Politik

Stadt bringt Geflüchtete auf Oli II unter - trotz der Chemikalien

Neben der Feuerwache Riedrode und auf dem leeren Oli-Gelände stellt Bürstadt Container für je 28 Geflüchtete aus. Das hat das Parlament trotz Bedenken wegen der Chemikalien auf Oli II beschlossen

Von 
Corinna Busalt
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Oli II liegt derzeit brach, soll langfristig aber bebaut werden. Nun sollen auf einem Teil der Fläche erst einmal Container für 28 Geflüchtete aufgestellt werden. © Berno Nix

Bürstadt. Die Container für Geflüchtete sollen auf der Freifläche neben der Feuerwache in Riedrode sowie in Bürstadt auf dem leeren Oli-Gelände aufgestellt werden. Das hat das Parlament am Mittwochabend mit großer Mehrheit entschieden – trotz großer Bedenken von Klaus Alföldi (Grüne) wegen der Belastungen auf dem Oli-Gelände. „Es handelt sich um PFAS, und das ist extra so hergestellt, dass es nicht kaputt geht – eine Ewigkeitschemikalie.“

Diese gesundheitlichen Stoffe wurden im Grundwasser festgestellt, aber dort gelandet seien sie durch einen Brand – an der Oberfläche. „Ich wollte dort nicht wohnen, deshalb dürfen wir dort auch nicht bauen“, betonte Alföldi, selbst Chemiker. Lothar Ohl (SPD) verwies aber auf die Untersuchungen, die die Verwaltung deshalb in Auftrag gegeben hatte. „Darin hieß es: So lange die Bodenplatte das Gelände verschließt, ist mit keiner Gefahr zu rechnen.“

In Riedrode wünschte sich Uwe Metzner (Grüne), dass die Container so aufgestellt würden, dass auf der 8000 Quadratmeter großen Fläche genug Platz bleibt für sozialen Wohnungsbau. Generell plant die Stadt, pro Standort nur 28 Personen in Containern unterzubringen.

Kommunalpolitik

Container für Flüchtlinge auf Oli II in Bürstadt geplant

Veröffentlicht
Von
Jutta Fellbaum
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Umbau im früheren Hotel Berg

Bürstadt wird eine Fotobox fürs Bürgerbüro anschaffen, das hat das Parlament mehrheitlich beschlossen. Die Bilder sollen für Ausweise und Pässe genutzt werden und einen besseren Service für die Bürger bieten. Um die Kosten dafür decken zu können, muss der Mindestumsatz jedes Jahr gut 35 000 Euro betragen, hat die Verwaltung berechnet. Bei einer Gebühr von 6,50 Euro muss jeder vierte Antragsteller die Fotobox nutzen, also rund 550 Personen.

Schließlich hat die Stadtverordnetenversammlung noch den Bebauungsplan für den Umbau des früheren Hotels Berg in der Vincenzstraße genehmigt – bereits zum zweiten Mal. Denn bei der letzten Parlamentssitzung war der Beschluss daran geknüpft, dass dort mehr Parkplätze geschaffen werden müssen. Das hätte aber zu einer neuen Offenlage des Plans und zu einer Verzögerung geführt. Dies lehnte das Parlament nun ab, damit bleibt es bei 25 Stellplätzen – einer pro Wohnung. Uwe Metzner (Grüne) fürchtet, es könnte zu höherem Parkdruck in der Gegend führen.

Zunächst sollen nun die Nebengebäude neben dem früheren Hotel abgerissen werden, danach sollen im Frühjahr im Haupthaus und in einem Neubau barrierefreie Wohnungen entstehen. cos

Redaktion Redakteurin des Südhessen Morgen und zuständig für die Ausgabe Bürstadt/Biblis

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