Verkehr

Zwei Tote bei Unfall auf der B 47 bei Bürstadt

Zwei Männer sind am Mittwochabend auf der B 47 ist in Höhe von Riedrode bei einem schweren Unfall ums Leben gekommen. Es ist nicht der erste tödliche Unfall an dieser Stelle

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Corinna Busalt
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Stundenlang sind die Helfer nach dem schweren Unfall auf der B 47 im Einsatz, doch für zwei Männer kommt jede Hilfe zu spät. © Berno Nix

Bürstadt. Auf der Bundesstraße 47 ist in Höhe von Riedrode am späten Mittwochabend ein schwerer Unfall passiert: Zwei Menschen sind dabei ums Leben gekommen, eine Person ist mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Bei den Toten handelt es sich um die 42 und 43 Jahre alten Fahrer aus Bürstadt und Lampertheim, deren Autos kurz vor 22 Uhr offenbar frontal zusammengestoßen sind. Die Ursache wird nach Angaben der Polizei noch ermittelt. Der Abschnitt der Bundesstraße ist erst um 5.30 Uhr am Donnerstagmorgen wieder für den Verkehr freigegeben worden.

Schwerer Unfall in Bürstadt: 43-Jähriger starb am Unfallort

Das Blaulicht von Polizei, Rettungswagen und Feuerwehr war schon von Weitem zu sehen. Der 43-jährige Fahrer aus Lampertheim, der in Richtung Bensheim unterwegs war, erlag laut Polizei noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Der entgegenkommende Fahrer, ein 42-jähriger Bürstädter, wurde ebenfalls tödlich verletzt. Sein 36-jähriger Beifahrer aus Bürstadt kam mit lebensbedrohlichen Verletzungen in die Klinik. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Darmstadt kam noch am Abend ein Sachverständiger zur Klärung des Hergangs an die Unfallstelle.

Gefährliche Stelle

  • Im gesamten Kreis Bergstraße sind laut Statistik der Polizei im vergangenen Jahr bei insgesamt 4860 Unfällen sieben Personen tödlich verletzt worden. 2021 waren es bei fast 4500 Unfällen vier und 2020 bei 4160 Unfällen fünf Tote.
  • Auf der B 47 bei Riedrode ist zuletzt im April 2021 ein 26-jähriger Lampertheimer verstorben. Im August 2016 kam an derselben Stelle ein 63-Jähriger aus Worms ums Leben. Im Dezember 2014 verunglückte ein 29-jähriger Bürstädter an seinem Geburtstag tödlich, sein vierjähriger Sohn wurde bei dem Unfall schwer verletzt.
  • Als Ursachen gelten die unübersichtliche Situation beim Ausfahren von Riedrode auf die B 47, überhöhte Geschwindigkeit oder riskante Überholmanöver auf der geraden Strecke. Oft bleibt der Grund aber auch unklar. cos

Wegen der unübersichtlichen Situation half gegen 23 Uhr ein Hubschrauber aus der Luft bei der Suche nach möglichen weiteren Verletzten. „Es hätte sein können, dass jemand aus den Autos geschleudert und in der Dunkelheit nicht gleich entdeckt wurde“, erklärt Bernd Hochstädter, Sprecher des Polizeipräsidiums Südhessen. Der Helikopter sei mit einem starken Scheinwerfer und einer Wärmebildkamera ausgestattet und könne damit Personen im Wald oder der Böschung erkennen. Es wurde aber niemand mehr gefunden, und nach einer Viertelstunde drehte der Hubschrauber wieder ab.

Rettungsschere im Einsatz

Beim Ausleuchten der Unfallstelle haben die Bürstädter Feuerwehren der Polizei sowie dem Sachverständigen geholfen. Die Feuerwehr musste zudem mit der hydraulischen Rettungsschere eine eingeklemmte Person aus dem Auto bergen. Aus Bürstadt, Riedrode und Bobstadt waren laut Stadtbrandinspektor Sebastian Kaiser insgesamt 47 Einsatzkräfte vor Ort.

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dpa
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Er selbst eilte von seinem Dienst bei der BASF-Werksfeuerwehr zur Unfallstelle und später wieder zurück zur Arbeit. Schwere Unfälle hat Kaiser schon einige erlebt. Darüber würde im Nachgang noch einmal gesprochen. „Das macht jede Wehrführung für sich“, sagt Kaiser. Er ist in Bobstadt Wehrführer - zusätzlich zu seinem Amt als Stadtbrandinspektor. Zudem sei es im Nachgang immer möglich, auch die Notfallseelsorge einzuschalten.

Es ist auch immer eine persönliche Entscheidung, wo man hinguckt.
Sebastian Kaiser Stadtbrandinspektor

Kaiser sagt von sich, mit solch schwierigen Situationen umgehen zu können. „Wir sind gut ausgebildet und geschult“, meint er. „Es ist auch immer eine persönliche Entscheidung, wo man hinguckt.“ Besonders emotional wäre es natürlich, wenn man die beteiligten Personen kenne. Das sei am Mittwochabend aber nicht der Fall gewesen.

Nach Unfall in Bürstadt: Bergung dauert mehrere Stunden

Die Bergung der beiden völlig zerstörten Fahrzeuge zog sich laut Polizei über viele Stunden hin. Zunächst musste sich der Sachverständige ein Bild von der komplexen Lage machen. Der Abschleppdienst habe die Fahrbahn dann noch reinigen müssen, so dass die Sperrung erst am frühen Morgen wieder aufgehoben wurde. Zur Höhe des Schadens kann die Polizei noch keine Angaben machen. Das wird angesichts des dramatischen Verlaufs wohl auch keine Rolle mehr spielen.

Redaktion Redakteurin des Südhessen Morgen und zuständig für die Ausgabe Bürstadt/Biblis

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