Bürstädter Fastnachtsclub

Glitzerndes Spektakel in Bürstadt: Männerballett Ried Contest begeistert

Der Männerballett Ried Contest in Bürstadt sorgte mit lustigen und spektakulären Tanzeinlagen für ausgelassene Stimmung.

Von 
Dirk Timmermann
Lesedauer: 
Echter Hingucker: Die „Fireboys“ von den Brunnebutzer Riedrode thematisieren „Schneewittchen und die heißen Zwerge“. © Berno Nix

Das Wichtigste in Kürze

- Der Männerballett Ried Contest fand in Bürstadt statt und wurde vom BFC organisiert. - Zwölf Formationen traten mit Themen von Märchen bis Rocker auf. - Die besten Gruppen waren „Das Knuspergebäck“, „Die RiedBuwe“ und „Die Realmengroup“.

Bürstadt. Schwingende Hüften, schnelle Moves, gute Stimmung: Zum 17. Mal erlebte Bürstadt den „Männerballett Ried Contest“. Zwölf Tanzgruppen hatte der ausrichtende Bürstädter Fastnachtsclub (BFC) eingeladen. Wie groß das Interesse auch diesmal ist, zeigt sich bereits vor der TSG-Halle. Eine Stunde vor Start um 16.11 Uhr sind sämtliche Parkplätze belegt, auch im näheren Umkreis drehen die Fans ihre Runden. Freunde des Tanzsports aus nah und fern fiebern dem Wettkampf entgegen.

Tanz, Spaß und Tradition beim Männerballett-Contest

„Alle geben ihr Bestes, alle sind mit viel Spaß dabei“, verspricht Gabriele Hofer, die den Contest eröffnet. Da hat DJ Smasch schon mächtig mit Partyhits eingeheizt. 1000 Besucher singen und recken die Hände zum Himmel. Während manche Formation zum ersten Mal teilnimmt, ist es für viele beinahe Routine. Was alle vereint, ist die Präsenz im Rahmen der Fastnacht. Seit jeher ist das Männerballett beliebter Bestandteil der Narrenzunft. In Sitzungen kommen die Tänzer gewöhnlich zum Schluss. Auch sonst wird fleißig trainiert – „das ganze Jahr über“, wie Diana Fortmann-Jobke erklärt. Die Geschäftsführerin des Bürstädter Maskeraden-Geschäfts ist eine der Sponsorinnen. Auch Bäckerei Blüm und Metzgerei Kipfstuhl sind Unterstützer.

Rhythmus im Blut: die Trommmelshow-Formation der Wehren Bürstadt und Hofheim. © Berno Nix

Hauptaufgabe von Fortmann-Jobke für die nächsten vier Stunden ist die Betreuung der Jury: Elf Personen geben pro Runde sieben Wertungen ab. Zwischen fünf und neun Minuten dauert die Darbietung jeder Gruppe. Für die Bewertung steht ein Bogen bereit. Der erste Blick gilt der Choreo: War die Idee neu? Wurde eine Geschichte erzählt? Zwischen einem und 20 Punkten sind zu vergeben. Synchronität, technische Ausführung sowie der Showeffekt bilden die weiteren Hauptkriterien. Ob die Outfits gefallen und ob sie zum Thema passen, ist ebenfalls von Bedeutung. Nicht zuletzt kommt es auf Akrobatik und Geschicklichkeit an: Hebefiguren, Würfe und Pyramiden gehören zum Repertoire der Akteure. Durchaus lustig darf es beim Tanzen zugehen: Lacher führen zu Extra-Punkten.

Höhepunkte und Kuriositäten der Männerballett-Show

Besonders gut gelingt dies den „Welken Nelken“ aus Ludwigshafen. Die Tänzer vom CCL Mauerblümcher präsentieren eine spaßige Show zum Thema „80er Jahre“. Als Sonderpreis erhalten sie eine Sektflasche im Kübel, dekoriert mit Federboa und Glitzermaske. Auch der zweite „Spaßpreis“ des Abends geht an die lustige Truppe: Mit 50,9 Jahren weisen die Männer das höchste Durchschnittsalter auf. Als „schwerste Gruppe“ werden „Die Kessen Jungs“ vom gastgebenden BFC Bürstadt prämiert. „Eisbär sucht Liebe“ lautet ihr Thema, 114,1 Kilogramm beträgt ihr Durchschnittsgewicht. „Da bebt der Saal“, freut sich Diana Fortmann-Jobke im Angesicht des wuchtigen Auftritts. Den ältesten Teilnehmer stellen indes mit 77 Jahren die „Kolibris“ vom DFC unner uns aus Biblis.

