Soziales

Pflegeheim St. Elisabeth in Bürstadt liefert Essen aus

In der Küche des Altenheims St. Elisabeth in Bürstadt geht's rund. Dort kocht das Küchenteam nicht nur für die Caritas-Heime in Bürstadt und Lampertheim. Bei der Pflege ist weiterhin der Fachkräftemangel ein Thema

Von 
Petra Schäfer
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St. Elisabeth bekommt einen Elektro-Transporter: Stephan Motsch (v.l.), Rebecca Bauer, Melanie Hagedorn, Daniel Scheiner, Volker Massoth und Claudia Klein. © Berno Nix

Bürstadt. Die umfangreichen Umbauarbeiten im Altenheim St. Elisabeth in Bürstadt sind abgeschlossen. Das berichtet Heimleiterin Melanie Hagedorn. Ein Neubau und der Umbau des bereits zuvor vorhandenen Gebäudes ermöglichen es, 94 Einzelzimmer und einige Doppelzimmer in der Caritas-Einrichtung anzubieten, so dass 108 Personen aufgenommen werden könnten. Doch für eine volle Belegung fehlt im Moment noch das Personal.

Neues Elektro-Fahrzeug transportiert Mittagessen

Die Küche nimmt gerade wieder ihren Betrieb auf und wird spätestens ab September voll einsatzfähig sein. In den vergangenen 17 Monaten wurde das Essen vom Caritas Alten- und Pflegeheim Mariä Verkündigung aus Lampertheim angeliefert. Nun kochen die Küchenteams aus Lampertheim und Bürstadt gemeinsam in St. Elisabeth und bereiten täglich 180 Essen für die Bewohner beider Altenheime zu.

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Doch damit nicht genug. Es wird auch für die Bewohner der 50 Wohnungen des Betreuten Wohnen gekocht. Und für die 65 Kinder des katholischen Kinder- und Familienzentrums St. Peter. Außerdem rechnet Heimleiterin Hagedorn damit, dass weitere 60 Essen ausgegeben werden und sich das Angebot noch stärker etabliert.

Um die großen Mengen an Speisen, die außerhalb von St. Elisabeth benötigt werden, ausliefern zu können, steht nun ein neuer Elektro-Transporter zur Verfügung. Der Kastenwagen biete genügend Platz und leiste aufgrund seiner großen elektrischen Reichweite einen Beitrag zur Nachhaltigkeit, erläutert die Heimleiterin bei dem Pressetermin.

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Für die Anschaffung des Elektro-Fahrzeugs gab es eine Förderung von Lotto Hessen. Vertriebsrepräsentant Daniel Scheiner brachte einen Scheck über 28 460 Euro mit. „So ist nach auch einer Fahrstrecke von 15 Kilometern garantiert, dass das Essen frisch und warm auf die Teller kommt“, sagt Melanie Hagedorn. Die Summe für den Transporter stammt aus Lottogeldern der GlücksSpirale.

Bevor der neue Transporter beladen werden kann, muss erst einmal das Küchenteam vollen Einsatz leisten. Denn täglich, also auch an den Wochenenden, werden zwei Menüs zubereitet. Es kann zwischen Vollwertkost und leichterer Kost mit vegetarischen Komponenten gewählt werden. „Bei uns werden Gerichte mit frischen, saisonalen und regionalen Produkten zu realistischen Preisen angeboten. Dass dieses Angebot jetzt ausgeweitet werden kann, freut uns“, betonte die Heimleiterin. Das Küchenteam der Caritas arbeitet dabei mit dem Bio-Caterer Rebional zusammen.

Ehrenamtliche Helfer für Cafeteria gesucht

Doch nicht nur beim Mittagessen tut sich was. Auch für die Cafeteria soll es in St. Elisabeth einen Neustart geben. „Wir brauchen dafür aber noch ehrenamtliche Helfer“, sagt Melanie Hagedorn. Wer Interesse hat, kann sich bei der Heimleiterin melden. Das gilt auch für Pflegefachkräfte und einjährigen Pflegehelfer. Außerdem für alle, die Interesse an diesem Beruf haben. Denn nach wie vor sind neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter höchst willkommen.

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red
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Im Herbst würde Melanie Hagedorn gern einen bislang noch nicht belegten Wohnbereich öffnen. Dorthin waren die an Demenz erkrankten Bewohner während der letzten Umbauphase gezogen. Nun sind sie wieder in ihrem Bereich angekommen. Die dadurch frei gewordenen Zimmer könnten belegt werden. „Auf der Warteliste stehen 96 Anfragen, für den Bereich mit den an Demenz erkrankten Menschen sind es 28“, teilt die Heimleiterin mit. In den freien Zimmern könnte sie 35 Leute aufnehmen. „Dafür brauche ich allerdings zusätzlich sieben Vollzeitkräfte.“ Und die habe sie derzeit nicht. Zwar könne sie ab Herbst intern mit einer Verstärkung durch zwei Auszubildende rechnen, die dem Heim als Fachkräfte erhalten bleiben. „Aber dann fehlen immer noch fünf.“

Sie und ihre Kollegin Rebecca Bauer, die das Altenheim Mariä Verkündigung in Lampertheim leitet, können nicht nachvollziehen, warum es so schwer ist, genügend Personal zu finden. Beide Frauen arbeiten seit vielen Jahren in der Pflege und möchten ihre Arbeit nicht missen. „Das ist ein toller Beruf. Und ich konnte hier schon während meines Studiums arbeiten“, sagt Hagedorn. „Wenn jemand in Teilzeit arbeiten möchte, ist das überhaupt kein Problem, im Gegenteil.“ Rebecca Bauer betont: „Ich könnte mir nicht vorstellen, irgendwo an der Kasse zu sitzen. Das wäre mir viel zu eintönig.“ Claudia Klein, die als hauswirtschaftliche Fachkraft in der Küche arbeitet, macht ebenfalls deutlich, dass sie ihren Beruf und ihren Arbeitgeber schätzt.

Redaktion Redakteurin Südhessen Morgen

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