Harmonie - Närrische Sänger feiern im voll besetzten Vereinsheim / Vierstündiges Programm präsentiert

Getanzt, gesungen und gelacht

Von 
Wolfgang Behne
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Die Harmonie-Familie bei ihrem Kappenabend im Vereinsheim. © Nix

Bürstadt. Einen stimmungsvollen Kappenabend erlebten die Mitglieder und Freunde des MGV Harmonie im bunt dekorierten Vereinsheim. Mehr als 140 kostümierte Närrinnen und Narrhalesen feierten Vereinsfastnacht mit einem rund vierstündigen Programm, das gespickt war mit jeder Menge einfallsreicher Tanzdarbietungen, gelungenen Büttenreden und begeisternden Gesangsvorträge.

50 Vollblutfastnachter – allesamt vereinseigene Jokusjünger – sorgten für Bombenstimmung im voll besetzten Saal. Und das ab dem ersten Programmpunkt der „Schwererziehbaren“, die mit „Humba, Humba Harmonie“ das Motto des Abends vorgaben, bis hin zum viel umjubelten Auftritt des Männerballetts gegen Ende. Anschließend forderten Musiker Patrick Embach und Sängerin Barbara Boll zum „Tanz im Narrenhaus“ auf.

Die Moderatoren Bärbel Hübl und Claus Laut führten mit viel Esprit und immer einem guten Spruch auf den Lippen durch einen Abend voller Höhepunkte. Immer wieder war Mitklatschen, Mitsingen und Mitschunkeln angesagt. Fast alle Akteure durften erst nach einer Zugabe, einem dreifach donnernden Helau und geschmückt mit dem Vereinsorden den Ausmarsch durch den Saal antreten.

Nach der gesungenen Eröffnung von Michael Held und Co. legten Xenja Opielka und Dominik Weber einen fetzigen Rock’n’ Roll aufs Parkett, der zum Nachmachen animieren sollte. „Ich weiß, dass ich könnt’, wenn ich wollt“, mit dieser gesungenen Feststellung sorgten Christel Kohnen, Andrea Rieger-Brenner, Hanna-Fee Molitor und Andrea Zimmermann gemeinsam mit Chorleiter Thomas Adelberger für viele Lacher und überzeugten mit feinsinnigem Humor und gelungenen Texten.

Auch die tanzenden „Mama Mia-Mädels“ Xenja Opielka, Irene Iannuzelli und Sabine Rossius duften nicht ohne Zugabe von der Harmonie-Bühne gehen. Nicht nur Geburtstagskind Rossius kam dabei leicht außer Atem. Viele Harmonie-Narren hatten mehr als einen Auftritt an diesem Abend und überraschten immer wieder in neuer Kostümierung und in einer neuen Rolle.

Nach dem stimmgewaltigen Auftritt des Männerensembles, das musikalisch seine Probleme mit der guten Figur verriet, zogen die Bürstädter Stadtregenten samt Gefolge zu den Klängen des Narrhallamarsches in den Saal ein und grüßten ihre Untertanen mit wohlgereimten Versen. Selbstverständlich gab es auch im Narrenbau der Harmonie einen zünftigen Ordenstausch zwischen dem Stadtprinzenpaar Manuela II. und Marcel II. und den Harmonie-Obernarren – musikalisch untermalt von Patrick Embach am E-Piano, der immer wieder wohl dosiert die Stimmung anzuheizen wusste.

Ein Höhepunkt war der Auftritt von „Männerrechtler“ Ludwig Schweikert, der als „mutiger Vertreter eines unterdrückten Geschlechts“ der Frauenwelt darlegte, was Sache ist. Lui, selbst ernannter „erster Träger eines eigenen Feinkostgewölbes“, sorgte mit seinen Versen in unnachahmlicher Art und Weise für Freudentränen im Publikum und tosenden Beifall aller Unterdrückerinnen und Unterdrückten. Insgesamt reihte sich eine Stimmungskanone an die andere. Dazu gehörten unter anderem der „König von Deutschland“ Gerd Barthel, die Rollator Gang sowie die Sängerinnen Ingrid und Irina Bahrdt.

Mit rosa Besen getanzt

Die gute Laune erreichte ungeahnte Höhen und wurde von der Prozession des Damen-Kommitees und dem Geschichten-Erzähler Jürgen Haag weiter befeuert – bis hin zu den mitreißenden Elvis-Parodien von Harmonie-Urgestein Michael Held und dem ultimativen Showtanz der Putzfrauen. Mit ihren rosa Besen und viel Eleganz setzten sie einen fulminanten Schlusspunkt unter ein ausgezeichnetes und absolut unterhaltsames Programm. Die Narrenfamilie der Harmonie feierte eine echte Vereinsfastnacht mit viel Herz und Niveau.

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