Ostereierschießen - Beim Bürstädter Pfeil- und Bogenclub herrscht großer Andrang / Ausflugsziel seit 20 Jahren

Leckere Ziele im Visier

Von 
Lea Gremm
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Das Ziel liegt augenscheinlich in Reichweite: Treffer werden mit bunten Ostereier belohnt. Schütze Felix (v.l.), Papa Harry, Schwester Marie und Mutter Maren Remmele machen gleich in Familienstärke beim Bogenschießen mit.

© Nix

Bürstadt. Das traditionelle Ostereierschießen des Pfeil-und Bogen-Clubs Bürstadt wurde in diesem Jahr 20 Jahre alt. Seit 1996 findet es jährlich am Ostersamstag statt. Auch in diesem Jahr lud der Verein in die Halle des Kaninchenzuchtvereins in der Hassellache ein. Mit Veranstaltungen wie dieser habe man schon einige neue Mitglieder anwerben können, berichtete stolz der erste Vorsitzende, Steffen Brinkmann.

Das Bogenschießen ist traditionell ein Familiensport. Hobbyschützen jedes Alters können zu den Bögen in verschiedenen Größen greifen. Entscheidend ist dabei die unterschiedliche Zugkraft, die sich von den Anfänger- und Einsteigerbögen bis zu den Wettkampfbögen um etwa das Doppelte steigern kann.

Für alle neugierigen Besucher wurden auch verschiedene Bogenarten ausgestellt, darunter Langbögen, Blankbögen, die ohne jegliche technischen Geräte wie Stabilisatoren oder Bogenvisiere funktionieren wie der sogenannte Recurvebogen, oder auch Compoundbögen mit einer Art Zugkabelsystem.

Schokolutscher und Ostereier

Das Hauptziel des Ostereierschießens ist es, den Besuchern den Sport näherzubringen und sie dafür zu begeistern. Besonders die Kinder und Jugendlichen hatten großen Spaß dabei. Nach einer schnellen Proberunde schossen sie - gegen einen kleinen Obolus - drei Pfeile ab. Bei einem Treffer durften sich die eifrigen Nachwuchsbogenschützen ein bunt bemaltes Osterei oder einen Osterhasenlutscher aus Schokolade aus einem Korb nehmen.

Der neunjährige Tim Wentzel ist seit einem halben Jahr Mitglied im Pfeil- und Bogen-Club und hat sehr großen Spaß daran. "Ich wollte das schon total lange machen", berichtete er glücklich.

Das Bogenschießen fand unter Anleitung der Vereinsmitglieder statt, die allen Teilnehmern genau vorführten, wie der Bogen gespannt werden muss. Außerdem wird stets ein Armschutz getragen, damit der Pfeil den Arm, der den Bogen hält, beim Schießen nicht verletzt. Für das leibliche Wohl sorgten die Vereinsfrauen, die selbst gebackenen Kuchen und Kaffee verkauften.

Ein aufregender Höhepunkt des Ostereierschießens war die Simulation eines Ligawettkampfes. Hierbei traten drei Schützen aus dem Verein mit Recurvebögen gegen drei ihrer Vereinskollegen mit Compoundbögen an. Innerhalb von 120 Sekunden mussten alle Schützen ihre zwei Pfeile möglichst zielgenau abgeschossen haben. Beide Gruppen schafften es zwar mühelos, ihre Pfeile in der vorgegebenen Zeit abzufeuern, doch im Vergleich gelang es der Gruppe mit Recurvebögen, deutlich mehr Pfeile in den engsten Ring der Zielscheibe zu befördern.

Meist spezialisieren sich die Bogenschützen bereits in den ersten Wochen auf eine bestimmte Bogenart, erklärt Vereinsmitglied Timo Helmke, der seit fast 18 Jahren dem Bogenschießen nachgeht. Auch im Jahr 2016 hat der Pfeil- und Bogenclub noch einige Termine geplant. So steht die Kreismeisterschaft am Samstag, 7. Mai, und die Gaumeisterschaft am 5. Juni in Bürstadt an. Außerdem findet die Landesmeisterschaft in Dietzenbach und die Deutsche Meisterschaft in München statt.

Brinkmann hofft, dass wieder Mitglieder aus den eigenen Reihen an der Deutschen Meisterschaft teilnehmen werden. Erst am vergangenen Wochenende hat das Vereinsmitglied Harry Schweigkoffer den Titel des Deutschen Meisters im Feldbogen nach Bürstadt geholt.

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