Bürstadt

In Bürstadt beginnen Vorarbeiten für neue Erdkabel-Trasse

Noch ist Amprion auf der Suche nach dem endgültigen Verlauf des geplanten Rhein-Main-Link, der Windstrom in die Region bringen soll. Dafür stehen nun Erkundungsarbeiten an

Von 
Sandra Bollmann
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Blick in die Zukunft: So sehen Vorarbeiten für die neue Stromtrasse aus. © Amprion

Die Vorbereitungen, um günstigen Ökostrom von Nord nach Süd zu transportieren, laufen in der Region auf Hochtouren: Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion rüstet zurzeit zahlreiche Strommasten rund um Bürstadt und Biblis für das neue Ultranet um. Zudem starten im März Vorarbeiten für die neue, unterirdische Stromautobahn Rhein-Main-Link. Dafür sind Kartierungs- und Vermessungsarbeiten in Bürstadt, Bobstadt und Riedrode notwendig, wie Amprion ankündigt. In Biblis hat die Erkundung bereits im Februar begonnen.

Der Rhein-Main-Link gilt als eines der zentralen Netzausbauprojekte, um Deutschland bis 2045 klimaneutral mit Strom zu versorgen. Er bündelt vier Erdkabel-Gleichstromvorhaben und wird künftig bis zu acht Gigawatt Strom von Niedersachsen nach Hessen transportieren, wie Amprion erläutert. Für die neue Trasse wird ein Korridor von der Nordsee bis nach Bürstadt über etwa 10 bis 15 Kilometer Breite erkundet. Die endgültige Breite soll dann einschließlich Schutzstreifen 40 Meter betragen.

Auf Bürstädter, Bobstädter und Riedroder Gemarkung beginnen die Kartierungs- und Vermessungsarbeiten im März und dauern rund ein Jahr. Dazu seien Ortsbesichtigungen und Dokumentationen nötig, heißt es weiter. Dabei geht es um schützenswerte Arten wie Haselmaus, Flusskrebse oder Biber, aber auch um verschiedene Biotope und Bereiche, die Brut- und Rastvögel aufsuchen. Deshalb soll es auch nächtliche Begehungen geben. In den Wintermonaten, in der laubfreien Zeit, werden Bäume auf Horste und Nester geprüft. In den Sommermonaten geht es vor allem um Fledermäuse. Zum Abgleich von Luftbilddaten werden zudem Vermessungsarbeiten durchgeführt. Dabei könnten auch Drohnen zum Einsatz kommen. Ortsbesichtigungen würden in der Regel zu Fuß oder mit dem Auto durchgeführt. Privatwege sollen dabei nur genutzt werden, wo es unbedingt notwendig ist.

Hotline eingerichtet

Die Grundstücke und landwirtschaftlichen Wege würden nur tageweise und kurzzeitig betreten oder befahren – und gegebenenfalls und je nach Witterung und Aufwand – mehrmals an verschiedenen Tagen besucht. Dabei könnten Hilfsmittel eingesetzt werden wie Reptilienmatten, die für eine begrenzte Zeit auf den Flächen belassen werden.

Zwar werde sehr darauf geachtet, nichts zu beschädigen, versichert Amprion. Sollte es aber „trotz aller Vorsicht“ zu Flurschäden kommen, könnten diese bei einer Telefonhotline angezeigt werden, die Amprion eigens eingerichtet hat.

Als in Frage kommende Bereiche nennt Amprion die Flurstücke 1 bis 42 auf der Gemarkung Bürstadt sowie auf Gemarkung Riedrode und Bobstadt jeweils Flur 1 bis 7. Der genaue Bedarf ergebe sich vor Ort.

Für Rückfragen oder falls tatsächlich Schäden entstehen sollten, ist die Hotline von Amprion unter 06251/826 32 88 zu erreichen, und zwar von montags von 9 bis 20 Uhr sowie dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr. 

Info: rhein-main-link.amprion.net/Mediathek/Bekanntmachungen

Redaktion Redakteurin "Südhessen Morgen", Schwerpunkt Bürstadt

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