Bürstadt/Lorsch. „Das wird eine große Sache, und alle sollen kommen!“ Gemeinsam laden die Jugendräte aus den Nachbarstädten zu zwei Kinoabenden ein: am 20. Mai in Bürstadt und am 27. Mai in Lorsch. „Auf dieses Projekt sind wir wirklich stolz“, berichtet Nico Hoffmann, Jugendrat in Bürstadt, im Gespräch mit dieser Redaktion. Und damit es eine richtig runde Sache wird, spendieren die beiden Gremien zu den Filmen auch noch jede Menge kostenloses Popcorn.
Los geht’s am Samstag, 20. Mai, um 17 Uhr im Bürgerhaussaal in Bürstadt. „Eine tierische Verschwörung“ steht auf dem Programm. Ab 20 Uhr kämpft dann der Donnergott um seine Macht. Die Titel auf dem Werbeplakat sind eher Umschreibungen – aus rechtlichen Gründen, wie die Räte erläutern. Dass die Filme ein größeres Publikum interessieren dürften, davon sind die Mitglieder der beiden Gremien aber überzeugt. „Der erste Film richtet sich eher an Kinder, der zweite auch an Ältere. Aber grundsätzlich sind alle eingeladen, die Lust haben“, erläutert Nico Hoffmann. Und sagt gleich noch einmal: „Alle sollen kommen!“ Getränke können sich die Zuschauer selbst mitbringen, der Eintritt ist kostenlos. Und die Stimmung dürfte gut werden. „Eine richtig coole Atmosphäre“, kündigt der 18-Jährige an.
So ähnlich ist das Ganze dann am Samstag, 27. Mai, im Gewölbekeller des Museumszentrums in Lorsch geplant. Ab 17 Uhr zieht hier ein Mädchen als sein eigener Vater verkleidet in den Krieg. Ab 20 Uhr gehört die Leinwand dann einem Superhelden im Spinnenkostüm. Auch hier gilt: freier Eintritt, kostenloses Popcorn, entspannte Stimmung.
Eigenes Budget
Um die Kosten zu stemmen, nutzen die Jugendräte ihr jeweiliges Budget, das ihre Heimatstädte zur Verfügung stellen. Für beide Gremien haben die Kinoabende nämlich noch einen tieferen Sinn. Sie wollen kräftig die Werbetrommel rühren für ihre Arbeit. Demnächst stehen in Lorsch nämlich wieder Jugendratswahlen an. In Bürstadt ist es etwa in einem halben Jahr soweit.
„Jeder kann kommen, um etwas über den Jugendrat zu erfahren“, lädt Nico Hoffmann ein. Ihm mache die Aufgabe sehr viel Spaß, erzählt er. Er war bei einer ganzen Menge politischer Sitzungen dabei und konnte dort die Position der jungen Leute in Bürstadt vertreten. „Nur so werden wir gehört. Ansonsten werden wir doch nur belächelt.“ Er klingt dabei gar nicht ärgerlich – sondern beschreibt einfach nur die Situation. Vor dem 18. Lebensjahr dürften junge Menschen schließlich nicht wählen. Und in den politischen Foren sitzen eben die Leute, „die dafür auch Zeit haben“. Und das seien überwiegend Ältere, hat er festgestellt. Als Jugendrat könne man dagegen mitreden – eine wichtige Sache, findet er.
Die Bürstädter und Lorscher Jugendräte sind derzeit auf der Suche nach Mitstreitern, um die Arbeit fortsetzen zu können. Wer älter als 21 Jahre ist, kann sich nicht mehr als Kandidat aufstellen lassen. Also werden immer wieder neue Leute gebraucht.
Die Idee zu den Kinoabenden kam bei einem gemeinsamen Treffen der beiden Gremien auf. „Wir wollten etwas zusammen machen“, erläutert Nico Hoffmann. Und dann kam die Idee mit den Filmen zustande. Die Zusammenarbeit soll auch in Zukunft fortgesetzt werden. „Die Probleme sind doch in allen Städten gleich“, macht der Bürstädter deutlich. Gehört werden, die eigenen Interessen vertreten – oft gar keine einfache Aufgabe. Dazu kommt die Lücke, die Corona in den vergangenen Jahren auch hier geschlagen hat. „Es sind weniger Menschen in den Jugendrat eingetreten als bisher“, berichtet Nico Hoffmann. Das wollen die jungen Leute nun dringend ändern. Zumal sich die Bilanz der vergangenen Jahre sehen lassen kann. In Bürstadt haben die Gremien schon einiges gestemmt, beim Freizeitkicker und dem neuen Jugendhaus mitgeredet, Beachvolleyball- und Skater-Turniere veranstaltet – und auch schon mehrere Sommerkino-Abende organisiert.
Noch mehr Kontakte
Auch mit den Gremien in Biblis und Groß-Rohrheim streben die Lorscher und Bürstädter künftig eine engere Zusammenarbeit an. Schon alleine, weil der Austausch unheimlich guttut und sicher noch die eine oder andere neue Idee geboren wird, erzählt der Bürstädter. Nico Hoffmann ist zwar 18 Jahre alt und könnte durchaus auch nach der Wahl im Herbst wieder mitmischen. Allerdings steht auch bald das Abi an – und ob dann genug Zeit für das Ehrenamt bleibt, da ist er sich gar nicht so sicher. Nachwuchs ist also dringend gefragt.
Mitmischen erwünscht
- Mit den beiden Kinoabenden wollen die Jugendräte Lorsch und Bürstadt dazu einladen, die Arbeit der Gremien kennenzulernen und am besten gleich mitzumachen.
- In Bürstadt stehen in etwa einem halben Jahr Neuwahlen an. Wer sich aufstellen lassen will, sollte zwischen zwölf und 21 Jahre alt sein und hier wohnen.
- Beim Kinoabend in Bürstadt am 20. Mai, 17 Uhr, gibt es eine tierische Verschwörung. Um 20 Uhr steht der Donnergott im Mittelpunkt.
- In Lorsch findet der Kinoabend im Gewölbekeller des Museumszentrums statt. Ab 17 Uhr geht es um eine junge Kriegerin und ihre Abenteuer. Um 20 Uhr tritt ein Superheld im Spinnenkostüm an.
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