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Hessens beste Bogenschützen in Bürstadt zu Gast

Der Pfeil- und Bogenclub Bürstadt hat die Hessenmeisterschatten in seiner vereinseigenen Halle ausgerichtet. Dabei haben sich am Vormittag die Recurce-Schützen gemessen und am Nachmittag die Compound-Schützen

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Christine Dirigo
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Die Hessenmeisterschaft im Bogenschießen in zwei Disziplinen fand beim Pfeil- und Bogenclub in Bürstadt statt. © Christine Dirigo

Bürstadt. Der Pfeil- und Bogen Club Bürstadt (PBC) hatte viele Teams aus dem ganzen Bundesland zu Gast, die bei der Hessenmeisterschaft die beste Mannschaft ausmachten. Die Bogenschützen waren unter anderem aus Kassel oder Fulda angereist. Bürstadt ist der südlichste Punkt auf der Landkarte.

„Unser Team startet erst am Nachmittag in der Compound-Disziplin. Am Vormittag sind die Recurve-Bogenschützen dran“, erläuterte Vorsitzender Steffen Brinkmann. Am Morgen sollten es eigentlich acht Teams sein, eines war aber nicht angereist. Ligaleiter Dominik Schindler freute sich über den PBC als Gastgeber. „Die haben hier eine super Halle und die Bereitschaft, Wettkämpfe auszutragen. Das ist nicht so selbstverständlich“, lobte Schindler. Die meisten Bogenvereine nutzen öffentliche Sporthallen, die sie sich mit anderen Vereinen teilen.

Brinkmann berichtete, was dem Regionalligateam des PBC passiert ist. Das Team sollte eigentlich an einem Wettkampf in Idstein teilnehmen: „Doch die Idsteiner mussten absagen, weil die Halle ganz kurzfristig mit Geflüchteten belegt wurde. Da hat man dann in der Nachbarschaft geschaut, wo eine Halle zur Verfügung steht, und zum Glück auf die Schnelle etwas gefunden.“

Kuschelige Atmosphäre

So etwas kann beim PBC mit der eigenen Halle nicht mehr passieren. „Es ist ein bisschen kuschelig hier, aber das nehmen die Schützen gerne in Kauf“, lachte Schindler. Brinkmann wies bei der Begrüßung darauf hin, dass zur Mittagspause ein Teil der Schießfläche mit Tischen und Stühlen den „Pausenraum“ erweitert wird. „Wir hätten gerne noch fünf Meter länger gebaut, aber das war nicht drin. Wir haben immerhin in der Breite noch einen Meter herausgeschlagen“, meinte er.

Bezirksschützenmeister Florian Keil war als Wettkampfrichter im Einsatz. Unter anderem schaute er sich nach den einzelnen Schießrunden die Scheiben an und entschied, ob sie ausgewechselt werden mussten. Bei der Auswertung kommt es manchmal auf Millimeter an, und wenn die Pfeile bereits zu oft die Scheibe an der gleichen Stelle getroffen haben, müssen sie ausgetauscht werden. Eine Runde dauerte zwei Minuten. In dieser Zeit mussten die Schützen sechs Pfeile zielgenau absetzen.

Ein Team war vollständig mit vier Personen – drei Schützen und einem Trainer, der oft mit einem Fernglas die Zielscheiben im Auge behielt. „Die Höchstzahl 60 Punkte fällt nicht so häufig, aber die Schützen sind schon sehr gut. Die Ergebnisse liegen meist im Bereich von 50 bis 60“, merkte Brinkmann an.

Die nächste Veranstaltung, die der PBC ausrichtet, ist der letzte Spieltag der Regionalliga Anfang Februar. Die Freude ist groß, dass das eigene Team am Ende zu Hause antreten darf. „Wir stehen derzeit auf den dritten Platz, wobei der zweite noch drin wäre“, so Brinkmann.

Stolz ist der Vorsitzende auch darauf, dass mit Noha Nuber ein sehr junger Mann aus dem Nationalkader Mitglied im Verein ist und auch öfters zum Training nach Bürstadt kommt, obwohl er in Bad Schönborn wohnt. Der 16-Jährige war schon in Bukarest oder in Mexiko auf Turnieren und hat damit internationale Erfahrung gesammelt. „Leider ist der Compoundbogen wieder nicht in die Liste der olympischen Sportarten aufgenommen worden. Deswegen sind auch die Sponsoren hier sehr begehrt“, schloss Brinkmann.

Freie Autorin

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