Fünfte Jahreszeit

Kappenabend beim Bürstädter Katholischen Kirchenmusikverein

Der Katholische Kirchenmusikverein feiert nicht nur sein 100-jähriges Bestehen sondern auch 50 Jahre Fastnacht. Der Kappenabend zog zahlreiche Gäste nach Bürstadt. Warum das Publikum mit Gelächter und Applaus reagierte

Von 
Jutta Fellbaum
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Zahlreiche Büttenredner, wie hier der „Bauingenieur“ Michael Morweiser, begeisterten das Publikum beim Kappenabend. © Berno Nix

Bürstadt. Im Jahr seines 100-jährigen Jubiläums feiert der Katholische Kirchenmusikverein (KKM) Bürstadt auch noch 50 Jahre Fastnacht. Im Vereinsheim der Garten- und Naturfreunde jubelten im vollen Saal lustig kostümierten Mitglieder und viele Gäste den närrischen Akteuren auf der Bühne zu. Mit schallendem Gelächter und viel Applaus wurden Büttenredner, Tanzgruppen und Trommler enthusiastisch gefeiert.

Das Moderatorenteam Yvonne und Freddy, das beim Einzug von den Spiel- und Kulturkreis-Funkies sowie den Funkenmariechen begleitet wurde, durfte auch zu späterer Stunde Stadtprinzessin Annalena I. samt Begleitung begrüßen.

Aus den Reihen des Spiel- und Kulturkreises (SKK) trugen Michael Morweiser als Bauingenieur sowie Charlotte Patzina und Johanna Gündling zur närrisch-glamourösen Jokusnacht bei. Gewürzt durch temporeiche Tanzeinlagen, mit denen das Tanzpaar Lara und Jonas Brückmann vom Bürstädter Fastnachtsclub und die tänzerischen Aushängeschilder Konfettis und Lollipop vom SKK beitrugen, waren es die Büttenreden, die den Abend zu etwas ganz Besonderen werden ließen. Zur närrischen Ausgelassenheit trugen auch die handwerklichen Vergleiche des „Bauingenieurs“ zwischen Deutschen und Polen bei.

Dirigent sucht das ideale Lied

Ganz nah an seiner Passion blieb Dirigent Tobias Molitor bei seiner Suche nach dem idealen Fastnachtslied, und Markus Schöcker plauderte sogar ein wenig aus dem Nähkästchen. So verriet er, dass im Bayern-Urlaub von 15 KKM Musikern – dem zu ausreichend genossenen Gerstensaft geschuldet – der letzte „Überlebende“ eine lange Nacht ausgesperrt überstehen musste.

Drei kräftige Helau-Rufe heimsten auch die „Ehrendamen“ ein. So lautete doch ihr Fazit: „In jeder Frau steckt ein Stück Hefe!“ Für mächtigen Radau sorgte die Trommelshowformation „Gehörsturz“ der Feuerwehr Bürstadt-Hofheim. Unter der Leitung von Eric Minnder brachten die Akteure die Zwerchfelle in Schwingungen und gehörten ebenso zu den vielen Höhepunkten des Kappenabends wie die „Sainäwwelskett“, die der Heimat- und Karnevalverein als Ambassador der Narretei „ausgeliehen“ hatte. Diese schaute kritisch auf das Stadtgeschehen und legte den Finger in so manche Wunde.

Uschi Pabst alias „dem Erste Vorsitzende sei Fraa“ schaute augenzwinkernd auf das vergangene Jahr. Aber auch die weitere Vergangenheit ließ sie nicht unkommentiert. Und dass sich diese Vergangenheit auch heute manchmal einmischt, kam mit Blitz und Donner direkt aus dem Himmel über den amtierenden Vorstand. Die Botschaft: Vorstandsmitglieder aus der Vergangenheit mischten sich nicht selten in die Belange des Vereins ein. Dabei zitierten sie gerne und nachdrücklich aus der 1924 entstandenen Satzung.

Der kunterbunte Abend wurde von Christian Hering musikalisch mitgestaltet. Er animierte das Publikum zum Mitsingen und Schunkeln und rundete das fröhliche Spektakel gekonnt ab.

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