Die Show in der August-Held-Halle reißt nicht nur Freunde und Angehörige mit. Auch für Christian Engelhardt ist der von Eva-Maria Hofer moderierte Contest etwas Besonderes. „Das mit dem Gendern ist eigentlich nicht so meins“, bekennt der Landrat des Kreises Bergstraße. Er halte es eher mit Weinköniginnen als mit Königen. Beim Männerballett sei das anders: Dort gebe es „Männer mit Armen wie Kruppstahl, mit athletischen Körpern und unglaublicher Ausstrahlung“.

Ein Abend voller Kreativität und Glanz

Die Vorschusslorbeeren sollten gerechtfertigt sein. Denkbar knapp geht es mitunter im regulären Wettbewerb zu. Platz eins erreichen „Das Knuspergebäck“ vom Hofheimer Carneval Verein 1988. Die Umsetzung ihres Themas „Jumanji“ überzeugt die Jury am meisten. Platz zwei erzielen „Die RiedBuwe“ vom HCV Bürstadt mit einer Performance zur Rock-Band „KISS“. Hauchdünn dahinter landet „Die Realmengroup“ von der 1. Griesheimer Carneval Gesellschaft. „Eine Nacht auf dem Friedhof“ bildet das vielleicht ungewöhnlichste Setting des Abends. Mitnehmen dürfen die Tänzer den dekorierten Torso: Federboa, Hosenträger, Halsketten und ganz viel Glitzer sorgen für schillernde Hauptpreise.

Männerballett Ried Contest

  • Der Männerballett Ried Contest wurde zum 17. Mal ausgetragen. Organisator ist der Bürstädter Fastnachtsclub (BFC). Insgesamt zwölf Formationen nahmen an dem Wettbewerb teil.
  • Die Darbietungen reichten thematisch von „Märchen“ bis „Rocker“ und waren auf eine Dauer von zehn Minuten begrenzt. Bewertet wurde durch eine Jury aus elf Personen.
  • Die ersten drei Plätze erreichten: „Das Knuspergebäck“ vom Hofheimer Carneval Verein 1988 (Thema: „Jumanji“), „Die RiedBuwe“ vom HCV Bürstadt („RiedBuwe Rock’n“) und „Die Realmengroup“ von der 1. Griesheimer Carneval Gesellschaft („Eine Nacht auf dem Friedhof“).
  • Den Sonderpreis für die „lustigste Gruppe“ erhielten „Die Welken Nelken“ von den CCL Mauerblümcher Ludwigshafen (Thema: „80er“). Sie wurden zudem für das höchste Durchschnittsalter prämiert (50,9 Jahre). Ausgezeichnet als „schwerste Gruppe“ wurden „Die Kessen Jungs“ vom gastgebenden BFC Bürstadt (Thema: „Eisbär sucht Liebe“, Durchschnittsgewicht: 114,1 kg). dtim

Die weiteren Männerballette stellen „Die Taktlosen“ von der Goldenen Elf aus Frankfurt, die als „Astronauten“ in Rödelheim aufkreuzen. Die „Fireboys“ von den Brunnebutzer Riedrode thematisieren „Schneewittchen und die heißen Zwerge“. Die „Lionhunters“ der KG Die Löwenjäger aus Mannheim verlegen ihre Nummer ins „Moulin Rouge“. Als „Wikinger“ treten „Die Konfettishooter“ der Karnevalsabteilung des TuS Griesheim in Erscheinung. „Rocker und mehr“ sind „Die Schorleschubser“ der gleichnamigen Frankenthaler Karnevalsgesellschaft. „Welcome to the Jungle“ heißt es beim KV UNO aus Waldsee.

Besonders schön für das Publikum: Fast immer ist man sich mit der Jury einig. Von einem „vollen Erfolg“ sprechen denn auch die Organisatoren. Gelungene Darbietungen, großer Zuspruch und ein eingehaltener Zeitplan vermeldet der BFC Bürstadt. Entsprechend positiv fällt das Feedback der Teilnehmer aus, von denen viele auch nächstes Jahr wieder mitmachen werden.

Copyright © 2025 Südhessen Morgen

VG WORT Zählmarke