Veranstaltung

Kritik am Bürstädter Hofflohmarkt

Viele Familien suchen beim Hofflohmarkt in Bürstadt nach Kleidung, Spielzeug und Möbelstücken. Doch eine Sache störte Besucher und Verkäufer.

Von 
Amelie Wegerle
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Elke Landgraf bot viele Klamotten in ihrem Hof an. © Amelie Wegerle

Bürstadt. Die Straßen von Bürstadt verwandelten sich in ein Paradies für Schnäppchenjäger und Liebhaber von Trödel und Raritäten: Der zweite Hofflohmarkt lockte über 100 Familien an, die in ihren Höfen Kleidung, Spielwaren und Möbelstücke zum Verkauf anboten. Diese Veranstaltung bot nicht nur eine Gelegenheit, ungenutzte Gegenstände loszuwerden, sondern förderte auch den Austausch und das Miteinander in der Gemeinschaft.

Freiwillige Anwohner aus allen Gegenden Bürstadts beteiligten sich an diesem besonderen Ereignis und öffneten ihre Höfe für interessierte Käufer. Die Idee eines Hofflohmarktes, bei dem man im eigenen Garten oder Hof seine Schätze feilbieten kann, erfreute sich nach einem Jahr Stillstand wieder an Beliebtheit. Ein Vorteil für die vielen Teilnehmenden: Sie konnten bequem von zu Hause aus verkaufen, anstatt das Auto vollzupacken und zu einem Flohmarkt zu fahren. „Man spart sich das Schleppen und muss nicht darauf achten, die Standgebühr irgendwie wieder einzuholen“, erzählt Ingrid Hamm, die bisher an jedem Hofflohmarkt teilnahm.

Der Bürstädter Hofflohmarkt fand bei strahlendem Sonnenschein statt. © Amelie Wegerle

In Bürstadt konnte man an diesem Tag eine Vielzahl von Artikeln entdecken: Von gut erhaltener Kleidung über Spielwaren bis hin zu antiken Möbelstücken war alles dabei. Besonders Familien mit Kindern nutzten die Gelegenheit, um sich nach Spielzeug und Kleidung umzusehen.

Trotz des Erfolgs des Flohmarktes gab es dieses Jahr viele kritische Stimmen. Ein Hauptkritikpunkt war die mangelnde Werbung für die Veranstaltung. Viele Anwohner seien nicht informiert gewesen, da es im Vorfeld weder Flyer noch Plakate gegeben habe, die auf den Hofflohmarkt aufmerksam machten. „Gerade Gäste, die nicht aus Bürstadt oder Umgebung kommen, haben Schwierigkeiten, die teilnehmenden Höfe zu finden“, äußerte sich eine Anwohnerin.

„Wir brauchen mehr als nur eine digitale Karte“

Lediglich auf der Bürstädter Internetseite gab es eine kleine Karte, auf der die Teilnehmer verzeichnet waren. Während die jüngere Generation weniger Probleme damit hatte, war es jedoch für die älteren Anwohner Bürstadts eine große Herausforderung. „Wir brauchen mehr als nur eine digitale Karte, damit uns wirklich alle finden können“, sagte Elke Landgraf, die in ihrem Hof viel Kleidung verkaufte.

Immer wieder wurde der Nachbarort Bobstadt erwähnt, in dem der letzte Hofflohmarkt ein großer Erfolg war. „Es war wie ein eigenes Fest dort“, berichtete Tanja Weih, die mit der Besucherzahl im Ort etwas unzufrieden war. Denn auch so ein Hofflohmarkt sei mit viel Aufwand verbunden. Zu viel, wenn nicht ausreichend dafür geworben werde.

Doch trotz der Kritik: Viele Teilnehmende waren sich darüber einig, dass der Hofflohmarkt zu einer festen jährlichen Tradition werden sollte. Mit einer verbesserten Werbestrategie könnte die Veranstaltung in den kommenden Jahren noch erfolgreicher werden und noch mehr Menschen dazu anregen, die Schätze ihrer Nachbarn zu entdecken und gleichzeitig ihre eigenen ungenutzten Gegenstände in Umlauf zu bringen, lautete der Tenor. Besonders, wenn sie an einem so sonnigen Tag im Frühling stattfindet.

Ingrid Hamm konnte den Besuchern viel bieten: von Kleidung über Körbe und Vasen - für alle war etwas dabei. © Amelie Wegerle

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