Friedle gibt nicht auf

Bürstadt. "Wir haben eine harte Tour hinter uns", erklärt Ulrike Friedle. Doch nun ist die Entscheidung gefallen: Das Ehepaar will seine Bäckerei in der Nibelungenstraße in Bürstadt wieder eröffnen. Das stand nach dem Brand Ende Juli, bei dem es bei Wartungsarbeiten am Backofen zu einer Verpuffung kam und der Backofen komplett zerstört worden war, durchaus in den Sternen.

"Am vergangenen Freitag haben wir grünes Licht von der Versicherung bekommen", berichtet Ulrike Friedle weiter. Das habe das Ehepaar darin bestärkt, weiterzumachen. "So einen Abschied haben wir uns nicht gewünscht", erklärt sie. Vor allem der Kontakt zu den Kunden habe ihr in den Wochen der Zwangsschließung gefehlt. "Und wir haben auch viel Zuspruch von unseren Kunden bekommen", freut sich Friedle, die sich hauptsächlich um den Verkauf gekümmert hat, während die Backstube das Reich ihres Mannes ist. Das Ehepaar sieht aber auch seine Verantwortung für die langjährigen Mitarbeiter, die teilweise seit 30 Jahren im Unternehmen tätig sind.

Schwerpunkt Konditorei

Allerdings werden die beiden sich in bestimmten Bereichen neu orientieren. So wurde beschlossen, dass die Filiale in Bobstadt nicht weiterbetrieben wird und sie sich sich auf das Kerngeschäft in Bürstadt konzentrieren. Außerdem soll der Schwerpunkt künftig auf dem Bereich Konditorei liegen. "Die Kunden haben vor allem unsere Granatsplitter und Torten vermisst", erklärt Friedle. Beim Brot gebe es Überlegungen, sich dieses künftig liefern zu lassen.

Doch bis es so weit ist, gehen noch mindestens acht Wochen ins Land. "Kommende Woche beginnt zunächst der Rückbau der Backstube", so Friedle. Ende Oktober, Anfang November sei dann die Wiedereröffnung geplant.

Denn am 25. November feiert das Unternehmen sein 90-jähriges Bestehen und blickt auf drei Bäckergenerationen zurück. Eine vierte wird es aber wohl nicht mehr geben. "Unser Sohn geht einen anderen Weg", sagt Friedle. kur