Verleihung am 29. Januar

HCV Bürstadt zeichnet Volker Bouffier mit dem Courage-Orden aus

Es ist einer der Höhepunkte der Fastnachts-Kampagne: Die Verleihung des Courage-Orden. In diesem Jahr verleiht der Bürstädter Heimat- und Carnevalverein ihn an Hessens früheren Ministerpräsidenten Volker Bouffier

Von 
Corinna Busalt
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Volker Bouffier bekommt dieses Jahr den Courage-Orden des HCV verliehen. © Arne Dedert

Nur zufriedene Gesichter beim Heimat- und Carnevalverein (HCV) in Bürstadt: Mit ihrem neuen Preisträger des Courage-Ordens ist ihnen ein Coup gelungen. In genau einem Monat werden sie den früheren hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier auszeichnen. Die Laudatio hält Wolfgang Bosbach - Bouffiers Parteifreund hat den Preis selbst 2016 in Bürstadt entgegen nehmen dürfen.

Wie der 71-Jährige reagiert hat und ob er sich auf die Verleihung am Sonntag, 29. Januar, im Bürgerhaus freut, wissen die Verantwortlichen in Bürstadt leider nicht. Jeder Kontakt sei bisher schriftlich gelaufen, erzählt Jürgen Ruh, der sich um die Preisträger kümmert. Das sei aber die Regel, zum persönlichen Gespräch komme es meist erst beim Besuch zur Verleihung, erklärt HCV-Vorsitzender Frank Reichmann.

Bei Bouffier laufe alles über die hessische Staatskanzlei. Diese hat Ruh schon informiert, dass Bouffier mit seiner Ehefrau Ursula und drei Sicherheitsbeamten komme.

Ausgezeichnet für weitsichtigen Führungsstil

Einig sind sich alle, einen wahrhaft würdigen und couragierten Preisträger gefunden zu haben. „Er ist in seiner über 40 Jahre andauernden politischen Karriere immer bereit gewesen, voranzugehen und in führenden Positionen Verantwortung zu übernehmen“, begründet Reichmann die Entscheidung. Wegweisend habe Bouffier 2013 die erste schwarz-grüne Koalition gebildet und diese „mit ruhiger Hand und Weitsicht zum Wohl unseres Bundeslandes“ geführt.

Als Landesvater habe sich Bouffier „stets für die Belange der Menschen interessiert und genau zugehört“. Reichmann betont, dass dem langjährigen CDU-Politiker die Sache immer wichtiger gewesen sei als parteipolitische Interessen. Er habe sich stets bemüht, „sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen, um sorgfältig notwendige Entscheidungen treffen zu können“. Nicht zuletzt habe Bouffier „unser Land Hessen gut durch die Coronakrise geführt“ - und zwar „äußerst verantwortungsbewusst, loyal und mit Haltung“.

In der Pandemie habe Bouffier dem Bundesland weiter gedient und Stabilität gegeben - obwohl diese Zeit wegen seiner eigenen Erkrankung besonders schwierig für ihn gewesen sei. Anerkennend hält Reichmann weiter fest, dass sich Bouffier als dienstältester Regierungschef Deutschlands im Sommer 2021 entschieden habe, sein Amt abzugeben. Seit Juni ist er Ministerpräsident a.D. - und habe auch seinen Nachfolger Boris Rhein mit Bedacht begleitet.

Die Vorfreude auf das Ordensfest ist entsprechend groß. Nach drei Jahren Zwangspause wegen Corona sind alle erleichtert, nun wieder richtig feiern zu können. An die 1000 Einladungen wurden bereits verschickt - wie immer. Mit 300 bis 400 Gästen rechnen die Verantwortlichen. Die Anmeldungen werden sie erst noch bearbeiten. „Bei Bülent Ceylan kamen damals sogar rund 800 Besucher“, erinnert sich HCV-Präsident Patrick Brenner. „Es ist auf jeden Fall nicht selbstverständlich, dass unser Preisträger in diesen schwierigen Zeiten zugesagt hat“, sagt Vorsitzender Reichmann dankbar. Ebenso erleichtert sind alle, dass Wolfgang Bosbach die Laudatio übernehmen will. „Wir könnten keinen besseren dafür finden!“ Eigentlich wäre der vorige Preisträger Harald Glööckler an der Reihe, der zuletzt 2020 ausgezeichnet wurde. „Aber wir gucken ja auch immer, dass das passt“, erklärt Reichmann. Und Brenner fügt hinzu: „Bosbach ist selbst Karnevalist und freut sich darauf.“ Zudem habe der CDU-Politiker im Jahr nach seiner Verleihung keine Zeit gehabt für die Laudatio - auf Schriftstellerin Nele Neuhaus wäre das gewesen. „Damals hat er sich den Traum einer Australienreise erfüllt und konnte zu unserem Termin nicht kommen.“

Unvergessliches Fest mit Bosbach

Mit den Terminen ist das offenbar ohnehin so eine Sache. Denn 2016, erinnert sich Walter Wiedemann, wurde das Ordensfest extra für Bosbach verlegt. Weil das Bürgerhaus Bürstadt zu dem Zeitpunkt nicht frei war, wurde kurzerhand alles in der Sporthalle Bobstadt hergerichtet. „Das war eine außergewöhnliche Verleihung, die mit heißer Nadel gestrickt war“, erzählt Wiedemann. Als Erster Stadtrat hatte er sich damals mit Bürgermeisterin Bärbel Schader dafür eingesetzt, dass das Ordensfest in der Turnhalle gefeiert werden konnte. „Die Halle sah fantastisch aus!“

Jetzt wollen alle nach vorne schauen - und Volker Bouffier einen feierlichen Empfang bescheren. Mit der Staatskanzlei steht Jürgen Ruh bereits regelmäßig in Kontakt, um die besonderen Fragen zur Sicherheit des früheren Ministerpräsidenten zu klären.

Die Ordensverleihung wird am 29. Januar, 14.11 Uhr, im Bürgerhaus Bürstadt gefeiert.

Redaktion Redakteurin des Südhessen Morgen und zuständig für die Ausgabe Bürstadt/Biblis

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