Musik: Pidgeons, Meadow Jam und Olli Bopp auf Offener Bühne

Hessische Lieder und kritischer Rap

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Gross-Rohrheim. Mit den Pidgeons, einer Nachwuchsband aus dem evangelischen Jugendhaus, der Gruppe Meadow Jam und dem Liedermacher Olli Bopp aus Riedstadt bot sich auf der Offenen Bühne im Juli den Zuhörern ein kleines aber feines Programm. Quer durch den Rock'n'Roll von ZZ Top bis Santana reichte das Repertoire der Pidgeons, die in der Besetzung Marvin Bünning (Gitarre und Gesang), Leon Martin (Gitarre und Gesang), Tim Heldmann (Percussion und Gesang), Stefanie Prunzel (Schlagzeug) und Simon Rothenstein (Keyboard) auf der Offenen Bühne standen. Einige Titel wurden fast in Originalversion nachgespielt, andere wiederum spiegelten in Arrangement und Improvisation eine individuelle Sichtweise wider. Auf einige bekannte Melodien wie zum Beispiel "Sailing" textete die Band einen neuen sozialkritischen Rap-Text.

Exotischer Kontrabass

Hatte schon beim Pidgeons-Auftritt die Schlagzeugerin Stefanie Prunzel mit bemerkenswertem Rhythmusgefühl der Band eine sichere Basis gegeben, stellte sie ihr Können bei der anschließenden Session noch einmal unter Beweis im Zusammenspiel mit Eberhard Petri (Gitarre und Gesang), Frank Willi Schmidt (Bass), einem Bongo-Spieler und der Sängerin Charlie Waldschmidt. Diese zuammengewürfelte Gruppe spielte Swing- und Pop-Titel aus den frühen 50er Jahren sowie aktuellere Stücke.

Mit kräftigem Applaus wurde der "Singer un Song Schreiwer" Olli Bopp begrüßt, an dessen Auftritt mit einem Kollegen unter dem Namen "Heit net mehr" das Publikum sich noch lebhaft erinnerte. Diesmal hatte Bopp Lieder in südhessischer Mundart dabei, mal mit sozialkritischem Inhalt wie die "Fraa Port", die den Frankfurter Airport voranbringt, oder das Loblied "Mir sein gude Leit", die Geschichte "die letzt Kapp" und schließlich noch das Hessenlied "Handkas mit Musik un en Äppelwoi".

Dann war auch der Gitarrist Stefan Varga eigetroffen und Meadow Jam konnte loslegen. Erst seit einigen Wochen spielen die Vier zusammen und hatten im Restaurant Zorbas in Groß-Rohrheim ihr Debut. Entsprechend kurz war auch noch das Repertoire aus Stücken, die die Sängerin Charlie Waldschmidt komponiert und getextet hat, angereichert mit Liedern aus früherer Zeit, als Meadow Jam in anderer Besetzung musizierte. Neben Waldschmidt und Varga war Gianni Ricciardi als Schlagzeuger dabei mit Cajon und zwei kleinen, hell klingenden Becken. Frank Willi Schmidt spielte einen exotisch anmutenden sechssaitigen Kontrabass und eine mit fünf Saiten bespannte Bassgitarre. Mit ihrem Auftritt gab die Band eine ausgesprochen gut klingende Visitenkarte beim Groß-Rohrheimer Publikum ab.

Mit sichtlichem Vergnügen begleiteten Varga, Schmidt und Ricciardi verstärkt durch Karl-Heinz Hofmann (Keyboard) und Tom Matthes an den Bongos die Jazz- und Bluessängerin Heike Ofenloch, die ganz frisch vom Blues-Camp auf Rügen und dem dreitägigen Festival in Binz zurückgekommen war. Unverwechselbar und sehr selbstbewusst fügte sie sich mit ihrer Stimme, mal mit, mal ohne Mikrofon in die bunte Musikertruppe ein. Da erklangen neben den Ohrwürmern "Stormy Monday" und "Aint no Sunshine" auch Gershwins "Summertime". eib

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