Neujahrsempfang

Neujahrsempfang der SPD mit der Nordheimer Gemeinde

Beim 25. Neujahrsempfang der SPD Biblis in Nordheim wurde nicht nur das Jubiläum gefeiert, sondern auch klare politische Statements gesetzt. Wie ein Abend voller Appelle und Gemeinschaft Nordheim vereinte

Von 
Christine Dirigo
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Der Volkschor weckte die Lust auf Frühling und trug zur musikalischen Untermalung des Neujahrsempfangs der SPD in Nordheim bei. © Christine Dirigo

Nordheim. Der Neujahrsempfang der SPD Biblis feierte Jahrestag. Denn bereits zum 25. Mal hatten die Genossen eingeladen, den Start des Jahres gemeinsam zu feiern – diesmal in den Ortsteil Nordheim in die Kultur- und Sporthalle. Der Empfang ist gleichzeitig der der Gemeinde, und auch die CDU war reichlich vertreten. Das war ganz im Sinne des Ortsvorstehers Gerhard Rothenhäuser, selbst Sozialdemokrat, der von den seit Samstag veranstalteten Demonstrationen für Demokratie sehr beeindruckt war.

„Die Politik muss hier reagieren und Zeichen setzen. Gehen Sie nicht den Rattenfängern auf den Leim mit ihren Parolen zur Re-Migration“, warnte er. Und er rief auf, sich an einer der Veranstaltungen zur Verteidigung der Demokratie zu beteiligen, die auch kommendes Wochenende stattfinden. Bürgermeister Volker Scheib griff ebenfalls das Thema AfD auf, die seiner Meinung nach zu viele Wähler gehabt hat. „Die Gemeinschaft zeichnet sich durch Ehrenamt aus“, erklärte Scheib. Er sei der Ansicht, dieses Engagement auf alle zu übertragen und damit die zu unterstützen, die hilfesuchend ins Land gekommen sind. Absichtlich verwendete er nicht das Wort Geflüchtete, denn es seien viele andere aus Kriegsländern darunter.

Ehrlichkeit und Transparenz

Der Haushalt für dieses Jahr werfe viele Fragezeichen auf, da seien alle Kommunen in der gleichen Lage. „Aber mit Ehrlichkeit und Transparenz werden die Bürger verstehen, dass einiges nicht machbar ist“, so der Bürgermeister weiter. Ein Großteil der Energien sei bei den Themen Geflüchtete, deren Unterbringung und im Klimawandel einzubringen. Für die neue Orgel in der Friedhofskapelle habe die Verwaltung kein Geld, aber demnächst werde von engagierter Seite ein Spendenaufruf an die Nordheimer rausgehen, kündigte er an.

Scheib warb besonders bei der Politik für offene Kommunikation und bot diese für alle an. Als „anpackende Rede“ bezeichnete die SPD-Vorsitzende Annette Hoppe die Neujahrsansprache. Grußworte kamen unter anderem von Marius Schmidt, Vorsitzender der SPD Bergstraße und Erster Stadtrat von Lampertheim. „Das ist ein Zeichen des Zusammenhalts in der Großgemeinde, dass Politik und Vereine gemeinsam feiern“, lobte er. Bevor er ans Mikrofon trat, rief ihm Herbert Ritzert (CDU) noch zu: „Demokraten halten zusammen.“ Schmidt bedankte sich bei Scheib für den interkommunalen Austausch, besonders in Fragen der Flüchtlingsunterbringung. „Macht etwas aus dem Jahr 2024, wir haben einen Tag mehr, es ist ein Schaltjahr“, rief Schmidt.

Als besonderer Gast war Europaabgeordneter Udo Bullman anwesend, der noch einmal die Wichtigkeit von Europa verdeutlichte. Er wies auf die Europawahl im Juni hin: „Gehen Sie zur Wahl – wählen Sie demokratisch.“ Alexander Dinges vom Verein für Heimatgeschichte hatte erneut einen kleinen Rückblick auf vergangene Jahrhunderte vorbereitet. Unter anderem erwähnte er einen Bericht des Radfahrers Kurt Drescher aus Darmstadt, der 1924 den Platz vor der Burg Stein besuchte und damals schon über die Steinerwaldbrücke kam.

Musikalisch weckte der Volkschor mit seinem Lied „Im Prater blühen wieder die Rosen“ die Lust auf den Frühling, und der Popchor steuerte zwei Spirituals bei. Der Chor feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Vorsitzende Irmgard Arnold versprach für den Sommer ein Fest. Den Abschluss machte die Band „Planet Weschnitz“. cid

Freie Autorin

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