Bürstadt. Die Sommertour der CDU führte dieses Jahr zum Gartenbau Böttcher nach Bürstadt. Rund 20 Mitglieder der Partei, des Magistrats und der Fraktion nahmen teil. Michael Heidrich erklärte, dass die Partei die Sommerpause für Gespräche mit lokalen Betrieben nutzt, um deren politische Anliegen zu verstehen und mögliche Unterstützung zu bieten.
Stefan Böttcher, der das Familienunternehmen mit seiner Frau Teresa und seiner Schwester Ulrike in dritter Generation leitet, freute sich über die Möglichkeit, seinen Betrieb vorzustellen. Er erzählte von den Anfängen, als sein Großvater 1958 das Land in der Gärtnersiedlung erwarb. Das Unternehmen spezialisierte sich früh auf Kräuter und besitzt heute ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. Auf 250 Hektar werden 25 verschiedene Schnittkräuter im Freiland und in Gewächshäusern produziert.
Die Anbauflächen in fünf Gemarkungen bieten verschiedene Böden, was für die Kultivierung der Kräuter vorteilhaft ist. Der kontrolliert integrierte Anbau ist schonend und nachhaltig. Die durchschnittliche Kulturzeit der Kräuter beträgt im Sommer 30 Tage. Die bedarfsgerechte Planung aller Kulturen ist die größte Herausforderung, die Erfahrung, Dokumentation und intensive Auswertungen erfordert. Von der Anbauplanung bis zur Auslieferung liegt alles in der Erzeugerhand. An 300 Tagen im Jahr werden frische Kräuter an Kunden im Lebensmitteleinzelhandel, Großhandel und der Gastronomie in einem 300-Kilometer-Radius um Bürstadt geliefert.
Um ganzjährig frische Kräuter zu bieten, gibt es Partner in Italien, Spanien, Nord- und Ostafrika. Böttcher betonte die Zertifizierungen für Produktion und Verkauf, die sein Unternehmen und alle Partner besitzen. Die geernteten Kräuter werden am nächsten Tag an regionale Kunden oder Zentrallager geliefert und liegen spätestens am Folgetag im Verkaufsregal.
Herausforderungen: Kostensteigerungen und Bürokratie
Neben Schnittkräutern bietet das Unternehmen auch Rollrasen für kleinere Flächen in halben Quadratmeterrollen. Aus drei Gräserarten mit sieben Sorten wird ein hochwertiges Produkt erzeugt, das verschiedenen Anforderungen an Optik und Nutzung gerecht wird. Der Rasen verträgt Temperaturunterschiede und ist schattenverträglich.
Ganzjährig beschäftigt das Unternehmen 200 bis 250 Mitarbeitende, viele aus Osteuropa, vor allem aus Rumänien. Ein Großteil arbeitet seit 25 Jahren für die Familie Böttcher. Auf die Frage nach dem Mindestlohn antwortete Böttcher, dass der Lohn ein entscheidender Faktor sei. Seit 20 Jahren ist der Automatisierungsgrad gestiegen und damit auch die Produktivität, dennoch steckt viel Handarbeit in der Kräuterproduktion. Die allgemeinen Kostensteigerungen und der große Verwaltungs- und Bürokratieaufwand stellen die größten Schwierigkeiten für den Betrieb dar. Doch auch die letzte Hitzewelle war ein großes Problem für den Kräuteranbau, so Böttcher.
Beim anschließenden Rundgang durch die Produktion waren die Teilnehmer vom frischen Kräuterduft begeistert und tauschten Rezeptideen aus. Levin Held, der Fraktionsvorsitzende der CDU in Bürstadt, bedankte sich mit einem Präsent für den Besuch bei Herrn Böttcher. Beim anschließenden Snack mit eigenen Kräutern, wie Teresa Böttcher betonte, klang der Besuch mit angeregten Gesprächen aus.
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