„Wer hätte gedacht, dass das Vereinsleben coronabedingt mal so zum Erliegen kommt. Umso erfreulicher, dass es jetzt wieder aufwärts geht“, konstatierte der Vorsitzende des Kultur- und Heimatbundes Edingen-Neckarhausen, Wolfgang Ding. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde hatte der Verein zu einer Info-Veranstaltung mit Vertretern der verschiedenen Organisationen eingeladen, bei der ein gegenseitiger Austausch im Mittelpunkt stand.
Rund 80 Interessierte waren zu der Veranstaltung in die Eduard-Schläfer-Halle gekommen. Zwischen den Stuhlreihen hatte man für den Mindestabstand gesorgt. „Ich freue mich, Sie nach so langer Zeit mal wiederzusehen“, begrüßte Bürgermeister Simon Michler die Versammlungsteilnehmer.
Michler: Keine neuen Infektionen
Michler informierte über die aktuelle Corona-Situation in der Gemeinde. Derzeit gebe es keine neuen Corona-Fälle in Edingen-Neckarhausen. Was die Vorschriften betreffe, orientiere man sich an den Landesvorgaben. In den vergangenen Wochen erfolgten erste Lockerungen.
Spiel- und Bolzplätze sowie das Sportzentrum seien wieder geöffnet. Die Sporthallen könnten ebenfalls wieder genutzt werden, bei Bedarf auch in den Sommerferien. Aktuell prüfe man unter welchen Voraussetzungen das Freizeitbad wieder öffnen könne. Die Gemeinde habe ein Hygienekonzept erstellt, das den Vereinen als Richtschnur zur Verfügung gestellt werde. Gleichwohl müsse jeder Verein als Nutzer der Einrichtungen zusätzlich ein eigenes Konzept erstellen.
„Aktuell ist das Verbot von größeren Veranstaltungen bis zum 31. Oktober verlängert worden. Unter diesen Voraussetzungen ist die Kerwe in der bisherigen Form nicht machbar“, erklärte Wolfgang Ding. Zwar könne jeder Verein eigenverantwortlich nach Vorlage eines Konzeptes und unter Einhaltung der dann geltenden Regeln etwas machen, aber als Organisator bleibe der Kultur- und Heimatbund zum jetzigen Zeitpunkt außen vor. In Edingen wolle man aber zumindest die traditionelle Kerwe-Ausstellung der Fotogruppe ausrichten. „Die bekommen wir mit Mindestabstand und Begrenzung der Besucher geregelt“, ist Ding überzeugt.
Der Vorsitzende des FC Viktoria, Tobias Hertel, wies auf die finanziellen Ausfälle durch Veranstaltungsabsagen hin. „Wer solide gewirtschaftet hat, übersteht auch eine solche Durststrecke“, ist Ding überzeugt und fügte an: „Es ist zu erwarten, dass es bei den Vereinen zu Engpässen kommt, aber die Auswirkungen der Krise sind noch nicht ganz absehbar.“ Eines sei jedoch sicher: Die Bedeutung der Sport- und Kulturvereine nehme in Zukunft zu, und die Bevölkerung werde deren Arbeit mehr zu schätzen wissen. „Schön wäre es, wenn die Vereine sich am Ferienprogramm beteiligen könnten, wenn Sie etwas machen wollen, lassen Sie es uns bis nächste Woche wissen“, bat Bürgermeister Michler. Wolfgang Ding meinte: „Es wäre sehr schade, wenn nichts wäre.“
Aus heutiger Sicht fallen dem Kultur- und Heimatbund-Chef zufolge wohl auch die Martinsumzüge aus, und die Jahresschluss-Feiern werden wohl nur in begrenzter Form stattfinden. Das gilt auch für die vermutliche Absage der Abschluss-Veranstaltung des Blumenschmuck-Wettbewerbs. „Aber die Prämierung der Pflanzenfreunde findet trotzdem statt, wir werden einen Weg finden, deren Engagement zu honorieren“, lässt Wolfgang Ding zumindest die Hoffnung aufblühen.
Zum Abschluss der Veranstaltung informierte Thomas Schwarz noch fachkundig über die neue Corona- Warn-App. Der Entwickler bei der SAP hat zwar an deren Entstehung nicht mitgewirkt, weiß aber über deren Funktion bestens Bescheid.
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