Ortsbeirat Bobstadt

Holger Halkenhäuser nun Ortsvorsteher von Bobstadt

Holger Halkenhäuser (Freie Wähler) ist Bobstadts neuer Ortsvorsteher. Der 59-Jährige übernimmt das Amt von seiner Tochter Svenja. Warum nur vier von acht Ortsbeiräten zugestimmt haben

Von 
Corinna Busalt
Lesedauer: 
Seine Stellvertreter nehmen den neuen Ortsvorsteher Holger Halkenhäuser in die Mitte – Sven Debus (l.) und Bernd Rudolph. © Corinna Busalt

Bobstadt. Holger Halkenhäuser (Freie Wähler) ist Bobstadts neuer Ortsvorsteher. Der 59-Jährige übernimmt das Amt von seiner Tochter Svenja, die vor allem aus zeitlichen Gründen zurückgetreten ist, weil sie nun beruflich durchstartet. Der Wechsel im Ortsbeirat ging ruckzuck vonstatten, auch wenn Halkenhäuser nur Stimmen von SPD und Freien Wählern erhielt. Die CDU-Ortsbeiräte enthielten sich, Dominik Benz (FDP) stimmte dagegen.

CDU und FDP hatten sich schon bei der Wahl von Svenja Halkenhäuser vor gut zwei Jahren beklagt, vor vollendete Tatsachen gestellt worden zu sein. Denn Freie Wähler, SPD und Grüne hatten sich im Vorfeld darauf geeinigt, dass eine Person der Freien Wähler das Amt des Ortsvorstehers übernehmen soll. Daraufhin wurde mit deren Mehrheit die 23-jährige Svenja Halkenhäuser gewählt.

Jede Menge kommunalpolitische Erfahrung bringt ihr Vater Holger Halkenhäuser mit. Er hat sich früher schon für SPD und Grüne engagiert und vor drei Jahren die Freien Wähler in Bürstadt mitgegründet. Inzwischen ist er deren Fraktionschef und zudem Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses. Und wenn die Freien Wähler im Herbst wie geplant das Amt des Stadtverordnetenvorstehers von der SPD übernehmen sollen, läuft auch alles auf Halkenhäuser hinaus.

Nun kommt erst einmal der Posten in seinem Wohnort hinzu. Den Platz zwischen Bürgermeisterin Bärbel Schader und Schriftführer Timo Spreng während der Sitzung nimmt er gerne ein. „Das kenne ich schon, da fühle ich mich wohl“, bekennt er. „Als Mitglied des Ortsbeirats komme ich ja ohnehin zu den Sitzungen“, meint er und wischt damit die Frage nach der Belastung beiseite. Dass ihm das nicht zu viel wird, demonstriert er direkt: „Ich will mit allen Organisationen und Vereinen im Ortsteil Kontakt aufnehmen“, kündigt er direkt nach seiner Wahl an. Zudem werde er eine regelmäßige Sprechstunde einrichten und damit bereits kommende Woche beginnen.

„Immer am ersten Mittwoch eines Monats kann man mich hier im Alten Rathaus antreffen und mir Anliegen oder Sorgen schildern.“ Am Mittwoch, 5. Juli, von 16 bis 17 Uhr will Halkenhäuser das erste Mal ansprechbar sein. Nur in den hessischen Ferien will er pausieren. Bürgermeisterin Schader begrüßt es, dass der Ortsvorsteher präsent ist in Bobstadt. Gleichwohl dankt sie Svenja Halkenhäuser, dass sie das Amt mit all seinen Herausforderungen während ihres Studiums übernommen hatte.

Andreas Winkler (CDU) erinnert direkt daran, dass eine Aufgabe noch aussteht: Die Ortsvorsteherin hätte eine Bürgerversammlung zur Frankensteinstraße organisieren sollen – das sei jetzt die Aufgabe ihres Nachfolgers. Um den geplanten Kreisel werde es gehen, der die Kreuzung zur Mannheimer Straße entschärfen soll. Sowohl mit Hessen Mobil als auch dem Planungsbüro will Halkenhäuser nun einen Termin finden.

Hohe Kosten für Sicherheitsdienst

Es gibt noch mehr Personalien in der Sitzung: Dominik Benz (FDP) rückt für seinen Vater Bernd in den Ortsbeirat nach, bei der CDU kommt Sven Debus für Janina Winkler hinzu. Das Gremium bestimmt Debus auch gleich zum zweiten Stellvertreter des Ortsvorstehers neben Bernd Rudolph (auch CDU).

Einig sind sich alle, dass die Stadt den Zuschuss für die Kerwe erhöhen sollte. Svenja Halkenhäuser wünscht sich 4000 statt der bisher 3000 Euro. „Das Fest zum Grenzänderungsvertrag ist ja wegen Corona ausgefallen, jetzt können wir das Geld nutzen.“ Doch der Betrag aus dem Ergebnishaushalt steht laut Schader nicht mehr zur Verfügung, und die Stadt könne nicht einfach 1000 Euro mehr auszahlen. Das sei erst für 2024 möglich, deshalb will sie sich um einen Zuschuss der Sparkasse bemühen. „Allein der Security-Service kostet 1500 Euro“, argumentiert Holger Halkenhäuser. Ohne den gehe es aber nicht mehr.

Redaktion Redakteurin des Südhessen Morgen und zuständig für die Ausgabe Bürstadt/Biblis

Copyright © 2025 Südhessen Morgen