Bürstadt. Der Aufbruchstimmung im Lager der Bürstadt Redskins konnte die 20:37 (0:7/7:9/7:0/6:21)-Niederlage gegen die Bad Kreuznach Thunderbirds nichts anhaben. „Wir haben gegen Bad Kreuznach in Hin- und Rückspiel 27 Punkte geholt. In ihren ersten drei Spielen hatten sie nur sechs Punkte zugelassen“, freute sich Bürstadts Offense Coordinator (OC) Daniel Thatcher über die Ausbeute des Doppelaufsteigers im wohl letzten Heimspiel der laufenden American-Football-Saison: „Nach dem dritten Quarter war immer noch alles offen.“
Gegen den Tabellenführer der Oberliga-Gruppe Mitte, der nach fünf Partien mit voller Ausbeute (10:0 Punkte) dasteht, hätten die personell gebeutelten Südhessen allerdings einen perfekten Nachmittag benötigt, um den zweiten Saisonsieg einzuheimsen. „20:37 klingt deutlich, aber letztlich waren das ein Touchdown nach einer Interception und ein Touchdown nach einem Kickoff-Return“, ordnete Thatcher das Resultat ein. Die Bürstädter Fehler, die Bad Kreuznach konsequent nutzte, führte der 44-Jährige auf fehlende Trainingspraxis zurück. Ein Vorwurf an sein Team war das nicht – im Gegenteil. „Ich bin stolz, dass wir es geschafft haben, unseren Game-Plan innerhalb von einer Woche komplett umzukrempeln. Das hätte auch voll nach hinten losgehen können. Wir haben bis zum Schluss verschiedene Dinge ausprobiert“, sagte Bürstadts „OC“.
300 Fans sehen packendes Duell
Sechs Tage nach dem 7:20 beim Primus waren weder die Defense noch die Offense der Redskins wirklich wiederzuerkennen. So kam etwa Running Back Lukas Brems, der sich in Bad Kreuznach den Daumen ausgekugelt hatte, diesmal in der Defense als Safety zum Einsatz. „Da hat Lukas seinen Daumen nicht gebraucht. Er hat einen überragenden Job gemacht“, fand Thatcher. Statt auf ihr gewohntes Laufspiel setzten die Bürstädter zudem vermehrt auf Pässe. Die Umstellungen zahlten sich ab dem zweiten Spielviertel aus, als Christian „CJ“ Steffan mit einem Quarterback Sneak für den ersten Touchdown der Redskins sorgte – sehr zur Freude der Heimfans, die den größten Teil unter den knapp 300 Zuschauer auf der Anlage des TV Bürstadt ausmachten. Im dritten Quarter fing Jerome Drott einen Pass in der Endzone und stellte auf 13:16. Kicker Sascha Bauer legte seinen zweiten „Point after Touchdown“ nach – 14:16.
Im vierten Abschnitt bauten die Thunderbirds ihren Vorsprung zunächst wieder aus. Dann rannte Steffan mit dem Ball selbst in die Endzone (Quarterback Keeper). Die folgende Two-point Conversion misslang Bürstadt jedoch. Wenig später machten die Thunderbirds den Sack zu. „Wir haben eben auf Sieg gespielt“, erklärte Thatcher. Dass der Primus nervös agierte, deutete der „OC“ als positives Zeichen. „Ein Bad Kreuznacher hat einen unserer Spieler geschlagen und wurde dafür hinausgestellt. Die haben sich das sicher anders vorgestellt. Bad Kreuznach hat durch unsere Fehler gewonnen. Wenn sie ehrlich zu sich selbst sind, wissen sie, was los war“, konnte sich Thatcher eine Spitze nicht verkneifen.
Am Sonntag (15 Uhr) bestreiten die Redskins ihr sechstes und letztes Gruppenmatch. Es geht zu den Neuwied Raiders (0:8 Punkte). Das Schlusslicht kassierte am Samstag eine 14:34-Niederlage in Offenbach. Bei einem Sieg wäre Bürstadt (3:7 Punkte) der Klassenerhalt nicht mehr zu nehmen.
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