Biblis. Am 23. März 1970, also vor 50 Jahren, wurde bei der Turngemeinde Biblis (TG) eine vereinsbedeutende Entscheidung getroffen. Der damalige Vorsitzende Valentin Schmitzer und der Handballer Heinrich Schäfer gründeten die Handballabteilung. In diesen 50 Jahren hat sich der Handballsport und das Vereinsleben stark verändert.
Zunächst wurde im Freien auf einem Fußballfeld in voller Länge gespielt. Viele handballbegeisterte Fans fanden schon damals den Weg in das Pfaffenau-Stadion, in dem die ersten Rundenspiele und Turniere ausgetragen wurden. Da die Riedhalle noch nicht fertiggestellt war, fanden die ersten Trainingseinheiten in der Jahnhalle statt. Doch schon im Juli 1970 konnte der Trainingsbetrieb in der Riedhalle aufgenommen werden, und am 30. Juli 1970 folgte das erste Freundschaftsspiel. Der Gegner war der TV Einhausen II. Folgende Spieler wurden im ersten Spiel eingesetzt:
Im Tor: Karlheinz Kissel
Im Feld: Wolfgang Marsch, Dieter Marsch, Peter Müller, Ludwig Hahn, Konrad Schmitzer, Heinz Georgi, Konrad Berg, Joachim Bäuerle, Ludwig Scheering, Helmut Morweiser und Helmut Reiling.
Erste Hallenrunde
Für die erste Hallenrunde 1970/71 meldete man bereits drei Jugendmannschaften und eine Herrenmannschaft. Der nächste Aufschwung kam im Jahr 1974. Durch die Initiative von Ernst Edlinger und Konrad Berg wurde eine Damenmannschaft gegründet. Das erste Spiel fand am 19. Juli 1974 im Pfaffenau-Stadion auf dem Kleinfeld statt. Es spielten folgende Damen:
Im Tor: Doris Fuchs und Theresia Kutrowatz
Im Feld: Ursula Pollok, Christa Berg, Bärbel Jakob, Doris Becker, Siglinde Kissel, Christa Geschwind, Sigrid Pietzrok und Mechthild Kissel.
In der Hallenrunde 1974/75 gingen bereits zwei Herren- und fünf Jugendmannschaften sowie erstmals eine Damenmannschaft in die Meisterschaftsspiele. Nach dieser Saison wurde eine Schülerinnenmannschaft Zehn- bis 16-Jährige gegründet. 23 Jahre konnten die Mannschaften ihr handballerisches Können in der Riedhalle beweisen. In dieser engen Halle wurde Geschichte geschrieben. Es gab Aufstiege und Abstiege, Tränen der Freude und auch der Trauer flossen. Für viele Menschen war klar, der Sonntag gehört dem Handball. Die Zuschauer drängten sich auf engen Plätzen auf der Tribüne und am Spielfeldrand und machten die Spiele zu dem, was sie waren.
Die Handballer waren nicht nur sportlich aktiv. Um die Gemeinschaft zu stärken, wurden und werden diverse Veranstaltungen ausgerichtet. So wurde am 8. Juni 1975 das erste internationale Damenturnier im Pfaffenau-Stadion unter der Leitung von Ernst Edlinger und Konrad Berg mit bis zu 72 teilnehmenden Mannschaften in Biblis ausgerichtet. Das Turnier war 20 Jahre lang feste Größe im Veranstaltungskalender. Auch heute beteiligt sich die Handballabteilung an Veranstaltungen. Sie organisiert nicht nur eigene Feiern, sondern zählt auch eine hohe Anzahl an freiwilligen Helfern am Gurkenfest. Aber auch neue Veranstaltungen wie das jährlich stattfindende Juxturnier, der Bierathlon oder der Handball-Weihnachtsmarkt erwiesen sich als gut besuchte Events. Am 24. Januar 1993 wurde dann die Pfaffenau-Halle eröffnet. Seitdem findet der Trainings- und Spielbetrieb dort statt.
Gelebte Willkommenskultur
Spieler kamen und gingen. Es wurden Trainer unter tosendem Applaus verabschiedet und der eine oder andere Handballschuh an den Nagel gehängt. Das Vereinsleben war und ist noch immer eine Willkommenskultur, die auch heute, 50 Jahre später, noch gelebt wird. Von anfänglich 45 Handballinteressierten konnte sich die Abteilung bis 1976 auf über 200 Mitglieder steigern. Der Zuwachs war vor allem auf die gute Jugendarbeit zurückzuführen, wobei die Trainingsgestaltung und die Teilnahme an Meisterspielen in den Händen vereinsinterner Mitglieder lag. Diese Arbeit ist bis heute wichtiger Bestandteil des Vereinserhalts. Aktuell hat die Handballabteilung 250 Mitglieder – eine Herrenmannschaft, zwei Damenmannschaften in einer Spielgemeinschaft mit dem SC Gernsheim und zwei Jugendmannschaften. Trainingszeiten können online unter www.handball-tg-biblis.de nachgelesen werden.
Die Planung für das 50-jährige Jubiläum im Jahr 2020 war bereits in vollem Gange. Viele Vereinsmitglieder haben sich bereiterklärt, dabei zu helfen, dieses Fest unvergesslich zu machen. Doch aufgrund von Corona mussten die Feierlichkeiten abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Die Verantwortlichen bedanken sich für großartige 50 Jahre bei allen Mitgliedern, Schiedsrichtern, Spielern, Trainern, den Vorstandsmitgliedern, bei allen Fans, die die TG bereits so viele Jahre begleiten und den Handball-Sport zu dem machen, was er heute ist. Ein besonderer Dank gilt auch allen Sponsoren, die die TG immer unterstützt haben. Ein Dank gilt auch der Gemeinde für die reibungslose Zusammenarbeit in all den Jahren. red