„Für mich und meine Kollegen von der Kulturinitiative Edingen-Edingen (KIEN) ist Kultur ein Lebenselixier. Mit unseren dreitägigen „Sommergeschichten – Kultur im Schloss“ vom 10. bis 12. Juli wollen wir nach der Corona bedingten Zwangspause kulturell wieder etwas in der Gemeinde bewegen“, betont VHS-Leiter und KIEN-Aktivist Hermann Ungerer. Den Auftakt am Freitag, 10. Juli, macht der preisgekrönte Stummfilm „Sunrise“, Samstag steht Improvisationstheater mit den „Szenenmachern“ auf dem Programm und am Sonntag folgt eine „Bunte Sommer-Serenade“ mit hochkarätigen Künstlern.
Wenn es das Wetter zulässt, sollen alle drei Veranstaltungen auf der Schlossterrasse stattfinden. „Im Schlosshof stehen dann 80 Stühle in coronakonformen Abstand bereit“, lässt Ungerer wissen und fügt an: „Die eigentliche Idee für diese Freiluftveranstaltung hatte Markus Rohr von den Szenenmachern gehabt.“ Ihre ursprünglich, für Ende Mai geplante Aufführung, sei der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Nach den Lockerungen, die auch wieder Veranstaltungen unter bestimmten Voraussetzungen möglich machen, wollten die „Szenenmacher“ ihren Auftritt nachholen. „Da habe ich mir gedacht, warum nur für einen Abend den ganzen organisatorischen Aufwand betreiben, da geht doch mehr“, verrät der VHS-Chef schmunzelnd.
Dem bekennenden Stummfilm-Fan kam dann die Idee, die cineastischen Sommergeschichten wieder aufzugreifen, die als ehemals fester Bestandteil der KIEN-Veranstaltungsreihe in der Orangerie über die Leinwand flimmerten. „Sunrise“ ist ein US-amerikanisches Liebesdrama aus dem Jahr 1927“unter der Regie von Friedrich Wilhelm Murnau“, erklärt Hermann Ungerer. Für den deutschen Regisseur war es der erste Film in den USA, der mit drei Oscars ausgezeichnet wurde. „Ein wunderschöner Liebesfilm mit viel Dramatik, großen Gefühlen samt menschlichen Irrungen und Wirrungen, wobei am Ende das Gute siegt“, gibt Ungerer schon einmal einen Vorgeschmack auf „Sunrise“, zu Deutsch „Sonnenaufgang“ der im Schlosshof allerdings erst nach Sonnenuntergang über die Leinwand flimmert. Veranstaltungsbeginn ist um 21 Uhr. Musikalisch in Szene gesetzt wird der Film durch das Heidelberger Duo „Camu Camu“ das live vor Ort ist und das Meisterwerk nach Noten bekleidet.
Am Samstag, ab 19.30 Uhr, führen die Szenemacher das Stück „Alles ist ganz anders - und doch auch wieder nicht“, auf. „Der Titel passt irgendwie zur Corona-Zeit“, scherzt Ungerer. Zum Abschluss der kulturellen „Sommergeschichten“ sorgen die Mezzosopranistin Anna-Lena Denk-Ehrlich, der Violinist Nachum Ehrlich und Ana Cho am Klavier am Sonntag, 12. Juli, um 17 Uhr auf der Schlossterrasse für eine „Bunte Sommer-Serenade“. Auf dem Programm stehen Stücke von Tschaikowski, Bernstein, Kreisler, Elgar und Para.
Bei Regen in der Orangerie
„Der Eintritt zu allen Veranstaltungen kostet jeweils zehn Euro“ lässt Ungerer wissen und fügt an: „Es darf auch gerne ein bisschen mehr sein, damit wir unter den aktuellen Voraussetzungen kostendeckender arbeiten können.“ Bei Regen finden die Filmaufführung und das Improvisationstheater in der Orangerie und das Konzert im großen Schlosssaal statt.„Die gleiche Besucherzahl wie im Freien bringen wir aufgrund des Abstandsgebots in den Räumlichkeiten nicht unter. In diesem Fall wird die Reihenfolge der Anmeldungen bei den Kartenbestellungen berücksichtigt“, lässt Ungerer wissen und ergänzt: „Ich gehe aber nicht davon aus, dass es regnet, ich bin ein Optimist.“
Es wird bei den Veranstaltungen dieses Mal keinen Getränkeausschank geben, wer mögliche „Durststrecken“ vermeiden möchte, sollte deshalb selbst ein Getränk mitbringen.
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