Lesung

Mord verjährt nie

Roland Kirsch stellt seinen neuen Roman vor

Von 
Jutta Fellbaum
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Roland Kirsch liest und erzählt bei der evangelischen Gemeinde. © Fellbaum

Bürstadt. Neugier zu wecken, das versteht Krimiautor Roland Kirsch. Der Bürstädter spannte bei einer Lesung im evangelischen Gemeindezentrum die Zuhörer gehörig auf die Folter. Denn im Finale seiner Trilogie um einen weiteren Todesfall nahm er die Zuhörer mit auf eine Reise durch verschiedene Handlungsstränge. Dabei griff er auf Szenen aus seinem ersten Krimi „Kartoffelblues“ zurück, der 2014 erschien. 2017 folgte „Soko Querulant“, und in „Edelbrand“ verweben sich erneut die Handlungsstränge.

All seine Figuren treffen sich wieder. Da ist Polizeimeister Florian Hartwig, dessen Eltern bei einem Brand ums Leben kamen. Die gewitzte Tante Hildegard, Florians Onkel und die Stammtischbrüder Theo und Ferdie hängen ebenso irgendwie mit einem Mord an Bruder Paul zusammen, und die von Kollegen unterschätzte Sekretärin Janine nimmt auch eine tragende Rolle ein.

Obwohl Roland Kirsch versuchte, in Rückblicken das Geschehen verständlich zu machen, gelang dies nicht immer auf Anhieb. So erfuhren die Zuhörer, dass bei einem Hausbrand vor 20 Jahren ein Baby gerettet, jedoch zwei Leichen aus dem Haus getragen wurden. Immer wieder verwebt Kirsch seine Geschichten mit versteckten Hinweisen auf seine Heimatstadt. Denn auch wenn der „Schießbuckel“ nicht die gigantischen Ausmaße eines Kilimandscharos erreicht, lösten seine Vergleiche ein Lächeln bei den Zuhörern aus. Nur das Aufbauschen der Geschichte, für die die Stammtischbrüder fast exemplarisch beschrieben werden, hilft wenig bei der Aufklärung vom Mord an Paul, der ohne Schuhe, aber mit einer Flasche Edelbrand aufgefunden wurde.

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juko
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Hintergründig wird auch die Tüftelarbeit von Fallanalysten in die Handlung einbezogen und mit sorgfältigen Szenenbeschreibungen bereichert. Wer allerdings glaubt, das Rätsel zu lösen, wird enttäuscht. Beim anschließenden Glas Sekt und kleinen Snacks wurde darüber bereits gegrübelt. Doch dafür muss man das Buch lesen. Das gibt es im Tabakshop in Bürstadt, der Bücherkiste in Lampertheim oder der Lesezeit in Biblis. Fell

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