Es war die erste gemeinsame Vertreterversammlung der im vergangenen Jahr fusionierten VR Bank Ried-Überwald. Dieses Mal waren auch die Mitglieder aus dem Odenwald ins Bürgerhaus nach Bürstadt gekommen. „Mit der Fusion haben wir die Weichen für die Zukunft gestellt und können weiterhin als leistungsfähige Heimatbank agieren“, fasste Vorstand Claus Diehlmann zu Beginn zusammen.
Bilanzsumme liegt bei rund 1,5 Milliarden Euro
Für die Vertreter gab es einen Film mit dem Zusammenschnitt der aktuellen Situation und dem Jahresrückblick 2023 zu sehen. Vorstand Frank Ohl machte mit den Zahlen weiter. Vor allem musste er sich an die Größenordnungen gewöhnen, denn die Bilanzsumme wies einen Wert von rund 1,5 Milliarden Euro auf, eine Steigerung von 2,85 Prozent. „Wir sind in diesem ersten gemeinsamen Jahr organisch mit unserem Partner gewachsen. Die Zinsschwelle geht hoffentlich nach unten und die Kredite wieder nach oben“, wünschte sich Ohl. Das Kreditvolumen lag im Vorjahr bei circa 459,5 Millionen Euro und es gab knapp 60 Millionen Euro an neuen Krediten.
Dazu kamen die gestiegenen Baukosten, und durch die Inflation bedingt ging auch die Kauffreude zurück. Daher lagen die Einlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist bei einer Höhe von 139,5 Millionen Euro, die Festgelder haben sich dagegen verdreifacht mit 102,3 Millionen Euro. Es gab unter anderem 199 neue Lebensversicherungen und 395 neue Bausparverträge. Im Immobiliengeschäft machte die Bank Geschäfte im Wert von etwa 2,3 Millionen Euro. Derzeit gibt es 17 124 Mitglieder und ein Eigenkapital von etwa 84,7 Millionen Euro.
Verwaltungskosten steigen auf 12,8 Millionen Euro
Den Bericht über die Ertragslage übernahm Vorstand Dirk Jalowiky. Bedingt durch die Fusion stiegen die Verwaltungskosten auf 12,8 Millionen Euro (ein Plus von 1,74 Prozent), die Provisionsspanne liegt mit 5,1 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Die Cost-Income-Ration liegt bei 74, das heißt 74 Cent müssen ausgegeben werden, um einen Euro zu verdienen.
Es gibt einen Bilanzgewinn von rund 810 300 Euro. Dafür gibt es eine Dividende von drei Prozent für die Mitglieder (rund 343 200 Euro). Mitglieder mit einer umfangreicheren Geschäftsverbindung erhalten einen Bonus von bis zu fünf Prozent.
210 000 Euro gehen in die gesetzliche Rücklage, 250 000 Euro in die Ergebnisrücklage. Übrig bleibt ein Gewinnvortrag auf die neue Rechnung von etwa 7000 Euro. Die Mitglieder stimmten dem zu.
Diehlmann betonte die Nachhaltigkeit und lobte das tolle Team, das die Fusion bewältigt habe.113 Beschäftigte sind es derzeit. Dienstjubiläen gab es auch. In Bürstadt ist Jennifer Schlink seit zehn Jahren dabei, Peter Gärtner und Nadja Hensler seit 15 Jahren. Seit 25 Jahre sind Heiko Gutschalk und Petra Strößinger-Dörr bei der Bank tätig, seit 30 Jahren Ute Hofmann. 35 Jahre dabei ist Ralf John; 40 Jahre Andreas Kissel, Ulrike von Dungen und Bettina Kempf. „Zusammenwachsen auf emotionaler Ebene braucht noch ein bisschen Zeit, obwohl es auf geschäftlicher Seite schon längst läuft“, merkte Diehlmann an. Die Mitglieder beschlossen, dass es im Aufsichtsrat wieder sechs statt der wegen der Fusion auf neun erhöhten Stellen geben wird. Turnusgemäß schieden Brigitte Daiker-Neumann, Karsten Krug und Rüdiger Engert aus, wurden aber wiedergewählt.
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