Ausklang am Montag lockten der Turnverein Edingen und die DJK/Fortuna-Fußballer mit kulinarischen Köstlichkeiten. „Viel Wasser von oben, aber feiern kann man auch bei Regen“, war die Meinung von den Gästen Ute Thoma und Andreas Pulver aus der Gemeinde, die zu Gast bei der Kerwe waren. Auch für die Kleinsten war wieder gesorgt. Von Samstag bis Montag gab es einen großen Vergnügungspark auf dem Messplatz samt Kaffee, Kuchen, Waffeln, Crêpes und Knödel.
Info: Fotostrecke unter mannheimer-morgen.de/edingen
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