Bürgermeisterwahlkampf

FDP nominiert Werner Kruck als Bürgermeisterkandidaten in Bürstadt

Werner Kruck zieht für die FDP in den Bürgermeisterwahlkampf in Bürstadt. Der 64-Jährige ist jetzt von der liberalen Partei nominiert worden. Diese Gründe sprechen für ihn

Von 
Thomas Tritsch
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FDP-Vorsitzender Burkhard Vetter (l.) mit dem frisch nominierten Bürgermeister-Kandidaten Werner Kruck. © Thomas Tritsch

Bürstadt. Auf die Frage, ob ihm schnell langweilig werde, antwortet Werner Kruck zustimmend. Ein Blick in seine berufliche Biografie spiegelt das: Ausbildung zum Werkzeugmacher und zum Augenoptiker, danach Studium der Sozialwissenschaften und der Wirtschaftswissenschaften. Später arbeitet er als Berufsschullehrer für Informatik in Lampertheim, bevor er sich 2007 mit dem Handel von Marmor-Mosaiken und Diamant-Polierscheiben selbstständig macht. „Ich habe mir immer wieder neue Herausforderungen gesucht“, so der 64-Jährige, der Bürgermeister in Bürstadt werden will. Der Ortsverband der FDP hat ihn jetzt nominiert. Reine Formsache.

In seiner Doktorarbeit über Franz Oppenheimer hat er über einen Wegbereiter der Sozialen Marktwirtschaft geforscht, damals als Promotionsstipendiat der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung. „Ich passe in das liberale Spektrum“, sagt er beim Nominierungstreffen im Back- und Brauhaus Drayß. Vor sechs Jahren ist er in die Partei eingetreten. Unter anderem ist er Mitglied im „Landesfachausschuss Schule und Weiterbildung“ des Hessischen Landesverbands. Liberale Ideen liegen ihm, betont er. Im Wahlkreis 189 Bergstraße hatte er 2005 bei der Bundestags- und 2008 bei der Hessenwahl für die Familienpartei kandidiert. „Dort wurde es mir zu eng“, so der gebürtige Duisburger, der in Bürstadt Bärbel Schader beerben möchte.

Werner Kruck sieht sich als klassischen Generalisten mit einem breiten Spektrum an Wissen und Kompetenzen. Für das Amt im Rathaus sei dies sicherlich förderlich, so der zweifache Familienvater, der 2003 nach Bürstadt zog und heute in Bobstadt wohnt. Die Kinder sind aus dem Haus, und durch die berufliche Autarkie habe er genügend Zeit, um sich der Kommunalpolitik widmen zu können.

Den traditionellen Wahlkampf-Marathon mag er nicht. Von Haustür zu Haustür ziehen und die Menschen mit politischen Konzepten behelligen – das empfindet er als Belästigung für beide Seiten. Er möchte sein Gesicht nicht großflächig im Stadtgebiet plakatiert sehen, sondern sich mit dem Bürger über Konzepte und Visionen für Bürstadt austauschen. Am liebsten online. Auf seiner Internetseite hat er seine Haltung zu einigen kommunalpolitischen Punkten skizziert.

Als Bürgermeister würde er eine öffentlich einsehbare Liste führen mit Themen, die Bürger ergänzen können. Ein Verwaltungschef müsse Prozesse moderieren, Rahmenbedingungen schaffen und die Umsetzung von Maßnahmen forcieren, so seine Überzeugung. Kruck will Räume schaffen für konkrete inhaltliche Diskussionen und die Menschen für eine Beteiligung aktivieren. Auf unterster Ebene könne man Probleme oft viel schneller und besser lösen als von oben herab. Zum Beispiel den Wohnraummangel durch neue Wohnkonzepte für alle Generationen, die Energiewende durch private Maßnahmen an der eigenen Immobilie. Oder das Thema Migration, in dem man die Fähigkeiten und Qualifikationen von Zuwanderern produktiv für die Stadtgesellschaft nutzt und deren Integration fördert.

Öffentliche Auftritte plant er nicht. Sollte er neben weiteren Kandidaten zu einem Wahlforum eingeladen werden, würde er aber teilnehmen. Werner Kruck will seine Person nicht allzu oft im Scheinwerferlicht sehen.

Mischung aus vielen unterschiedlichen Kompetenzen

Die Bürstädter FDP, vertreten durch ein halbes Dutzend Mitglieder, zeigte sich am Montag zuversichtlich. Ortsvorsitzender Burkhard Vetter glaubt, dass Kruck mit seinem Ansatz gute Chancen habe, die Bürger auf seinem Weg mitzunehmen. Die Mischung aus vielen unterschiedlichen Kompetenzen und einer persönlich eher defensiven Natur mache ihn zu einem Bewerber, mit dem man bei der Wahl am 9. März rechnen müsse. Kruck war der einzige Kandidat der FDP. Die Amtszeit von Bärbel Schader endet am 30. Juni 2025.

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