Die Ökostromer Edingen-Neckarhausen und ihre Strombezieher machen es vor: Mit dem Bezug von Ökostrom kann man nicht nur etwas für die Umwelt tun und die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien fördern, sondern mit dem im Öko-Strompreis enthaltenen „Sonnencent“ auch gemeinnützige Projekte vor Ort fördern. Der aus dem Jahr 2019 resultierende Förderbetrag in Höhe von 712, 48 Euro kommt dieses Mal dem „Tiergarten“ der NABU-Ortsgruppe zugute.
„Der NABU-Tiergarten ist eine tolle Sache, hier werden gerade auch junge Leute an die Natur herangeführt“, stellte der Initiator der örtlichen Ökostromer, Rolf Stahl, fest. Dass es im „Tiergarten“ bereits echt tierisch zugeht, zeigt sich an den Bewohnern. „Es scheint so, als hätten die Molche das Wasser in unserem neuangelegten Teich gerochen“, sagte Birgit Jänicke von der Vorstandschaft des NABU-Ortsvereins und ließ wissen: „Nachdem zunächst vier große Vertreter der Gattung eingezogen waren tummelt sich jetzt schon Nachwuchs im Gewässer.“
Auch diverse Insektenarten finden auf dem Gelände, das die Gemeinde den ehrenamtlichen Naturschützern kostenlos zur Verfügung gestellt hat, ein Zuhause. „Dazu wurde unter anderem ein ,Sandarium’ aus aufgeschüttetem Sand und Lehm angelegt“, bemerkte Heike Vetter. Sie kümmert sich maßgeblich um die Gartenarbeit auf dem Areal. Neben allem, was so kreucht, fleucht und fliegt, sollen sich schließlich auch heimische Pflanzenarten an diesem Standort neu entfalten können.
„Das Ganze kommt der Natur am Ort zugute, und davon profitiert letztendlich auch der Mensch“, ist Ökostromer Rolf Stahl überzeugt. Bürgermeister Simon Michler, der zusammen mit der Umweltbeauftragten der Gemeinde, Vivien Müller, zu der Spendenübergabe gekommen war, freute sich ebenfalls über die weiteren Fortschritte im Garten. „Eine nachhaltige Entwicklung, das gilt auch im energetischen Bereich, passiert vor allem vor Ort in den Städten und Gemeinden“, bemerkte Peter Kolbe von der Klimaschutz+-Stiftung Heidelberg. Diese zählt neben dem Elektrizitätswerk Schönau zu den Kooperationspartnern der Ökostromer Edingen-Neckarhausen. Nachdem sich die Ökostromer im Frühjahr 2015 gegründet hatten zählt die ehrenamtlich geführte Initiative derzeit 264 Strombezieher in der Gemeinde. „Was die Ausschüttung des jährlichen Förderbetrags betrifft, unterbreiten unsere Stromkunden online Vorschläge, und welcher die meisten Stimmen hat, erhält den Zuschlag“, erklärte Stahl den Modus.
Freude über neue Solaranlage
Als ganz besonderes „Highlight“ zum kleinen Ökostromer-Jubiläum bezeichnete Stahl die Inbetriebnahme des ersten „Gemeinwohl-Kraftwerks“ in der Gemeinde, einer Photovoltaik-Anlage, auf dem Dach des neuen Gebäudes des Tennisclubs. „Ermöglicht hat uns dies die Gemeindeverwaltung, die das Dach kostenlos zur Verfügung stellte, und die Klimaschutz+- Stiftung, die die Anlage finanziert hat“, informierte Stahl und fügte an: „Der Ertrag daraus wird wiederum anteilig an gemeinnützige Projekte in der Gemeinde ausgeschüttet.“
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