Trauer um Günther Hilgartner in Bürstadt

Bürstadt. Die Gymnastica der TSG Bürstadt ist untrennbar mit seinem Namen verbunden: Günther Hilgartner ist am zweiten Weihnachtsfeiertag im Alter von 82 nach langer Krankheit gestorben.

Mitte Januar wollte ihn die TSG Bürstadt für seine 50-jährige Mitgliedschaft ehren. „Ach, die TSG, die war ja sein Kind“, sagt Ehefrau Marianne. Mehr als 20 Jahre hat das Paar in Bürstadt gelebt, ehe es ins rheinhessische Gundersheim zog: „in ein Haus mit wunderbarer Aussicht in die Felder. Das war genau das richtige für meinen freiheitsliebenden Mann.“ Fantastische Reisen hat sie mit ihm unternommen: Mit dem Kamel sind sie durch die Wüste Sinai oder mit dem Pferd in Sibirien unterwegs gewesen. Einige Male hat Alfons Haag sie begleitet. Der frühere Bürgermeister hat wunderbare Erinnerungen an diese Abenteuer.

Reisen und Musik wichtig

Bis zu seiner Pensionierung war Hilgartner als Systemanalytiker bei ABB tätig. Anschließend nutzte er die freie Zeit für seine Reisen und Klettertouren in spektakuläre Regionen dieser Welt. Viel Energie widmete er über Jahrzehnte der Gymnastica, die er laut Haag „als fantastisches Organisationstalent“ nach dem Tod von August Held fortführte und weiterentwickelte. „Er hat dafür gesorgt, dass Bürstadt in der Turn- und Gymnastikwelt einen großen Stellenwert hat“, sagt Haag.

Die riesige Veranstaltung mit zum Teil 1000 Turnern verstand Hilgartner als gelebte Völkerverständigung. Dass er die Organisation frühzeitig in die Hände seiner drei Nachfolger übergab und diese noch über Jahre im Hintergrund begleitete, betont TSG-Vorsitzender André Kukutschka dankbar. „Drei Leute machen jetzt, was er alleine schaffte. Er hat sehr vorausschauend agiert. Und er wollte immer, dass die neue Gymnastica einen Tick besser wird als die letzte.“ Leise Töne konnte Hilgartner auch: Über viele Jahre spielte er im Instrumentalkreis die Geige. cos